Es darf auch mal Champagner sein
Naturen geheiratet haben:
die Sorte, der eine Mücke im Schlafzimmer nichts ausmacht,
die Sorte, die mit einer Mücke im Schlafzimmer einfach nicht leben kann.
Gewöhnlich kommt es im ersten Sommer nach der Hochzeit zur Entlarvung. Und wenn es erst so weit ist, hebt das Dach ab! Im Allgemeinen, obgleich nicht immer, ist es die Frau, die das scharfe Diskantgesumme über ihrem Kopf nicht aushält. Sie wirft mit Schwung alle Decken zurück, macht Licht, richtet sich im Bett auf und sagt energisch: »John! Mit einer Mücke im Zimmer können wir unmöglich schlafen. John! He, John, ich sagte, mit einer Mücke im Zimmer kann man nicht schlafen.«
Langsam kehrt John in den Halbschlaf zurück, wirft sich herum und murmelt: »Halt ihn, Tom, halt ihn fest, ich hol schnell den Kescher. Bloß nicht loslassen, sieht aus wie 'n Dreipfünder.«
»Wach auf«, befiehlt die Frau, »du bist nicht beim Fischen. Wir jagen eine Mücke. Hier nimm die Zeitung, klatsch aber nicht daneben!«
Noch völlig verschlafen verlegt er sich aufs Betteln. »Schau, kümmer dich doch gar nicht drum und schlaf weiter. Was kann dir so eine kleine Mücke schon tun?«
»Sie macht einen Riesenkrach und überträgt Malaria«, stellt sie trocken fest.
Er stöhnt. »Mit Malaria könnte ich daheim bleiben und bekäme mein volles Gehalt. Erschöpfung erkennen die ja nicht an.«
»Warte, warte«, sagt sie aufgeregt. »Ich glaube, jetzt ist sie im Bad. Schnell, mach die Tür zu.«
»Kann ich jetzt wieder ins Bett?«, fragt er.
»Nein, ich glaube, es ist ein Pärchen. Diese blöde Tapete, auf der man ja nachts so gut wie nichts sieht. Ich hasse diese Tapete. Sei mal ruhig - eben war sie noch auf meinem Kopfkissen... Da ist sie! Los, drauf! Daneben! Für einen Mann, der beim Baseball und Golfball trifft und wer weiß wie weit den Köder auswerfen kann, bist du im Mückentreffen miserabel.«
»Schließlich ist es deine Mücke. Schlag du sie doch tot, großer weißer Jäger«, sagt er.
»Und wie ist sie überhaupt hereingekommen?«, gibt sie zurück. »Das kann ich dir sagen: Sie kriecht durch dein selbst gebasteltes Mückengitter.«
»Dazu müsste sie aber erst eine Schlankheitskur gemacht haben«.
»Und noch etwas«, sagt sie mit erhobener Stimme, »deine Mutter hätte niemals Dunkelblau zu unserer Hochzeit tragen dürfen.«
»Wieso fängst du schon wieder damit an, was hat das mit den Mücken zu tun?«, will er wissen.
»Wenn du gern in diesem Dschungel voller Krankheitsträger schlafen willst, bitte sehr, aber dann schlaf allein.«
»Ich würde im Bauch eines Krokodils schlafen, nur um nicht dauernd in dieses grelle Licht glotzen zu müssen«, polterte er los.
»Wie du willst, John, mir langt es. Ich lege mich drüben aufs Sofa. Ich brauche meine Nachtruhe, wie jeder vernünftige Mensch. Wenn du weiter Mücken jagen willst - von mir aus.«
Gleich nach den Mücken im Schlafzimmer rangiert das Problem der elektrischen Heizdecken. Der Erfinder dieser Vorrichtung muss völlig in Gedanken gewesen sein, als er nur einen einzigen Stufenschalter drangemacht und dann auf ein Wunder gehofft hat.
Versuchen Sie es doch einmal: Stecken Sie ein glücklich verheiratetes Paar unter ein und dieselbe Heizdecke und hören Sie an einem kühlen Morgen bei grellem Tageslicht, was die beiden sich zu sagen haben.
Erst vorige Woche hat sich ein befreundetes Paar, Wanda und Lester, wegen einer Heizdecke mit nur einem Stufenschalter zur Scheidung entschlossen. Unser Bridgeclub hat zwar noch nicht alle Einzelheiten darüber in Erfahrung bringen können, aber Wanda soll sich eines Abends gerade zum Schlafengehen fertig gemacht haben, als Lester barsch fragte: »Gedenkst du in diesem ärmellosen Mini-Fetzen ins Bett zu gehen?«
»Für gewöhnlich trage ich im Bett keinen Skianzug«, sagte Wanda mit gezwungenem Lächeln. (Wanda ist fabelhaft schlagfertig.)
»Wenn du vorhast, die Heizdecke wieder auf Stufe 7 hochzujagen, dann schmink dir das sofort ab«, sagte er fest. »Gestern Nacht kam ich mir vor, als hätte mich das FBI im Kreuzverhör.«
Wieder lächelte sie ihn an. »Du übertreibst mal wieder. Ich hatte Stufe 5 eingestellt. Du hattest vorgestern auf 2 gestellt, und dabei bin ich fast erfroren.
Um aufrichtig zu sein, Lester, wenn ich gewusst hätte, dass du ein Stufe-2-Typ bist, hätte ich dich nie geheiratet. Mit einem Mann, der das Blut in seinen Adern gefrieren lässt, stimmt etwas nicht!«
All das wissen wir natürlich nur vom Hörensagen, aber sie sollen sich
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