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Es begann im Grand Hotel

Es begann im Grand Hotel

Titel: Es begann im Grand Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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heiraten. Deshalb würde Brooke Jordan schon morgen Abend bei der Hochzeitsprobe wiedersehen.
    Und am Tag danach würde sie ihm in der Kirche gegenübertreten müssen. Auch wenn Brooke nicht die Braut war, es würde ihr das Herz brechen. Sie würde daran denken müssen, was sie für immer verloren hatte.

10. KAPITEL
    Jordan nahm sich beim Empfang ein Kaviarkanapee und schob es sich in den Mund. Seine Gedanken kreisten immer noch um Brooke und die Hochzeitszeremonie. Brooke hatte noch nie so schön ausgesehen wie in dem Moment, als sie vor der Braut den Gang entlanggeschritten war. Brooke sah einfach umwerfend aus in ihrem tiefroten Kleid und mit dem hochgesteckten Haar. Sie hatte einen kleinen Strauß in den Händen gehalten.
    Wirklich schade, dass sein Bruder und ihre Schwester die Rolle von Bräutigam und Braut hatten. Insgeheim gestand Jordan sich ein, dass ihm die Braut in ihrem über und über mit Perlen bestickten Hochzeitskleid und dem Schleier kaum aufgefallen war. Nur einmal hatte er überlegt, dass man mit dem Stoff der langen Schleppe noch mindestens drei Leute hätte einkleiden können.
    Seine Aufmerksamkeit galt ganz allein Brooke. Sie raubte ihm den Atem, in der Kirche und jetzt beim Empfang.
    Emilio und er hatten den größten Teil des Abends nach Emilios Junggesellenparty damit verbracht, ein ernstes Gespräch zu führen. Sie hatten über das Debakel mit Sheila McKay gesprochen und über die Notwendigkeit, schon bald mit Parker die Fronten zu klären.
    Bedrückt nahm Jordan sich ein Hors d’œuvre vom Tablett eines vorbeieilenden Kellners. Brooke hatte ihn keines Wortes gewürdigt, wenn man von den bedeutungslosen Höflichkeitsfloskeln absah. Die hatte sie allerdings nur von sich gegeben, weil andere Gäste dabeigestanden hatten. Keinen Moment hatte sie es zugelassen, dass er allein mit ihr war.
    Obwohl er sich nicht an ihr sattsehen konnte, erkannte er auch, wie müde Brooke wirkte. Das Mondlicht und die winzigen kleinen Lichterketten, die in den Büschen hinter ihr befestigt waren, betonten die dunklen Ringe unter Brookes Augen. Das fiel sicher nicht jedem auf, nur jemandem, der sie so gut kannte wie Jordan.
    Mit einem Mal hörte er Schritte hinter sich. Als er sich umdrehte, sah er Parker auf sich zukommen. Wortlos reichte er Jordan ein Glas, in dem Mineralwasser war. Jordan wusste, dass während des Empfangs kein Alkohol ausgeschenkt wurde. Und Bonita Garrison benahm sich ausnahmsweise einmal gut. Noch hatte sie sich jedenfalls keine Szene erlaubt, sondern verhielt sich still und zurückhaltend. Sie war sogar in einem sehr kurzen Gespräch mit Brandon und Cassie höflich geblieben.
    Jordan nahm das Glas entgegen. „Danke.“
    Parker lehnte sich an die Steinwand, die mit Blumenarrangements aus Rosen geschmückt war. „Wie ich von Brooke höre, hattest du diese Woche ein Treffen mit meiner Empfangsdame Sheila McKay.“
    Aufmerksam erwiderte Jordan seinen Blick. „Genau, ich wollte mit dir über diese Sache reden. Ich dachte nur, Brooke würde bis nach der Hochzeit warten, bevor sie dir davon erzählt. Damit wir uns nicht auf der Feier deiner Schwester prügeln.“
    Parker sah ihn sekundenlang nur stumm an. Nur das Plätschern der Wellen und die Klänge der Musik waren zu hören. „Brooke war ganz schön aufgeregt, als sie mit mir geredet hat. Sie wollte sichergehen, dass ich über Sheila Bescheid weiß, damit ich sie sofort feuern konnte.“
    Irgendwie wurde Jordan nicht schlau aus Parker. Der Mann wirkte trotz der verfahrenen Situation völlig gelassen. Misstrauisch warf Jordan einen Blick in sein Glas. „Sollte ich mir wegen Gift Sorgen machen?“
    Parker lächelte schwach. „Vor drei Wochen noch, vielleicht. Jetzt bist du sicher. Es sei denn, du hast Brooke wehgetan.“
    „Deine Schwester ist härter im Nehmen, als du ihr zutraust. Dieses Mal bin wohl eher ich der Geschädigte.“ Er zuckte zusammen, als er sich daran erinnerte, wie Brooke das Gesicht verzogen hatte, nachdem sie den Brautstrauß gefangen hatte. Inzwischen waren Emilio und Brittany zu ihrer Hochzeitsreise nach Griechenland aufgebrochen. „Trotzdem schulde ich dir eine Entschuldigung wegen Sheila.“
    Parker reichte ihm die Hand. „Angenommen.“
    Sekundenlang war Jordan fassungslos, dennoch schüttelte er Parkers Hand. „Das ist alles? Sonst hast du nichts dazu zu sagen?“
    „Oh doch, ich bin mehr als wütend.“ Parker lächelte. „Aber ich nehme es dir nicht übel. Ich hätte an deiner Stelle genau dasselbe getan.

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