Es duftet nach Liebe (German Edition)
hängen, ehe er allen Mut zusammennahm und Kim in die Augen blickte.
Vorsichtig versuchte er in diesen zu lesen, war unschlüssig, auf was er nach ihren letzten Worten hoffen sollte. Am besten auf nicht allzu viel, ermahnte er sich innerlich.
Doch der blitzende Blick, das süße Lächeln ließen alle Selbstermahnungen verschwimmen. Stattdessen kribbelten Manuels Fingerspitzen, sodass er sich wirklich zusammenreißen musste, nicht über den Arm seines Kellners zu streichen. Glücklicherweise hinderten ihn auch die fest umkrallten Blätter zusätzlich an dieser, doch irgendwie unangebrachten, Geste.
Gegen das erleichterte Lächeln auf seinen Lippen konnte er hingegen rein gar nichts tun. Wollte er aber auch nicht wirklich. Auch gegen die Freude in seiner Stimme nicht, als er es endlich schaffte, sich auf eine Antwort zu konzentrieren.
„Guten Morgen.“
Immer noch schauten ihn erwartungsvolle Augen an, verunsicherten ihn nun aber doch langsam ein wenig. Auf was genau wartete Kim?! Auf seine Bestellung? Auf eine Einladung?
„Ich ... ähm, wenn schon kein Sommer, dann vielleicht einen ... öhm ... Milchkaffee?“
„Klar, gerne“, wurde er förmlich angestrahlt, dass es ihm sanftes Rot in die Wangen schießen ließ.
Doch das bekam Kim glücklicherweise nicht mit, hatte dieser sich doch schon auf dem Absatz umgedreht und ging zur Theke zurück. Kurz bevor er hinter dem Tresen verschwand, schaute er noch einmal über seine Schulter, genau zu Manuel. Ganz so, als wolle er sich vergewissern, dass er noch da war.
Eine Geste, die diesen grinsen lassen könnte, wenn er nicht sowieso schon ein dämlich-glückseliges Lächeln auf den Lippen tragen würde.
Wirklich gut, dass das Café zu dieser morgendlichen Stunde noch nicht gut besucht wurde, die wenigen anderen Gäste mit ihren Zeitungen beschäftigt waren und somit keiner ihnen beiden Aufmerksamkeit irgendeiner Art schenkte.
„Hier bitte schön.“
Lächelnd beobachtete Manuel die Tasse, die vor ihm abgestellt wurde. Er war sich durchaus bewusst, dass in seinem Blick ein genüssliches Glitzern lag, als er mit seinen Augen langsam den Arm verfolgte und schließlich direkt in Kims Gesicht blickte. Dieser hatte sich nicht bewegt und tatsächlich den Atem angehalten.
„Vielen Dank.“
Mit einem schnellen Seitenblick scannte der Student das Café, ehe er sich wieder seinem Gegenüber zuwandte und diesen mit einem schiefen Lächeln anblickte.
„Was ist, hast du kurz Zeit, mir Gesellschaft zu leisten?“
„Oh, öhm. Musst du nicht arbeiten?“
„Naja, eigentlich schon. Aber erst ein kleines Frühstück, dann geht‘s später viel besser. Hat meine Mutter schon immer gesagt.“
„Hm. So eine weise Frau, da kann ich wohl schlecht „Nein“ sagen, was?“
„Nee, wohl nicht.“
Nun schaute auch Kim noch einmal kurz in die Runde, seine Gäste schienen alle noch zufrieden zu sein und keine akuten Wünsche zu haben. Also angelte er sich einen Stuhl und setzte sich zu Manuel. Dass dabei der Stuhl am Tischbein hängenblieb, der Tisch gefährlich ins Wanken geriet, der Student bei der Rettungsaktion beinahe den Zuckerstreuer umstieß und es nur dem Laptop zu verdanken war, dass sich dessen Inhalt nicht auch noch verselbstständigte, merkten wohl beide, kommentierten es aber lieber nicht.
Als Kim endlich saß, versuchte er sich an einem souveränen Lächeln, welches allerdings an dem leicht nervösen Zucken seiner Nasenflügel zu scheitern drohte. Seine Finger klopften einen regelmäßigen Takt auf das Holz, irgendwo musste seine plötzliche, endorphinbedingte Energie ja hin.
„Es regnet schon wieder.“
Smalltalk über das Wetter. Oh Mann, mit einem Mal kam Manuel sich einfach nur dämlich vor, sein Hirn war leergefegt und dieses Kribbeln im Bauch brachte ihn mindestens genauso um den Verstand wie dessen Verursacher.
„Ja, stimmt.“
„Zum Glück.“
Irritiert blickte Kim auf, starrte den Wuschelkopf an.
„Naja, da hatte ich ja heute Morgen quasi gar keine Chance, in den Park zu gehen.“
Ein vorsichtiges Lächeln stahl sich wieder in die grünen Augen seines Gegenübers.
„Da hab ich ja wirklich Glück.“
„Wobei ...“ rührte Manuel mit seinem Löffel im Kaffee herum, schluckte kurz, ehe er aufschaute und ganz leise weitersprach, „… ich wär' sowieso hergekommen.“
„Wärst du?“
„Ja, auf jeden Fall.“
Das erwartungsvolle, nervöse Blitzen in Kims Augen ließ den jungen Studenten kurz schlucken. Jetzt wurde es Zeit für einen
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