Erziehen ohne Frust und Traenen
wollen. Also: Statt zu sagen »Spritz nicht!« oder »Mach nicht alles nass«, sagen Sie lieber »Alles Wasser bleibt in der Wanne« oder »Der Badvorleger bleibt trocken«.
Füllen Sie wenig Wasser ein. Versprechen Sie Ihrem Kind, dass es mehr Wasser bekommt, wenn es gelernt hat, das Wasser in der Wanne zu lassen. Wenn es nicht mehr spritzt, lassen Sie beim nächsten Mal etwas mehr Wasser ein.
Lassen Sie Ihr Kind duschen. Wenn Ihr Kind sechs Jahre oder älter ist, können Sie es statt baden auch duschen lassen. Natürlich nur, wenn es die Dusche mag!
Gehen Sie mit in die Wanne. Wenn Ihr Kind noch kleiner ist und Sie in Ihrer Familie offen mit Nacktheit umgehen (andernfalls Badeanzug anziehen), können Sie mit Ihrem Kind in die Wanne steigen und gemeinsam planschen.
Entspannen Sie sich – es ist doch nur Wasser! Planen Sie für das Bad einfach etwas mehr Zeit ein, und bringen Sie vor der Wanne einen transparenten Badvorhang an, den Sie schließen, während Ihr Kind im Wasser spielt. So können Sie das Treiben in der Wanne immer noch gut beobachten, ohne dass das Badezimmer unter Wasser steht. Holen Sie sich einen Stuhl, lesen Sie ein Buch und entspannen Sie sich dabei ein paar Minuten. Kinder lieben das Spiel mit dem Wasser – und wenn auch Sie das Baderitual entspannt sehen, ist das für Ihr Kind eine wunderschöne Erfahrung.
So vermeiden Sie unnötige Tränen
Pflegen Sie keine schlechten Gewohnheiten. Kinder sind »Gewohnheitstiere«, und das Spiel in der Wanne ist für sie eine lustige Routine. Wenn Sie die Baderegeln verändern wollen, gestalten Sie am besten die gesamte Bad-Routine um.
Badezeit ist nicht Spielzeit. Wenn Spielzeug und wildes Planschen den Stress verursachen, verbieten Sie für eine Weile Spielsachen in der Wanne. Setzen Sie Ihr Kind in die Wanne, waschen Sie es und holen Sie es zügig wieder heraus. Greift diese Routine mit der Zeit, können Sie nach und nach wenige ausgewählte Spielsachen in die Wanne geben und sehen, ob ruhiges Spielen möglich ist.
Ziehen Sie Konsequenzen. Wenn die einzigen Folgen bei jeder Badüberflutung nur Klagen und Beschwerden Ihrerseits sind, wird Ihr Kind keinen Anlass haben, sein Verhalten zu ändern. Legen Sie eine altersgemäße Konsequenz fest und machen Sie sie wahr.
Baden, nicht beenden wollen
»Mein Kind hört nicht auf mich, wenn ich es auffordere, aus der Wanne zu kommen. Zehnmal kann ich es sagen, und dann klappt es doch erst, wenn ich das Wasser auslasse und es meinem Kind zu kalt wird in der leeren Wanne.«
Siehe auch: Baden, Stress beim; Baden, ablehnen; Trödeln
Das sollten Sie wissen
Kann es sein, dass Ihr Kind auch nicht gerne in die Wanne steigt? Vielleicht können Sie beobachten, dass Ihr Kind schnelle Veränderungen ablehnt und sich ungerne beim Spielen unterbrechen lässt.
Das tritt oft auf, wenn etwas, das Spaß macht (in der Wanne planschen), beendet werden muss zugunsten einer anderen Aktion, die weniger Spaß macht (Schlafanzug anziehen und ins Bett gehen). Ein bisschen Motivation kann Ihrem Kind helfen, diesen Übergang zu meistern.
So helfen Sie Ihrem Kind
Stellen Sie einen Wecker. Stellen Sie den Wecker auf das Ende der Badezeit ein. Kündigen Sie zuerst fünf Minuten und dann nochmals drei Minuten vor Ablauf das Ende der Badezeit an. Sagen Sie Ihrem Kind, dass es die Wanne verlassen muss, sobald der Wecker klingelt. Klingelt der Wecker, fordern Sie Ihr Kind zum Aussteigen auf. Ist Ihr Kind erst einmal vertraut mit dieser Routine, wird das Ende der Badezeit kein Anlass für Streit mehr sein.
Bieten Sie Wahlmöglichkeiten an. Indem Sie Ihrem Kind Alternativen bieten, werden Sie es eher zur Kooperation bewegen können. Ist das Ende der Badezeit gekommen, stellen Sie sich mit dem Badetuch neben die Wanne und bieten eine Wahlmöglichkeit wie beispielsweise: »Möchtest du dich allein abtrocknen oder soll ich dir helfen?«
Arbeiten Sie mit der »Wenn/dann«-Technik. Geben Sie Ihrem Kind einen guten Grund, die Wanne zu verlassen. Versprechen Sie ihm danach eine Aktivität, die es mag. »Wenn du ausgestiegen und angezogen bist, machen wir einen Kakao und schauen ein Buch an.«
Seien Sie albern. Machen Sie das Aussteigen zum Spiel. Lassen Sie die Badeente bibbernd aus dem Wasser fliehen, singen Sie dabei ein Lied oder halten Sie das Badetuch wie eine Handpuppe, die zu Ihrem Kind spricht.
Stehen Sie zu Ihrem Wort. Sagen Sie Ihrem Kind nicht, dass es jetzt Zeit zum Herauskommen ist, wenn Sie es nicht wirklich so meinen. Wenn Sie
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