Es duftet nach Liebe (German Edition)
verspeiste …
Viel sprach Daniel erstmal nicht mehr, da er sich kolossal zusammenreißen musste, um nicht allzu sehr in seine süßen Fantasien abzudriften. Als sie gingen, hatte er die Einladung, wiederzukommen. Auf die Frage, wer das gewesen sei, antwortete Florian ausweichend.
„Das willst du nicht wirklich wissen, Daniel. Ich weiß nur, dass ich mich auf ihn verlassen kann, wenn ich ihn brauche.“
Gegen Mittag gingen sie stundenlang am Wasser spazieren, sahen den Lastkähnen nach, unterhielten sich und hielten wie selbstverständlich Händchen. Daniel schien es, als müsste es so sein. Ihr erster Kuss bescherte Daniel Empfindungen, die er vergessen geglaubt hatte. Florian küsste mit Hingabe, was Daniel als ungemein reizvoll empfand. Er blendete seine Gedanken aus, um sich wie Florian in den Kuss hinein fallen zulassen. Zärtlichkeit wechselte sich ab mit Begierde. Aber Daniel war momentan noch nicht so weit, das Letztere gewinnen zu lassen.
„Mein dummer Körper spricht …“, murmelte er in einer Pause atemlos an Florians Lippen.
„Nur deine Seele nicht …“, vollendete Florian. Sein Mund hatte sich zu einem Lächeln verzogen. Seine Augen aber blieben ernst. „Weißt du, Daniel, mir mangelt es nicht an Gelegenheiten, mit Typen zu schlafen. Aber wenn ich merke, dass ich bei jemand mehr empfinde, dann halt ich mich erstmal zurück. Ich möchte genau analysieren, was da dahinter steckt.“
Während Florian mit ihm sprach, sah ihn Daniel unentwegt an.
Du besitzt unwahrscheinlich tolle Augen … Was sagen sie mir? Da ist was, nicht wahr? Nein … Beende es, Daniel. Steig aus, bevor du dich verbrennst. Du bist schließlich nicht hierher gekommen, um dich neu zu verlieben.
Sie verbrachten noch eine weitere Nacht im Trubel der Stadt. Daniel wunderte sich nicht mehr, dass Flo, so nannte er ihn insgeheim, überall bekannt schien. Man begegnete ihm mit großer Freundlichkeit, auch mit Respekt. Daniel beschloss, nicht weiter zu fragen. Er spürte, dass es eh nichts bringen würde. Was hat er gesagt? Nur deine Seele nicht? Was ich spüre, kann ich ihm nicht sagen. Womöglich wäre es zu früh. Ich würde mich zum Idioten machen. Daniel meinte, eine Stimme in sich zu hören. ER macht sich schon zu einem, er scheint dazu zu stehen, schau nur, wie er dich ansieht …
Gegen Mitternacht wurden sie von einem Bekannten Florians, dem sie an einer Tankstelle über den Weg liefen, in eine Tapas-Bar eingeladen. Florian schien nicht entzückt davon zu sein, ließ sich dann aber doch überreden. Juan flirtete ausschließlich mit Daniel, schielte aber immer wieder zu Florian. Hatten die mal was miteinander? Bestimmt, so wie die beiden sich geben, ging das wohl nicht gut aus.
„Hast du mal Carajillo probiert?“, fragte Juan Daniel. Dieser verneinte und Juan winkte ihm, mitzukommen. Vor den Augen Daniels goss Juan etwas Whisky in eine Tasse, fügte einen Zuckerwürfel hinzu, den er anzündete, und kippte sofort Espresso hinterher. Erwartungsvoll schob er Daniel die spanische Espressovariation zu. Tief sog er den einladenden Duft ein, bevor er vorsichtig daran nippte. Begeistert wandte er sich Florian zu, der sofort aufstand und dicht neben ihm stehenblieb. Daniel trank noch zwei, bevor Florian sich bei ihm unterhakte und entschieden meinte, dass sie noch Termine hätten.
„Wir haben Termine?“, fragte Daniel mit einem breiten Lächeln. „Wohin gehen wir denn? Weißt du was? Immer wenn ich etwas zu viel Alkohol habe, brauche ich Süßes. Kann ich dich anknabbern?“
Florian nachsichtiges Lächeln, als Daniel etwas hickste, fand dieser ungemein anziehend. „Ja, aber nicht hier.“ Sie gingen zum Auto zurück. Daniel fühlte sich pudelwohl. Er hatte das Gefühl, tanzen zu müssen. Florian neben ihm reichte ihm ein Stück Schokolade.
„Flo, das schmeckt himmlisch. Genau richtig. Etwas nach Kaffee, aber auch vollmundig süß. Das muss ein Meister sein, der diese Schokolade kreiert hat. Sie schmeckt so süß, wie du aussiehst.“
Florian lachte ausgelassen, Daniel hoffte nicht wegen dem, was er gerade gesagt hatte. Ob er etwa bescheuert rübergekommen war? Ein Blick in Florians Augen sagte ihm das Gegenteil. Hingebungsvoll ließ er sich die hellbraune Schokolade auf der Zunge zergehen. Ihm war, als würde sie den Nebel, den der Espresso verursacht hatte, wegscheuchen. Ich trinke bestimmt so schnell keinen alkoholverseuchten Espresso mehr , dachte Daniel. Er leckte sich über die Lippen, verrieb etwas
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