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ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

Titel: ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Spilker
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die ausgesuchten Gäste bitte zum Eingang des Haupthauses begeben möchten, was dann auch geschah. Dort öffnete sie die Türe und hieß die 10 Gäste erneut willkommen. Sie ging voraus ins Esszimmer und bat die Gäste, an der Tafel Platz zu nehmen. In der Küche nebenan ging es generalstabsmäßig her. Für Außenstehende muss es nach einer mittelschweren Katastrophe ausgesehen haben.
Durch die Türe, die sich aus Blickrichtung der Küche, links von der Durchreiche befand, trugen fleißige Hände Platten und Schüsseln ins Esszimmer. Die Tafel war komplett eingedeckt, es fehlte an Nichts. Den zufriedenen Gesichtern der Gäste nach zu urteilen, wurde zu keiner Sekunde etwas falsch gemacht. Di Lauro war zufrieden und sie war stolz auf ihren Mann. Aber das war noch lange nicht das Ende der Strecke, das war erst die Auffahrt. Als nächstes wäre eine Revanche seinerseits erforderlich. Er müsste jedem der 10 Gäste einen Besuch abstatten. Ein offenbar unumgängliches Vorhaben. Di Lauro war so ganz und gar nicht der Gesellschaftstyp. Zehn Besuche bei mehr oder weniger unbekannten Menschen? Es ging um einen Auftrag, um seine Zuverlässigkeit und es ging um sehr viel Geld. Alleine deswegen muss Di Lauro den inneren Schweinhund überwinden. Es war, als ob man Münzen in eine Parkuhr steckt und sie sofort zu funktionieren beginnt. Kaum hatte er den Gedanken mit dem inneren Schweinehund zu Ende gedacht, hört er schon aus verschiedenen Richtungen: „Das nächste Mal kommen Sie aber zu mir…“ „Und dann zu mir…“ „Und zu mir…“ „Sie sind beide herzlich eingeladen…“ „Stets willkommen…“. Di Lauro bedankte sich für die zahlreichen Einladungen, sammelte eifrig die ihm übereigneten Visitenkarten ein und dachte sich „wenn ihr wüsstet, was ich wirklich von euch will“ und lächelte freundlich.
Der Nachmittag und der Abend waren ein Volltreffer. Die Oldtimer als Köder erwiesen sich als unbezahlbare Waffe. Es ist erstaunlich, welche Magie von einem wohlgeformten Stück Blech auszugehen vermag. Bekommt es dann noch einen bedeutsamen Namen, wird der Zauber vollendet. Di Lauros absolvierten in den Wochen darauf ihre Gegenbesuche. Kein Wort galt dem jeweiligen Grundstück. Alles sollte das freundschaftliche und zwanglose Flair des ersten Kennenlernens behalten. Weitere Treffen aller 10 Gäste bei den Di Lauros standen an. Poolpartys und Schlemmerorgien wurden abgehalten. Hauptsache war stets: die Gäste fühlen sich wohl und wittern nicht einmal ansatzweise den wahren Grund des allerersten Zusammentreffens. Di Lauro wusste nicht so recht wie es weitergehen soll. Die Treffen waren zwar ganz nett, aber sehr zeitaufwendig. Auch war es nicht so wie in der Wildnis, wenn ein Löwe eine Antilope von der Herde trennt, erlegt und anschließen verspeist. Hier wäre es umgehend aufgefallen, wenn eine Person plötzlich fehlen würde. Auch das zurückbleibende Fahrzeug würde nichts als Fragen produzieren. Es kam nur eine einzige Lösung in Frage. Jeder Einzelne der 10 musste zuhause bei sich aufgesucht und zum Verkauf seines Grundstücks bewegt werden. Das waren wieder 10 Besuche. Di Lauro fädelte in gehabter Manie ein Treffen mit Kleinschmidt beim Griechen ein.
„Ich benötige eine zuverlässige Person, die das Wort Gnade nur vom Hörensagen her kennt.“
„Ungefähr so jemanden, wie die Person, die sich um gewissen andere Belange kümmert?“
„Esatto!“
„Dieser etwas untersetzte breitschultrige Mann aus ihrer Reinigungstruppe, das ist so ein Typ.“ Kleinschmidt machte ein zufriedenes Gesicht.
„Sie meinen den, dem ich immer was mitteile, wenn ich Sie treffen will?“
„Genau den meine ich. Das ist…“
    „Ich will keine Namen wissen“, fuhr Di Lauro in Kleinschmidts Worte. „Gut. Dann soll er Morgen früh mit den anderen erscheinen, aber einen eigenen Wagen mitbringen. Und den Notar nicht vergessen, vielleicht wird der gebraucht.
Am nächsten Morgen passierte alles so, wie von Di Lauro gewünscht. Der Gedrungene kam mit einem separaten Wagen, in dem der Notar saß. Di Lauro stieg ein, teilte dem Gedrungenen das Fahrtziel mit und erläuterte den Ablauf.
„Man erwartet uns, weiß jedoch nicht worum es eigentlich geht. Ich werde einmal höflich fragen, ob man das Grundstück zu veräußern bereit ist und wenn ich auf taube Ohren, Uneinsichtigkeit oder sonstige Trotzhandlungen stoße, kommst du ins Spiel.“ Di Lauro schaute dabei zum Fahrer. Der Fahrer, also der Gedrungene, nickte gemächlich.

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