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ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

Titel: ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Spilker
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Tiere immer noch gemein. Wenn man sie in die Ecke treibt, reagieren sie nicht rational, sondern emotional und dein Verhalten zeigt ganz deutlich auf, dass du telefoniert hast“, meinte Gregory mit einem Hauch von Selbstglanz. „Ich will gar nicht wissen mit wem du telefoniert hast, sondern bloß womit. Wenn du hier ein Handy reinschmuggelst und man dich erwischt, ist deine Karriere als Koch schlagartig beendet, das sollte dir klar sein!“
„Und“, sagte Jan etwas provozierend „will der Herr Obermotz mich jetzt verpfeifen?“
„Nein“, konterte Gregory „der Herr Obermotz will dir das Handy abkaufen. Sagen wir Dreihundert?“ fragte er und streckte Jan seine Hand durch die Luke, um den Deal zu besiegeln.
„Ok“, sagte Jan und schlug ein „Gemacht“, meinte er noch und lächelte wieder. „Und kein Wort an die beiden!“
„Ehrensache“, meinte Gregory. Jan steckte das Geld weg und meinte: „Mit dir mache ich gerne Geschäfte.“
„Morgen bringst du mir noch das Ladeteil mit und eine Karte… „
„Da ist noch ungefähr für 20 Mäuse auf der Karte und das Ladeteil ist kein Thema“, sagte Jan. „Wen willste denn anrufen?“ wollte er wissen.
„Niemanden“, sagte Gregory „aber jetzt habe ich wieder einen Wecker!“ jubelte er.
    Anschließend ging er durchs Wohnzimmer, öffnete die Glasschiebetüre zum Pool und inspizierte erstmalig das Terrain. Schwül war es, wie in einem Treibhaus. Mannshohe Palmen und andere tropische Gewächse füllten die terrakottafarbenen Kübel. Am anderen Ende der Schwimmhalle entdeckte Gregory eine Art Holzhäuschen. „Da befindet sich bestimmt eine Sauna drin“, überlegte er. Die Wasseroberfläche war leicht in Bewegung und reflektierte das Deckenlicht. Am Liebsten wäre Gregory – so wie er dort stand - in den Pool gesprungen. Das wäre seinem Handy wahrscheinlich nicht ganz so gut bekommen, denn er trug es in seiner Hosentasche. Bei der Größe fiel es optisch nicht auf.
Die Türe bewegte sich und seine Herrschaft trat ein. Jeder der beiden war in einen sehr flauschigen Bademantel gehüllt und sie trugen so etwas wie Flip-Flops an den Füßen.
„’Es’ zieht umgehend die Schuhe aus!“ fratzte der Hausherr Gregory an, als er ihn mit seinen Lackschuhen am Poolrand stehen sah. Gregory zog seine Schuhe aus und stellte sie möglichst weit vom Pool entfernt ab.
    „Ich bin doch mit den Schuhen nur im Haus gewesen“, sagte Gregory kleinlaut. Sein Herr blickte ihn für eine Sekunde starr an, als ob er ihn mit den Augen fotografiert hätte. Aber irgendwie hatte er recht. Nirgendwo sieht man jemanden mit Schuhen in einer Schwimmhalle. Der Raum für den Pool hatte ohne Übertreibung schon die Ausmaße einer Halle.
    Gregorys Herrschaft ging zielstrebig zu den Liegen und zogen dort ihre Bademäntel aus. Darunter waren sie nackt. Sie gingen die Treppe in den Pool hinab und begannen zu schwimmen, als das Wasser Taillenhöhe erreichte. Gregory sah seinen Herrn und Meister zum ersten Mal im Adamskostüm. Genauso hatte er sich ihn vorgestellt. Blass und flachbrüstig, allerdings drahtig und schlank. Eine Mischung aus Leptosom und Athlet mit der Tendenz zum ersteren. Er schätze ihn auf Mitte, Ende Dreißig, also auf sein eigenes Alter. Tja und sie. Sie kannte er schon aus anderen Begegnungen erheblich genauer. Man meinte sich ständig in einem Stummfilm zu befinden. Alles passierte fast immer wortlos. Wäre nicht als Geräuschkulisse das Plätschern des Wassers gewesen, hätte man einen Floh pupsen hören können.
    „Zieh’ ‚Es’ sich aus und gesell’ ‚Es’ sich zu uns!“ befahl er und Gregory gehorchte. Er zog sich vorsichtig aus. Damit sein Handy nicht aus der Tasche fiel und ihn verraten könnte, hing er die Hose nicht über die Lehne eines umherstehenden Stuhles, sondern faltete sie auf die Sitzfläche. Sein Chemisett legte er ordentlich darüber. Dann streifte er seine Unterhose ab und begab sich ebenfalls in den Pool.
„’Es’ möge sich zu uns her bewegen!“ befahl er und Gregory schwamm einige Meter hin. Der Pool war an der Stelle gerade so tief, dass der Kopf noch aus dem Wasser ragte. Jedenfalls Gregorys Kopf und der seines Herrn. Seine Herrin musste ein wenig Beinarbeit leisten, um mit dem Kopf über Wasser zu bleiben.
„Wir werden dich Heute taufen“, sagte sie. „Komm hierher, zwischen uns“, kommandierte er wieder. Gregory tat, was ihm befohlen wurde und befand sich zwischen ihnen.
„Wir taufen dich auf den Namen ‚Es’“, kam

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