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ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

Titel: ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Spilker
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dazu, seit du das Geld genommen hast.
„Erinnerst du dich z. B. an den 12.05.2013? Nein? An diesem Tage starb Herr Max Stadler (FDP). Kanntest du Herrn Hermann Scheer (SPD)? Nein? Der starb am 14.10.2010 und am 27.01.2014 starb Herr Wolfgang Potinius (CDU). Aber an den Herrn Peter Struck (SPD) erinnerst du dich sicher. Leider verstarb er am 19.12.2012 und auch der Treppensturz des Herrn Lothar Bisky (LINKE) endete am 13.08.2013 leider tödlich für ihn. Mein und dein Vorgänger würden sich sicher noch an den 19.08.2004 erinnern. An diesem Tage starb Günter Rexrodt.
Und jetzt rate mal, wofür das ‚L’ steht?“ Fauler grinste gemeiner als ein Folterknecht der Inquisition. Du musst dich nicht persönlich um alles kümmern. Es ist sogar besser, wenn du dich nicht selbst um alles kümmerst. Halte dich besser vom Kümmern fern und engagiere dir Leute dafür. Falls man die erwischt, bist du stets aus dem Schneider. Du bekommst ausreichend Geld, um diese Leute anzuheuern. Man findet sie nicht in Bars, sie lümmeln nicht auf der Straße herum und du kannst sie auch nicht im Telefonbuch finden.
„Und wie findet man solche Leute?“
„Sie finden dich. Ich werde Morgen ein paar Anrufe tätigen, damit man dich findet. Sei darauf vorbereitet. Sprich mit niemandem über deine Tätigkeit. Sprich mit niemandem über Geld. Private SMS’sen, E-Mail, Fax und sonstiger Transport von Daten sind absolut tabu. Rede nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Es kann sein, dass du abgehört wirst. Verlass das Haus nicht unnötig, um dich dadurch in Gefahr zu bringen und denk’ bitte immer daran, dass wir nicht die einzigen sind, die so arbeiten. Alle tun es. Und wenn du in deinem hübschen Garten einen Spaziergang unternimmst, knallt dich jemand über den Haufen, der mit dem Verlust einer Person, um die du dich gekümmert hast, nicht klar kam und jemand engagierte, der schiere Rache üben soll. So ist das Spiel und so sind die Spielregeln.“ Di Lauro war für einen Moment blass. Er war tatsächlich schockiert und brachte kein Wort heraus. „Also leben wir hier in einem ‚Goldenen Käfig’?“
„So würde ich das nicht bezeichnen, aber es kommt der Sache verdammt nahe! Du musst das nicht tun. Du kannst auch draußen ’rumfahren und den ‚Goldenen Käfig’, wie du ihn nennst,  gegen den Präsentierteller tauschen, wie J. F. Kennedy damals. Wie sagt der Volksmund doch so treffend: Bleibe im Lande und ernähre dich redlich. Für dich heißt es: Bleibe im Haus, dann lebst du gesünder.“ Di Lauro nickte resignierend. „Auf was habe ich mich da bloß eingelassen?“ ging es ihm durch den Kopf.
„Alles was an Informationen transportiert werden muss, wird hier über den Griechen abgewickelt.“ sagte Fauler, drehte sich zum Griechen, zwinkerte, schnallste mit der Zunge und knipste mit dem Daumen, wie mit einem Abzugshahn. Der Grieche zwinkerte zu mir als wolle er „so ist es!“ damit sagen.
„Du wirst also in den nächsten Tagen einen Anruf erhalten. Jemand wird sich bei dir melden und wenn ihr euch einig seid und alle Wogen geglättet sind, rufst du mich wieder an. Dann geht’s los.“

Sei kein Frosch - sei ein Maulwurf
     
    Jan und Gregory schafften es unbemerkt aus Gregorys Zimmer und wieder zurück über den Flur in die Küche zu schleichen. Jan ging zum Nebeneingang, öffnete die Türe und fixierte sie mit einem Keil. Gregory war mit dem Abräumen des Tisches und dem Entfernen einiger Krümel auf der frischen Tischdecke beschäftigt. Er reichte Jan wie gewohnt die Tellerstapel und das Besteck durch und schaute pausenlos zur Uhr. Was los sei, wollte Jan wissen. Die Zeit verginge zu langsam, schnaufte Gregory. Dass sich daran nichts ändern ließ, musste ihm Jan nicht erklären. Erst gegen 13 Uhr verließ die Reinigungstruppe das Haus und erst dann könne man unten weiterarbeiten, meinte Gregory.
    „Aber Heute ist Waschtag“, sagte Jan. „Vielleicht dauert das…“
„Du bist jetzt schon so lange da. War an irgendeinem dieser Waschtage mal etwas Außergewöhnliches?“ wollte Gregory wissen.
„Nee. Immer alles dasselbe. Mittwochs kommt der Lieferant und donnerstags ist Waschtag. Alle kamen bisher wie immer und alle gingen bisher wie immer.“ Jan ging durch die geöffnete Türe in den Garten.
„Ein herrliches Wetterchen. Wir sollten mal wieder eine Runde Boccia spielen, damit du auch mal gewinnst“, stichelte er in Richtung Gregory. Der ließ sich nicht provozieren, sondern ging ebenfalls in den Garten. Jan

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