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Es duftet nach Liebe (German Edition)

Es duftet nach Liebe (German Edition)

Titel: Es duftet nach Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger , Chris P. Rolls , Karo Stein , Ashan Delon , Malin Wolf , Nico Morleen , Isabel Shtar , Moos Rose , Karolina Peli , Caitlin Daray
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Tür. Innerlich hoffend, dass er doch noch zurückgerufen würde, vielleicht sogar begleitet von einem kleinen Lächeln.
    Aber er wartete vergeblich.
    „Gute Nacht.“
    Eine Antwort erwartete er nicht mehr wirklich und trat hinaus ins Freie. Wenigstens hatte der Regen nun endgültig aufgehört. Und doch bedauerte er es jetzt gerade. Zu gerne hätte er sich von Kims Worten überzeugt und den Regen auf seinen Lippen tanzen lassen.
     
     ***
     
    Endlich schloss sich die Tür hinter seinem letzten Gast und Kims Kopf sank schwer auf die Theke.
    „... wie ein zarter Kuss ... Prickelnd, verlockend, süchtig machend nach mehr ...“
    Gott, hörte er sich manchmal selbst zu beim Reden? So ein Kitschquatsch, das war doch einfach nur noch peinlich! Aber in Manuels Nähe fiel ihm das Denken nun mal einfach schwer.
    Seit Wochen ging es nun schon so, dass der Student ihn regelmäßig aus dem Konzept brachte. Hatte alles mit diesem interessanten, jungen Mann angefangen, der oft stundenlang mit dem Laptop im Café saß und Kim ihn irgendwann mal fragen musste, was er denn die ganze Zeit arbeiten würde. Darüber waren sie ins Gespräch gekommen und er hatte den Namen seines Stammgastes erfahren. Manuel. Und diesen seitdem nicht mehr vergessen können.
    Dass der fleißige Student auch schwul war, hatte Kim nur durch einen glücklichen Zufall anhand eines Flyers, der aus den Uni-Büchern gefallen war, herausgefunden. Und durch die Blicke, mit denen dieser ihm immer wieder hinterher schaute. Die, die ihn immer so hibbelig und nervös machten, ihn über seine eigenen Füße stolpern oder gerne auch mal den Zuckerstreuer zum Opfer einer ungeschickten Tisch-Putz-Aktion werden ließen.
    Aber glücklicherweise schien der Kims nervöse Ungeschicklichkeit noch nicht bemerkt zu haben. Was nach dem megapeinlichen Geblubber über den Geschmack von Sommerregen, Sommerküssen und seinem noch peinlicheren Möchtegernfluchtversuch sicher nicht mehr der Fall sein würde.
    Aus der Ferne zu flirten, mit dem Hintern zu wackeln und Blicke zu genießen war eben doch eine Sache. Eine, die man mit einem Schulterzucken abtun konnte oder über die man versonnen lächelte. Aber über Küsse zu reden, die er liebend gerne ausprobieren würde, das nahm dann doch eine ganz andere Dimension an. Eine, die ihn plötzlich erschreckt und so zum überstürzten Rückzug angetrieben hatte.
    Was, wenn er die Blicke, das Lächeln doch falsch interpretierte, wenn seine Einbildung ihm Streiche spielte? Was, wenn Manuel sich bedrängt fühlte und in ihrem Geplänkel nicht mehr sah als … Geplänkel eben.
    Hoffentlich hatte er ihn nicht verscheucht! Er würde den jungen Mann mit den schwarzen Haaren, den blauen Augen und den süßen Grübchen so sehr vermissen.
     
    ***
     
    Die Tür des Cafés fiel ins Schloss, die kleine Glocke läutete leise. Abrupt fuhr Kim herum, schaute zur Tür, nur um im nächsten Moment ein Seufzen zu unterdrücken. Dezent untermotiviert wandte er sich wieder seinem Gast zu, welcher, mit seiner Nase noch immer tief in die Karte versunken, versuchte, sich zu entscheiden und deshalb glücklicherweise nichts von dem kurzfristigen Aufmerksamkeitsdefizit seines Kellners mitbekam. Wieder schlug er eine Seite um, wanderte mit den Fingern erneut über die eigentlich nicht wirklich große Auswahl an Getränken. Was Kim nicht wirklich störte, da er eh nur mit einem halben Ohr und noch weniger Gedanken bei seinem Gast war, weil immer noch Enttäuschung durch seine Adern schoss.
    Denn der neue Cafébesucher war schon wieder nicht Manuel.
    Scheiße.
    Nun entfleuchte ihm doch noch das unterdrückte Seufzen.
    Der Unentschlossene blickte irritiert auf, sah in genervte Augen, haspelte was von einem Milchkaffee und klappte schnell die Karte zu. Dass ihm weder das Seufzen noch der genervte Blick galt, bekam er nicht mit, da er sich lieber umgehend mit seiner Zeitung beschäftigte, um seinen Kellner nicht weiter zu beanspruchen, wo der doch offensichtlich zu tun hatte.
    Nun endgültig untermotiviert schlich Kim zur Theke, angelte eine Tasse aus dem Regal und machte sich daran, den gewünschten Kaffee zuzubereiten. Nur gut, dass seine Finger diese Handgriffe inzwischen routiniert hinbekamen, ohne dass er besonders darauf achten musste, nichts zu verschütten. Gedanklich war er nämlich schon längst nicht mehr bei seinem Gast. Viel häufiger, als er es zugeben wollte und vor allem, als gut für ihn war, wälzte sein Hirn die Frage, wo, verdammt nochmal, Manuel

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