Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Es duftet nach Liebe (German Edition)

Es duftet nach Liebe (German Edition)

Titel: Es duftet nach Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger , Chris P. Rolls , Karo Stein , Ashan Delon , Malin Wolf , Nico Morleen , Isabel Shtar , Moos Rose , Karolina Peli , Caitlin Daray
Vom Netzwerk:
Trümmer, ich sehe überall Trümmer. Ich kann mich nicht bewegen. Ob er das versteht? Was mache ich dann, wenn ich ausgestiegen bin? Und wie oft steige ich noch aus, um zu begreifen, dass ich auch mal bleiben sollte?  
    Er raffte sich auf, bat den Taxifahrer zu warten und meldete sich in der Pension für zwei Nächte an. Dass er kein einziges Mal dort auftauchte, sondern erst wieder, um sich abzumelden, wusste er natürlich im Voraus nicht. Spontan hatte er den Fahrer gebeten, ihn ein wenig herumzufahren. „Ich muss abschalten, etwas anderes sehen.“ Kurz streifte er den überraschten Blick des Fahrers. Dieser schien zu überlegen, bevor er losfuhr.
    Daniel schloss die Augen, wissend, dass er wenigstens ein paar Minuten Zeit hatte, an nichts zu denken. Das wollte er erst wieder, wenn er unbedingt musste. Momentan fühlte er noch nicht mal Seelenschmerz, dass etwas zu Ende gegangen war, woran er geglaubt hatte. An Beständigkeit. An Liebe. Er schwor sich, sich niemals wieder in einer Partnerschaft so unterbuttern zu lassen. Untreue nicht zuzulassen. Eine Fernbeziehung kam auch nicht in Frage. Nein, auf all das hatte er keinen Bock mehr. Dieser gewisse Druck auf seinem Herzen sollte sich gefälligst verziehen. Er hatte dort nichts zu suchen. Und überhaupt, Sentimentalitäten wollte er sich nicht gönnen. Daniel zwang sich, nach vorne zu blicken. Hin und wieder begegnete er den Blick des Fahrers, der in den Rückspiegel sah, wohl um nach seinem Fahrgast zu sehen. Daniel schnupperte, ein Duft von Schokolade war im Taxi auszumachen.
    Riecht intensiv, hat der Fahrer Schokolade gegessen? Lecker!
    Die Stimme des Fahrers drang endlich zu ihm vor. Er blickte in dessen jung aussehendes Gesicht. Der ist hübsch . Nein, sieh nicht länger hin. Nicht gut, gar nicht gut.
    Nach etwa zwanzig Minuten hielten sie an einer Straßenecke an.
    „Ich mach’ dir einen Vorschlag: Du bezahlst die Fahrt hierher, und wenn du möchtest, zeige ich dir eine privatere Seite der Stadt.“ Daniel nickte begeistert und saß wenig später in einem großen Van. Sein Chauffeur kurvte scheinbar ziellos umher. Daniel lehnte sich zurück und betrachtete interessiert die Gegend. Gegen Mittag hielten sie an einer Dönerbude. Mit Genuss verspeiste er seinen ersten Döner in der fremden Stadt und trank seiner Meinung nach den besten Espresso, den er in der letzten Zeit genossen hatte. Danach lernte er Ecken der Stadt kennen, in die er zu diesem Zeitpunkt nicht wieder freiwillig wollte. Gegen Abend befanden sie sich in einer Hochhaussiedlung, die kalt und unpersönlich wirkte. Es war eher eine hässliche Seite dieser eigentlich schönen Stadt. Und ausgerechnet dort waren sie ausgestiegen. Ihm war nicht wohl, ob der Blicke, die ihm als Fremden galten. Sein Eindruck war, dass man ihn angesichts seines Begleiters in Ruhe ließ.
    „Übrigens, ich bin Florian. Wir besuchen jetzt eine Freundin, die heute Geburtstag hat. Sie macht einen hammergeilen Schokoladenkuchen, den ich mir nicht entgehen lassen möchte. Komm schon, du wolltest etwas anderes sehen. Ich kann es dir bieten.“ Sein einen Kopf kleinerer Begleiter, dessen rauchige Stimme, die Daniel an starken Zigarettenkonsum erinnerte, und überhaupt nicht zu seinem hübschen Äußeren passte, lachte herausfordernd. Große blaue Augen blickten ihn spöttisch an. Ein kleines Grübchen am linken Mundwinkel ließ Daniels Blick noch einen Moment länger auf dessen Gesicht verweilen. Blonde Locken, die ihm wirr ins Gesicht hingen, gaben ihm ein unschuldiges, junges Aussehen. In Daniel erweckte er einen unerklärlichen Beschützerinstinkt. Und doch schien da etwas vorhanden zu sein, dass Daniel eher einen Teufel in ihm vermuten ließ.
    „Na, hast mich genau analysiert? Ich bin schon etwas länger an der Achtzehn vorbei. Das Thema Jugendschutz hab ich hinter mir“, lächelnd sah der Kleine Daniel an, dessen Blick verlegen wurde.
    „Schon gut, ich werde öfter als mir lieb ist, nach meinem Ausweis gefragt. So und jetzt komm und stell keine unnötigen Fragen.“
    Daniel nickte nur und ließ sich mitziehen. Bei Albertine, die sich als Drag Queen entpuppte, und ihn musterte, als wollte sie ihn verspeisen, wurde kräftig gefeiert. Laut hämmernd tönten die Beats in Daniels Ohren. Daniel bekam mit, dass Florian ihr vorsichtig einen prallgefüllten schwarzen Stoffbeutel reichte. Sie sah hinein und nickte zufrieden lächelnd. Drogen? Geld? , war Daniels erster Gedanke. Nein, das glaube ich nicht. Oder doch? Ganz schön

Weitere Kostenlose Bücher