Es duftet nach Liebe (German Edition)
Schokolade darauf. Florians Blick glitt zu seinem Mund. Sanft wurde Daniel in eine Umarmung gezogen. Florians Zunge leckte sorgfältig auch den letzten Rest der Süße ab.
Eine Ewigkeit später überredete Daniel Florian, mit ihm tanzen zu gehen. Dieser überlegte nicht lange und schleppte ihn in ein Hinterhoflokal, das recht nüchtern wirkte. Mitten in einem großen Raum stand eine runde Bar, ansonsten gab es im Raum verteilte Acrylwürfel zum Sitzen. Die Musik war breitgefächert. Was das Publikum betraf, Daniel hatte noch nie zuvor so viel gutgekleidete Menschen auf einem Haufen tanzen sehen. Es schien durchaus gemischt, was das Alter betraf. Dynamisch, erfolgreich.
Sie versuchten sich in Salsa, Tango, schwangen lasziv ihre Hüften zu Reggae. Wobei gerade die letzte Musikrichtung Daniel innerlich gehörig aus dem Gleichgewicht brachte, wenn er Florian betrachtete, wie dieser hingebungsvoll tanzte. Überhaupt, die Blicke, die man diesem zuwarf, gefielen ihm überhaupt nicht. Endlich spielte man eine Schmuserunde, und ehe Florian sich abwenden konnte, hatte Daniel ihn schon in den Arm genommen. Die Musik war wie dazu geschaffen, sich zärtlich zu küssen. Aber Daniel merkte, dass Florian ihn abblockte, wenn er intensiver auf Tuchfühlung gehen wollte. Was Daniel leicht zur Verzweiflung brachte. Das gibt’s nicht, der Kleine macht mich offensichtlich an. Und wenn ich denke, er springt endlich an, von wegen Hose runter, springt er ab. Na warte!
Morgens gegen vier, stolperten sie in Richtung Florians Auto.
„Komm schon, Dani. Krabble rein, hier sind Decken, wir hauen uns ein wenig aufs Ohr. Ich bin total erledigt. Reich mir die Tasche rüber, da sollte nichts zerdrückt werden. Und wenn wir wieder aufwachen, gehen wir lecker frühstücken.“ Daniel tat, wie ihm geheißen. Es war sogar bequemer, als er im ersten Augenblick gedacht hatte. Das Dumme war nur, dass Florian Abstand zu ihm hielt, was ihn ärgerte, anscheinend wollte er wirklich schlafen. Schnaubend legte er sich auf die Seite. Und wieder konnte er diesen feinen, süßen Duft von Schokolade ausmachen, der von Florian ausging.
Spinne ich? Hat der sich in Schokolade gewälzt? Das macht mich kirre, er, dieser Duft …
Vorsichtig tastete Daniel nach Florians Hand. Legte sie in seine und umschloss sie. Florian soll nicht denken, dass ich nur auf das Eine aus bin , dachte Daniel. Es dauerte nicht lange, da kuschelte sich Florian an Daniel.
„Aufwachen, Schlafmütze! Ein exzellenter Kaffee wartet auf uns!“ Daniel, der ein ausgemachter Langschläfer war, bekam aus halb geöffneten Augen mit, dass Florian schon das Heck aufgemacht hatte, und herausgesprungen war. Rasch fuhr er hoch, strich sich durch die zerzausten Haare und stand auch schon neben Florian. Dieser musterte ihn gründlich.
„Siehst reichlich mitgenommen aus, und doch sexy …“ Er wuselte Daniel durch die Haare. Breit grinsend setzte er sich hinters Steuer. Ja, du siehst auch toll aus morgens , dachte Daniel. Sie landeten in einem etwas heruntergekommen wirkenden Café. Die Äußerlichkeit wurde aber von einem opulenten Frühstück wettgemacht, dass Florian für sie bestellte. Und dazu einen Kaffee, der Daniel wacher machte. Allein der Duft begeisterte ihn ohne Ende.
„Du magst Kaffee“, stellte Florian fest.
„Ich liebe sein einzigartiges Aroma. Er macht mich high. Ich mag es, wenn er mir in vielen Variationen begegnet.“ Daniel schwärmte für sein Lieblingsgetränk.
„Dann solltest du die Branche wechseln. Jemand wie du, der so leidenschaftlich über Duft und Aroma der Kaffeebohne spricht, der sollte mit ihm arbeiten“, sprach Florian ernst. Daniel dachte bei sich, dass dieser Gedanke gar nicht mal so abwegig sei.
Später schlenderten sie umher. Sie sahen sich in Boutiquen um, probierten teure Klamotten, fachsimpelten über Fotokameras und Handys und sprühten sich in einer Parfümerie mit Düften ein, von denen Florian ständig niesen musste. Mit leicht gequältem Gesichtsausdruck zog er Daniel in eine Kaffeerösterei hinein, wo er sich von seinen Niesattacken erholte. In einem gemütlichen Eck genossen sie den intensiven Duft frisch gemahlenen Kaffees. Florian gönnte sich eine Créma, Daniel probierte einen Kaffee aus einer magenfreundlichen Bohne.
„Wie hieß die Bohne gleich noch?“, fragte er Florian.
„Maragoype.“ Florian musste es noch ein paar Mal wiederholen …
Gegen Nachmittag holte Florian sein Taxi wieder ab. Danach Daniels Gepäck.
„Ich habe
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