Es geschah in einer Sommernacht
ihren Beinen vortasteten, dachte sie, ihr müsse das Herz stehen bleiben.
Er streichelte sie, liebkoste ihre empfindsamste Stelle, bis Marina sich ihm keuchend entgegen bog.
„Ronan“, murmelte sie. Ihre Stimme klang fremd, heiser vorVerlangen. Sie wollte ihn mehr, als sie zugeben konnte. Mehr, als er je erfahren sollte.
„Hm?“ Er küsste sich ihren Hals entlang bis zum Ohrläppchen.
Und dann, so als wüsste er genau, was sie wollte, rutschten seine Finger unter den feuchten Stoff.
„Ronan!“ Sie streckte sich ihm entgegen, hilflos den Gefühlen ergeben, die sie nicht einordnen konnte.
Und wieder wusste er, was sie wollte. Er streichelte sie, tastete sich langsam vor und drang schließlich in sie ein.
„Nicht!“, keuchte sie. Gedankenblitze sausten durch ihren Kopf. Es war das, was sie wollte. Und auch wieder nicht. Sie wollte so viel mehr. Sie wollte ihn. Ganz.
Unbeirrt streichelte er sie immer weiter, gleichmäßig und zärtlich. Marina zuckte unter seinen Berührungen zusammen, wand sich.
„Nicht was?“ Seine Worte drangen heiß an ihre Lippen, während er mit der Zunge neckend darüber fuhr.
Und plötzlich verschwamm die Welt vor ihren Augen. In ihren Ohren rauschte das Blut, vor ihren Augen explodierte ein Feuerwerk. Ihr Körper zog sich zusammen, als ein unglaubliches Gefühl von ihr Besitz ergriff.
„Nicht … aufhören“, japste sie, als er sie auf den Mund küsste und sie zu einem köstlichen, berauschenden Höhepunkt führte.
Marina zitterte heftig, während Ronan sie fest in seinen Armen hielt.
Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sie aus dem Meer der Gefühle wieder auftauchte. Eine Ewigkeit, bis sie wieder bei Sinnen war und spürte, wie er sie festhielt und ihr sanft über den Kopf streichelte. Erstaunt registrierte sie, wie heftig sein Herz an ihrer Brust schlug.
Vorsichtig hob sie eine Hand und streichelte über seine Wange. Sie erschauerte, als sie spürte, wie er plötzlich nach Atem rang.
Und obwohl er ihr gerade erst einen wundervollen Höhepunkt geschenkt hatte, spürte sie genug Lust, um mehr zu wollen. Sie sehnte sich nach der körperlichen Liebe, die nur er ihr geben konnte. Sie brauchte ihn. Und sie wusste, dass er sie in diesem Moment auch brauchte.
Liebe mich, Ronan.
Das war es, was sie sagen wollte.
Aber sie wusste, dass es nicht das war, was er hören wollte.
„Ich will dich“, flüsterte sie stattdessen.
Er erstarrte. Fast hörte er auf zu atmen.
Tastend glitt Marina mit ihrer Hand seinen Körper entlang, über das teure Leinenhemd, den glatten Ledergürtel, die Hose, bis sie endlich seine starke Erregung berührte, die sich groß und hart anfühlte.
Oh Gott.
„Nein!“ Mit einem Mal fuhr er zurück, stieß ihre Hand fort und hielt sie auf Armlänge von sich weg. Marina erschrak. Sie fühlte sich klein, fast verletzlich.
Verwirrt sah sie Ronan ins Gesicht. Seine Augen glänzten fiebrig. Warum durfte sie ihn nicht berühren?
„Aber du hast noch nicht …“ Sie sprach den Satz nicht zu Ende, weil er plötzlich so finster aussah.
„Das macht nichts.“ Offenbar kostete es ihn größte Anstrengung, die Worte über die Lippen zu bringen.
„Aber …“ Marina schluckte. Was hatte sie denn falsch gemacht? „Bitte, Ronan.“ Sie vergaß ihren Stolz. Er sollte einfach wissen, wie es ihr ging. Wie sehr sie sich nach ihm sehnte. Sie hatte nichts mehr zu verlieren.
„Bitte“, flüsterte sie wieder. „Ich will dich in mir spüren.“
Aus der Nähe sah sie, wie seine Pupillen sich weiteten und es um seinen Mund herum zuckte. Aber dann machte er sich endgültig von ihr los und richtete sich auf.
So plötzlich seiner Körperwärme beraubt, begann Marina zu zittern. Vielleicht lag es aber auch an dem Ausdruck in seinen Augen. Es war nicht der Ausdruck eines Liebhabers. Nicht mal der eines Freundes.
Es war der Ausdruck eines Fremden.
„Nein“, sagte er bestimmt. Er stieg aus dem Bett, ließ seinen Blick noch einmal über ihren Körper schweifen, fuhr dann herum und sah aus dem Fenster. „Du weißt nicht, worum du da bittest.“
Marina biss sich auf die Unterlippe, bis es wehtat, und hoffte, dass sie es so schaffte, die Tränen zu unterdrücken.
Sie hatte sich in ihn verliebt. Das war die Wahrheit. Sie hatte sich etwas vorgemacht, so als ob sie nicht wüsste, dass die Liebe auf den ersten Blick eine Familienkrankheit war. Ihre Eltern und Seb hatte es genauso erwischt.
Obwohl sie sich dagegen gewehrt hatte und immer versuchte, streng mit sich zu
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