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Es bleibt natürlich unter uns

Es bleibt natürlich unter uns

Titel: Es bleibt natürlich unter uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Biernath
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die Tür des Nebenzimmers, eines kleinen Raumes, in dem die Vernehmungen stattfanden.
    „Der Amtsgerichtsrat Schnappinger ist auch drin!“ flüsterte Herr Grünwürmer Lothar Lockner zu, „und wissen’s, wen sie grad in der Reißn haben?“
    „Na, wen denn, Herr Sekretär?“
    „Einen gewissen van Dorn — Alfred van Dorn. Bei ihm ist der alte Herr Klapfenberg gestern abend nämlich zuletzt gesehen worden. Im ,Lamm’ beim Pflanz, wo der van Dorn ein Zimmer genommen und die Nacht logiert hat!“
    „Da schau her! Wie habt ihr das herausbekommen?“
    „Die Beschließerin vom Pflanz war hier und hat ausgesagt, daß sie den Herrn Klapfenberg gestern abend gegen halb neun oben im Hotel gesehen hat, wie er in das Zimmer von dem Herrn van Dorn gegangen ist. Und sie hat gemeint, sie müßte sich schon sehr täuschen, wenn dieser Herr van Dorn es nicht mal mit dem Klapfenberg Hannerl gehabt hat. Aber ich hab nix gesagt, gell?“
    „Nichts, was ich nicht schon gewußt habe, Herr Grünwürmer!“ beruhigte ihn Lothar Lockner und streckte ihm seine Zigarettenpackung hin, aus der sich Herr Grünwürmer mit einem ,Ich bin so frei’ bediente. Er gestattete es Lothar Lockner selbstverständlich Platz zu nehmen und auf Herrn Nirschl zu warten. Lockner wählte einen Stuhl neben der Tür zum Vernehmungszimmer, aber obwohl er die Ohren spitzte, vernahm er nur, daß es drinnen zuweilen ziemlich laut und hitzig zuging; mehr als ein paar aus dem Zusammenhang gerissene Worte konnte er nicht verstehen. Aber er brauchte nicht lange zu warten. Nach wenigen Minuten wurde die Tür heftig aufgerissen, und Herr van Dorn schoß bleich und sehr erregt aus dem Vernehmungszimmer heraus.
    „Das werden Sie sich überlegen, Herr Amtsgerichtsrat“, hörte Lothar Lockner ihn auf der Schwelle wütend rufen, „ob Sie diese unerhörten Verdächtigungen auch in Gegenwart meines Anwalts wiederholen werden!“
    „Mäßigen Sie sich, Herr van Dorn!“ sagte der Amtsgerichtsrat warnend, „ich führe meine Vernehmungen nach meinem Ermessen durch und kann das, was ich gesagt habe, jederzeit verantworten! Jedenfalls verlassen Sie Aldenberg nicht eher, als bis Sie von mir dazu die Erlaubnis erhalten. Das ist ein Entgegenkommen von mir, haben Sie verstanden? Und wenn Ihnen das nicht paßt, nehme ich Sie in Untersuchungshaft. Gründe dafür habe ich in reichlichem Maße!“
    Herr van Dorn schlug die Tür hinter sich zu und stob davon. Nach einer kleinen Weile kam Amtsgerichtsrat Schnappinger in Begleitung von Polizeioberwachtmeister Nirschl aus dem Vernehmungszimmer heraus. Lothar Lockner erhob sich und zauberte einen Notizblock aus seiner Manteltasche.
    „Guten Morgen, Herr Amtsgerichtsrat...!“
    „Lieber Gott, die Presse!“ seufzte der Untersuchungsrichter und hob beide Hände; „nein, lieber Herr Lockner, Sie dürfen nichts fragen. Und wenn Sie etwas gehört haben sollten, dann haben Sie besser nichts gehört. Ich weiß von nichts. Wiedersehn, mein Lieber, ich habe es ziemlich eilig...“
    „Der geht heut nicht zum Angeln...“, sagte Herr Nirschl, als der Amtsrichter abgerauscht war; er fuhr sich mit dem Zeigefinger quer unter der Nase dahin und grinste, „die Würmer hat nämlich der Herr van Dorn in der Nase, verstehn’s?“
    „Was war denn eigentlich los?“
    „Was soll schon losgewesen sein? Der Schnappinger hat dem Dorn auf der Brust gekniet und ist wieder runtergestiegen...“
    „Ich bekam nur noch den Schluß mit...“
    „Es bleibt natürlich unter uns, Herr Lockner! — Also der Herr van Dorn — ist das eigentlich ein Adel? Soso, nur so ein Name — der Dorn hat ohne weiteres zugegeben, daß er mit dem Klapfenberg Sepp gestern abend um halber neun eine geschäftliche Besprechung in seinem Zimmer gehabt hat. Er wollte haben, daß sich der Klapfenberg mit Kapital an einer Krawattenfabrik beteiligen soll, die er gründen will. Und der Klapfenberg hat ihm erklärt, daß er grundsätzlich nichts dagegen härte, er müsse vorher aber noch einmal mit seiner Frau und hauptsächlich mit seiner Mutter darüber sprechen, und er würde ihm noch im Lauf des Abends oder des nächsten Tages Bescheid geben. Daraufhin hätte er gewartet, und dann sei etwa um elf Uhr der Klapfenberg Ernstl bei ihm erschienen und hätte ihm gesagt, sein Vater sei nicht heimgekommen; das hätte er für unmöglich gehalten, bis er dann gegen Mitternacht in das Klapfenbergsche Haus gerufen worden sei...“
    „Stimmt haargenau!“ sagte Lothar Lockner.
    „Woher wollen

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