ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)
Dieses Thema klang wahrscheinlich nicht so fad. „Wie du das so sagst, da hast du bestimmt Recht! Aber es soll Leute geben, die damit zufrieden sind ohne Klimbim und ohne schicki-micki zurechtkommen. Die keine großen Autos benötigen und sich nicht die Nase zudröhnen müssen, um gute Laune zu bekommen. Die nicht per SMS mit ihrer Umwelt Kontakt haben und trotzdem glücklich sind. Die Leute heißen Nonne und Mönch und wohnen im Kloster, wo es auch keinen Fernseher und kein Radio, keine Zeitungen und keinen PC gibt“, fügte Jan noch an.
„Angenommen sie stünden mit irgendjemandem in Kontakt. Sie telefonieren nicht, simsen dann wahrscheinlich auch nicht, schreiben keine Mails oder Briefe, richtig!? Ich werde noch wahnsinnig.“ Gregory schaute Jan verzweifelt an, aber der hob auch nur die Schultern. „Für den Geburtstag meiner Frau wollte ich mal eine ganz besondere Flasche Wein haben und erzählte es dem Lieferanten ganz beiläufig. Er bringt mir einen speziellen Tropfen mit, sagte er. Und am nächsten Tag holte er eine Flasche raus, die zwischen den Kartons lag.“
„Das ist es wahrscheinlich! Das ist des Pudels Kern! Es ist kein Problem etwas hier ins Haus zu schmuggeln.“
„Aha“, sagte Jan wieder völlig emotionslos. „Wer hat denn vor, hier etwas ins Haus zu schmuggeln und wer sollte sie daran hindern, eine Email zu schreiben? Beide haben einen PC in ihren Zimmern, das nur nebenbei. Wenn die Ata-Truppe da oben klar Schiff macht, müssen die in deren Zimmer und sehen dann, was da alles drin steht, Kollege. Ich sagte doch neulich erst, frag mich.“
„Ja, super-klasse-toll. Ich bin begeistert auch ganz stolz auf dich, mein Großer. Aber man kann per E-Mail keine Gegenstände versenden, sonst hätte der Lieferant die Weinflasche auch zu dir nach Hause mailen können. Auch nur mal so nebenbei.“
„Eine Sache marschiert mir da noch im Kopf herum“, sagte Gregory. „Ist bei den Dingen, die der Lieferant mittwochs bringt, irgendwas dabei, was nicht hier in der Küche bleibt?“
„Klar“ nickte Jan. „Der ganze Putzkram für die Ata-Truppe.“
„Und für die ist jeden Mittwoch was dabei?“
„Nee, bei denen müssen die Sachen ja nicht frisch sein. Das hält bei denen ’ne zeitlang vor. Bei Lebensmitteln ist das was anders. Aber ich kann deine ganzen Bedenken nachvollziehen und bin genau wie du der Meinung, dass irgendwas faul ist, im Staate Dänemark.“
„Ich werde mir noch mal die Waschküche vorknöpfen, oh du mein wachsamer Horatio.“ sagte Gregory in dieser eigentümlichen Art und ging los.
Gregory schaute nur aus Gewohnheit oder zu seiner Beruhigung in sein Zimmer, bemerkte dort nichts und ging weiter nach links in Richtung Waschküche. Er blieb zunächst breitbeinig im Türrahmen stehen, um sich einen allgemeinen Überblick zu verschaffen. Er stellte sich innerlich vor die Frage, was an diesem Raum überhaupt interessant sei. Wem es etwas nützen könnte, hier irgendetwas zu verändern. Vor dem Raum liegt sein Zimmer, was ja eigentlich 2 Zimmer sind. Nämlich das Schlaf- und das Badezimmer. Ok. Ebenso davor liegen der Flur und das Treppenhaus. Links daneben liegt das Haupthaus und ganz weit davor ist die Garage. Was ist aber direkt davor? Dazu müsste man durch die Wand gucken können. Es wäre die Wand, an der die Waschmaschine und der Wäschetrockner stehen. Es sind Industriemaschinen, wie man sie von Waschsalons her kennt. Die Geräte stehen vor ihm auf einem Sockel. Das schont den Rücken, wenn man sie bedient. Da hat man sehr komfortabel gedacht. Zu den Geräten führten die üblichen Leitungen wie Strom und Wasser. Nichts war irgendwie außergewöhnlich. Rechts befindet sich eine Bügelmaschine mit einer breiten Walze, die wohl zum mangeln dient. Nichts lieferte irgendeinen brauchbaren Hinweis auf Irgendwas. „Und was sollte an der Wand hinter den Maschinen interessant sein“, dachte sich Gregory und ging auf die Geräte zu. Wie auf einen Barren gestützt, schaukelte er mit seinen Beinen zwischen den Maschinen hin und her. Dabei suchte er pingelig die Wand ab. „Es sind keine Fugen erkennbar und man müsste jedesmal zuerst die Maschinen wegräumen, um an was-auch-immer zu kommen“, schmollte er, schubste sich aus seiner Position in den Stand und verbeugte sich wie ein Turner nach seiner absolvierten Übung in alle Himmelsrichtungen. Als er sich wieder aufrichtete stand sein Blick in Richtung der Geräte. Gregory war für einen Augenblick wie eingefroren und traute
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