Es begann in einer Winternacht
widersprechen, seufzte nur und hustete und sah zu, wie sie eine Porzellanschüssel und sein Rasierzeug ans Bett brachte. Sie legte ein Handtuch über seine Brust und drapierte es um seinen Hals.
Evie hatte noch nie zuvor einen Mann rasiert. Sie nahm den Rasierpinsel in die Hand, tauchte ihn ins Wasser und tupfte versuchsweise in dem Becher mit der Seife herum.
„Zuerst ein heißes Handtuch, Kleines“, murmelte Jenner. „Das macht die Stoppeln weich.“
Nach seinen Anweisungen tränkte Evie ein weiteres Handtuch mit Wasser und wrang es aus, bevor sie es sanft auf die untere Hälfte seines Gesichts und seinen Hals legte. Nach einer Minute nahm sie das Handtuch ab und benutzte den Rasierpinsel, um die Seife auf die eine Seite seines Kinns aufzutragen. Sie beschloss, das Gesicht abschnittsweise zu rasieren, und öffnete das Rasiermesser. Zweifelnd betrachtete sie es und beugte sich vorsichtig über ihren Vater. Bevor das Rasiermesser sein Gesicht berührte, hörte sie eine spöttische Stimme von der Tür.
„Großer Gott.“ Evie warf einen Blick über ihre Schulter und sah Sebastian. Er sprach nicht zu ihr, sondern zu ihrem Vater. „Ich weiß nicht, ob ich Ihren Mut bewundern soll oder lieber fragen, ob Sie von allen guten Geistern verlassen sind, dass Sie sie mit einer Klinge in Ihre Nähe lassen.“ Er trat mit einigen gemächlichen Schritten ans Bett und streckte seine Hand aus. „Gib das besser mir, Liebes. Sonst schneidest du deinem Vater, wenn er das nächste Mal hustet, noch die Nase ab.“
Evie reichte ihm das Rasiermesser ohne weiteren Widerstand. Trotz seines kurzen Schlafs wirkte ihr Ehemann heute viel frischer. Er war perfekt rasiert, sein Haar gewaschen und in glänzende, präzise Strähnen gekämmt. Sein schlanker Körper war in tadellos geschnittene Kleidung gehüllt, der Gehrock aus dunklem grauen Stoff, der den goldenen Schimmer seines Haars und seiner Haut wundervoll unterstrich. Und wie sie schon am letzten Abend festgestellt hatte, umgab ihn ein Gefühl von Energie, als würde allein seine Anwesenheit im Club ihm neue Kraft verleihen. Der Gegensatz zwischen den beiden Männern, einer so alt und krank, der andere so groß und gesund, war frappierend. Sobald Sebastian sich näher zu ihrem Vater beugte, überkam Evie ein instinktives Bedürfnis, sich zwischen die beiden zu stellen. Ihr Ehemann ähnelte nichts mehr als einem Raubtier, das zu seiner hilflosen Beute kam, um ihr den Rest zu geben.
„Hol den Abziehriemen, Kleines“, sagte Sebastian zu ihr, ein leichtes Lächeln auf den Lippen.
Sie gehorchte, und als sie vom Waschtisch zurückkam, hatte er ihren Platz neben dem Bett eingenommen. „Die Klinge sollte immer vor und nach dem Rasieren geschärft werden“, erklärte Sebastian, während er das Messer über den Riemen gleiten ließ, hin und zurück.
„Sie sieht schon jetzt scharf genug aus“, antwortete Evie skeptisch.
„Sie kann niemals zu scharf sein, meine Süße. Seif sein gesamtes Gesicht ein, bevor du anfängst. Die Seife wird den Bart weich machen.“ Er rutschte ein Stück zurück, während sie die Seife auf das Gesicht ihres Vaters auftrug, und schob sie dann zur Seite, um sich halb auf die Bettkante zu setzen. Mit dem Rasiermesser in der Hand, wandte er sich an Jenner: „Darf ich?“
Zu Evies großem Erstaunen nickte ihr Vater. Er schien keine Probleme damit zu haben, von Sebastian rasiert zu werden. Evie trat um das Bett herum auf die andere Seite, um besser zusehen zu können.
„Lass das Messer die Arbeit machen“, sagte Sebastian, „und nicht den Druck deiner Hand. Rasiere mit der Wuchsrichtung der Haare … so. Und achte darauf, niemals einen geraden Strich mit der Klinge zu machen. Fang auf der einen Seite des Gesichts an … dann die Wangen … dann die Seiten des Halses, genau so …“ Während Sebastian sprach, zog er das Messer über den grau gesprenkelten Bart und entfernte ihn mit sauberen Strichen.
„Und spül die Klinge häufig ab.“ Seine langfingrigen Hände waren sanft auf dem Gesicht ihres Vaters. Er variierte die Schnittrichtung und zog die Haut glatt, während er rasierte. Seine Bewegungen waren leicht und geschickt und zeigten die Effizienz langer Erfahrung. Evie schüttelte den Kopf. Sie konnte nicht glauben, dass sie gerade zusah, wie Sebastian, Lord St. Vincent, ihren Vater mit der Expertise eines höchst kompetenten Kammerdieners rasierte.
Sebastian beendete das männliche Ritual und wischte die restliche Seife von Jenners
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