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ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

Titel: ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Spilker
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drauf und machte sich an seine Arbeit.
„Ich geh dann mal den Tisch decken. Was kochst du denn?“
„Was Warmes!“
    „Na da schau her, das ist doch beachtlich. Und wenn das nicht der Hinweis der Woche wird, wissen wir es auch nicht, mein König.“ Gregory sprach wieder in dieser altertümlichen Art und Jan machte den ‚Scheibenwischer’.
Um 13 Uhr ist für das Reinigungspersonal im Regelfall Feierabend. Um 13 Uhr wird jedoch auch das Mittagessen serviert. Sowohl die Herrschaften, als auch Gregory befinden sich dann im Esszimmer, Jan hingegen in der Küche, der Gärtner kommt nur in den seltensten Fällen ins Haus und der Poolreiniger spielt keine feste Rolle. Niemand sieht die Reinigungstruppe gehen. Jan meinte, an Waschtagen wäre noch nie etwas Außergewöhnliches vorgekommen. Jan meint aber auch, dass der Kleinbus zum ersten Mal auf der Straße parkte.
Um 14 Uhr räumte Gregory den Tisch ab und reichte Jan das Geschirr und das Besteck durch. Eigentlich passierten diese Dinge schon nach einem eingespielten Muster. Gläser ganz vorsichtig zuletzt. Beide standen in den Startlöchern und wollten nach runter in die Waschküche. Sie tänzelten vor Nervosität, Neugierde und Tatendrang von einem Bein aufs andere wie Kleinkinder, die vor der Türe eines besetzten Klo’s stehen. Gegen 15 Uhr war der Poolreiniger fertig, bekam eine Unterschrift und wurde noch bis zur Hecke zu seinem Wagen begleitet. Im selben Augenblick fuhr der Kleinbus davon. Es war derselbe Kleinbus, der das Logo auf der Seite trug, welches Jan durch die Hecke sah.
„Hast du das gesehen?“ Jan zeigte mit dem Finger auf den davonfahrenden Kleinbus der Reinigungsleute. Gregory war nicht eingeweiht, stand aber auch in einem völlig anderen Blickwinkel zur Straße und sagte darum nur: „Hä?“
„Die Ata-Truppe“, sagte Jan „die sind eben erst weggefahren“ haspelte er „und wenn wir schon um 14 Uhr darunter gegangen wären…“
„Wären wir denen in die Arme gelaufen.“ finalisierte Gregory.
„Was die wohl so lange da unten getrieben haben?“
„Wir werden es gleich wissen!“
Gregory und Jan gingen zunächst zurück zur Küche, um von dort aus zu checken, ob die Luft rein ist.
Schon lange war Gregory nicht mehr das Ziel irgendwelcher Qual- oder Lustfolterattacken. Er machte seine Arbeit als Butler, bzw. als Major Domus nahezu perfekt und man war allseits mit ihm zufrieden. Die schnellen Griffe ihrerseits unter sein Chemisett, um in seine Brustwarzen zu kneifen, registrierte er kaum noch. Es bereitete ihm zwar jedesmal höllische Schmerzen, aber die waren nach relativ kurzer Zeit wieder verflogen. Seine Welt war klein und bestand aus einer begrenzten Erfassbarkeit.
Und alles begann wieder von vorne. Durch den Flur schleichen, die Stufen hinunter zur Waschküche gehen, das Licht einschalten und sich zunächst einmal umschauen. Die Lage peilen, das Terrain sondieren. Gregory und Jan verständigten sich wie gehabt per Handzeichen. Gregory schwenkte die Maschine nach vorn, hinter der sie schon das große Stück aus der Wand brachen. Die Stelle war unberührt. Man hat sie nicht entdeckt! Gregory zerrte plötzlich wie wild an Jans Jacke, um ihn darauf aufmerksam zu machen und auch Jan war sichtlich erschrocken. Er setzte das Brecheisen an und stellte fest, dass sich andere, ebensogroße Teile fast mühelos aus der Wand brechen ließen. Gregory fing jeden dieser Brocken mit der Hand auf und legte ihn behutsam auf die Decke. Gregory riss seine Augen weit auf, hielt sich selbst den Mund zu und zerrte erneut an Jans Jacke, als ihm hinter der anderen Maschine etwas auffiel. Gregory schwenkte die andere Maschine nach vorn und beide blickten auf ein verschlossenes Loch in der Wand, welches sich hinter dieser Maschine verbarg und von dem sie ebenfalls wussten. Gregory fasste die Wand an und forderte Jan auf, es auch zu tun.
„Das ist fast noch frisch“ flüsterte Jan in Gregorys Ohr. „Das kann noch nicht allzu lange her sein.“
„Vielleicht ist das der Grund, der den späteren Feierabend des Reinigungstrupps verursachte“ schoss es Gregory durch den Kopf. Beide gingen zurück zu ‚ihrem’ Loch und Gregory legte ein weiteres Tuch unter die Öffnung, um unnötige Spuren zu verhindern und unnötigen Lärm zu vermeiden. Jan kam gut voran. Ein Stück nach dem anderen löste sich aus der Wand und vergrößerte das Loch. Noch immer war kein Blick durch die gestemmte Öffnung möglich. Jan hatte, wie schon beim letzten Mal, die

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