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ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

Titel: ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Spilker
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‚plauderhaft’ versteht. Im Gegenteil. Man würde sie schon eher zur schweigsamen Fraktion zählen. Entweder war ihnen Sprechen an sich zu mühsam oder sie beherrschten die Telepathie fehlerfrei und kommunizierten auf diese Weise miteinander. Niemals klingelte das Telefon und außer dem Boten stand niemand mehr sonst an der Haustüre. Na ja, den Bäcker an der Hinterpforte  nicht zu vergessen Und Geld schien ebenfalls keine Rolle zu spielen. Vielleicht besitzen sie ein florierendes Unternehmen und verfügen dadurch über ein großes Vermögen, haben im Lotto gewonnen oder einen reichen Onkel aus Amerika beerbt?
Plötzlich fiel es Gregory ein und der Gedanke traf ihn wie ein Blitzschlag. Er wurde kreidebleich.
Noch nicht mit einer Silbe wurde über sein Gehalt gesprochen! Das war sein erster Gedanke. Sein zweiter Gedanke war besser. Wenn er Gehalt bekäme, wüsste man sofort wo er steckt und das wäre sicher nicht sein Wunsch. Sein Gesicht verließ die Blässe und erschien wieder zufrieden und gut durchblutet wie zuvor. „Manchmal ist es klüger auf gewisse Dinge zu verzichten“, dachte er mit schelmischer Miene.
Die Künste des Kochs waren wohl ein Grund, warum er schon 6 Jahre dort war. Aus Richtung Küche schien also keine Gefahr zu drohen. Auf diesen holländischen Haudegen war demnach Verlass.
Mal resümieren: Gegessen und getrunken haben Beide, Dessert gab’s auch, zu meckern gab es nichts, aber sie sitzen noch da und schweigen sich an. Die Dessertteller wurden fehlerfrei abgeräumt und trinken wollte keiner der beiden mehr. Gregory traut sich nicht von seinem Platz weg und stand wieder mit angehaltenem Atem an der Wand. „Was muss geschehen, um diesen beklemmenden Moment aufzulösen?“, dachte er sich. Wie ferngesteuert standen Beide plötzlich von ihren Stühlen auf und gingen in Richtung Flur. Kurz bevor sie das Esszimmer verließen sagte er gönnerhaft: „’Es’ kann nun essen. Wir benötigen ‚Es’ erst in 30 Minuten wieder am Pool.“ Der Pool war durch eine Glaswand vom Wohnzimmer aus zu sehen und besaß die Größe eines Tennisplatzes. Er verfügte über eine sogenannte Gegenschwimmanlage, eine Wellenmaschine und beinhaltete 23° geheiztes Wasser. Den Bediensteten, also auch Gregory, war es nicht gestattet, den Pool zu benutzen.

Taufen im Pool
     
    Wahrscheinlich gingen beide nach oben in ihre Schlafzimmer und zogen sich um. Sie schliefen getrennt. Jeder besaß ein eigenes Zimmer mit angrenzendem Bad. Vielleicht schnarchte er sehr laut, oder sie, oder beide. Oder sie waren gar nicht verheiratet, sondern Geschwister. Das würde vieles erklären, was gewisse Verhaltensweisen angeht. Vielleicht waren sie so etwas, wie eine Feudal-WG? Vielleicht, wenn und hätte. Annahmen, Spekulationen und Mutmaßungen. Genau wie damals im Justizpalast, als er die Nerven verlor. Gregory konnte es doch völlig egal sein, wer oder was sie waren. Hauptsache war doch, dass er dort Unterschlupf fand und ihm niemand unangenehme Fragen stellte.
Er aß wie ein Ausgehungerter und fragte Jan durch die geöffnete Luke, wohin er das Geschirr stellen solle. Jan stand außerhalb seines Blickwinkels, aber irgendwie hatte Gregory das Gefühl, dass Jan dort absichtlich stand.
    „Immer her damit“, sagte Jan plötzlich und stand in der Küche vor der Luke. „Dafür steht hier eine hochmoderne Spülmaschine parat“, ergänzte er noch. „Das Maschinchen kostet ein Vermögen und spült besonders teures Geschirr supersanft sauber. Man darf aber nur dieses Spezialsalz verwenden“ , flötete Jan und tippte dabei mit dem Zeigefinger auf die Packung mit dem Salz.
„Du hörst dich an wie jemand aus dem Werbefernsehen“, sagte Gregory und räumte den Tisch ab. Gregory war sich nicht sicher und startete einen Schuss ins Blaue. „Sag mal Jan“, pirschte er sich vor. „Mit wem hast du denn gerade telefoniert?“
„Ich habe telefoniert? Du meinst, ich hätte eben telefoniert? Mit wem soll ich denn telefoniert haben?“ stotterte Jan.
„Tja“, sagte Gregory und freute sich ein Bein ab, weil der Schuss ins Blaue offensichtlich ein Volltreffer war. „Die Frage ist doch nicht nur, mit wem du telefoniert hattest, sondern auch womit?“ Gregory empfand ein kleines bisschen Freude daran, Jan die Daumenschrauben anzulegen.
„Ich habe nicht telefoniert! Wie kommst du denn auf so einen Scheiß! Spiel dich hier bloß nicht als Sheriff auf, Kollege!“
„Weißt du“, sagte Gregory ganz ruhig. „Das haben Menschen und wilde

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