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Es begann in einer Winternacht

Es begann in einer Winternacht

Titel: Es begann in einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Grenzen zu halten.
    „Du wirst die H-Huren einfach auf die Straße setzen?“, fragte sie mit erzwungener Ruhe.
    „Sie werden entlassen – mit einer großzügigen Abfindung als Belohnung für dem Club geleistete Dienste.“
    „Hast du vor, neue einzustellen?“
    Sebastian schüttelte den Kopf. „Wenn ich auch keine moralischen Einwände gegen das Konzept der Prostitution habe – ganz im Gegenteil, ich bin ein großer Befürworter davon –, werde ich doch verdammt noch einmal nicht als Lude bekannt werden.“
    „Als was?“
    „Als Lude. Zuhälter. Kuppler. Lieber Himmel, hattest du als Kind die Ohren mit Baumwolle zugestopft? Hast du nie irgendetwas gehört oder dich gewundert, warum schlecht gekleidete Frauen zu jeder Tages- und Nachtzeit die Treppe hinauf- und hinunterstolzierten?“
    „Ich bin immer nur tagsüber hier“, sagte Evie würdevoll. „Ich habe sie kaum bei der Arbeit gesehen. Und später, als ich alt genug war, um zu verstehen, was sie taten, hat mein Vater meine Besuche eingeschränkt.“
    „Das war vermutlich eins der wenigen guten Dinge, die er je für dich getan hat.“ Sebastian wischte das Thema mit einer ungeduldigen Handbewegung beiseite. „Aber zurück zum Thema … nicht nur, dass ich nicht die Verantwortung für den Unterhalt zweitklassiger Huren übernehmen möchte, wir haben auch nicht den Platz, sie alle unterzubringen. Jede Nacht müssen Clubmitglieder, wenn alle Betten besetzt sind, ihr Vergnügen in den Ställen suchen.“
    „Das müssen sie? Das tun sie?“
    „Und es ist verdammt kratzig und zugig in dem Stall. Das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen.“
    „Du…“
    „Aber es gibt ein exzellentes Bordell zwei Straßen weiter. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir uns mit der Besitzerin, Madame Bradshaw, arrangieren können. Wenn eines unserer Clubmitglieder weibliche Gesellschaft wünscht, kann er zu Bradshaw’s hinübergehen, ihre Dienste zu einem Sonderpreis in Anspruch nehmen und nach seiner kleinen Eskapade erfrischt hierher zurückkommen.“ Er hob seine Augenbrauen, als erwartete er, dass sie seine Idee loben würde. „Was denkst du?“
    „Ich denke, du wärst immer noch ein Zuhälter“, sagte Evie. „Nur etwas versteckter.“
    „Moral ist etwas für die Mittelschicht, meine Süße. Die unteren Klassen können es sich nicht leisten, und die Oberschicht hat zu viel freie Zeit zur Verfügung, die gefüllt werden will.“
    Evie schüttelte langsam den Kopf. Sie starrte ihn mit großen Augen an und rührte sich auch nicht, als er ihr eine Weintraube zwischen die erstarrten Lippen schob. „Du musst jetzt nichts sagen“, murmelte er lächelnd. „Es ist offensichtlich, wie überwältigt du vor Dankbarkeit bist, bei der Aussicht, dass ich hier bin und ein Auge auf dich habe.“
    Sie zog die Brauen finster über ihren Augen zusammen, und er lachte sanft. „Falls du dir Sorgen machst, dass ich von männlichem Feuer überwältigt werden und in einem Moment der Schwäche über dich herfallen könnte … das könnte passieren. Wenn du mich freundlich darum bittest.“
    Evie biss auf die süße, fruchtige Weintraube und entfernte mit ihrer Zunge die Kerne. In diesem Augenblick sah Sebastian auf ihren Mund, und sein Lächeln wurde schmaler, er lehnte sich zurück. „Im Moment bist du zu unerfahren, um der Mühe wert zu sein“, fuhr er in kühlem Tonfall fort. „Vielleicht werde ich dich später verführen, nachdem ein paar andere Männer sich die Mühe gemacht haben, dir etwas beizubringen.“
    „Das bezweifle ich“, sagte sie trotzig. „Ich wäre niemals so kleinbürgerlich, mich mit meinem eigenen Ehemann zu vergnügen.“
    Er konnte ein schnelles Lachen nicht unterdrücken. „Mein Gott. Du musst Tage darauf gewartet haben, das anzubringen. Glückwunsch, Kindchen. Wir sind noch keine Woche verheiratet, und schon lernst du, wie man kämpft.“

9. KAPITEL
    Evie fand nie heraus, wo ihr Mann in dieser ersten Nacht geschlafen hatte, aber sie vermutete, dass es an einem nicht gerade gemütlichen Ort gewesen war. Ihr eigener Schlaf konnte ebenfalls nicht erholsam genannt werden, denn Sorgen hatten sie mit unbarmherziger Regelmäßigkeit aufschrecken lassen. Sie war mehrere Male zu ihrem Vater gegangen, um nach ihm zu sehen, hatte ihm Wasser gegeben, seine Decke glatt gestrichen und ihm Medizin eingeflößt, sobald sein Husten schlimmer wurde. Jedes Mal wenn er aufwachte, betrachtete Jenner seine Tochter mit neuer Verwunderung. „Träum ich, dass du hier

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