Es geschah in einer sternenklaren Nacht - Baccara Bd 1599
sich von ihrem Platz und stemmte die Hände in die Hüfte. „Warum hat sie dich verlassen, Periklis?“
Sie versuchte, ihre Stimme möglichst sanft klingen zu lassen, um ihn in Sicherheit zu wiegen. Aber Periklis fiel nicht darauf herein.
„Bella, du solltest Periklis nicht nach so intimen Details fragen“, mischte sich Theron ein.
Marley warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. „Er ist schließlich hergekommen, um uns um Hilfe zu bitten. Wir haben doch das Recht zu erfahren, warum.“
Schuldbewusst zuckte Periklis zusammen. „Wenn du es genau wissen willst: Ich verdiene eure Hilfe nicht, aber ich bitte euch trotzdem darum.“
„Warum?“, frage Bella mit Nachdruck.
Periklis sah den beiden Frauen offen in die Augen. „Weil ich Jewel liebe und einen schrecklichen Fehler gemacht habe.“
„Du hast also doch das Labor angerufen und herausgefunden, dass ein Irrtum vorliegt?“, fragte Marley aufgebracht.
Yannis und Theron rissen die Köpfe herum. Argwöhnisch fixierten sie Marley und Bella. Marley wurde rot und warf Bella einen ängstlichen Blick zu. Aber Bella zuckte die Achseln.
„Ich habe nicht im Labor angerufen. Die Resultate sind mir egal. Ich liebe Jewel und unser Baby. Es ist mir egal, wer der leibliche Vater ist. Sie ist meine Tochter, und ich werde weder sie noch Jewel einfach so gehen lassen.“
„Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir beide die einzigen sind, die keinen blassen Schimmer haben, was hier vorgeht“, sagte Theron zu Yan nis.
„Das stimmt. Aber ich wette, unsere herzallerliebsten Frauen werden uns aufklären“, antwortete Yan nis.
Die beiden Frauen verschränkten die Arme vor der Brust und pressten die Lippen aufeinander.
Langsam hatte Periklis genug von diesem Theater. Er schob seine Brüder zur Seite und baute sich vor Marley und Bella auf.
„Wenn ihr wisst, wo sie ist – sagt es mir, bitte! Ich muss die Sache wieder geradebiegen. Ich liebe sie!“
Marley seufzte und sah Bella fragend an.
„Möglicherweise habe ich ihr dabei geholfen, eine Woh nung in Miami zu mieten“, sagte Bella vorsichtig.
Yannis runzelte die Stirn. „Aber dort ist doch …“
Marley brachte ihn mit einem wütenden Blick zum Schweigen.
„Wo in Miami?“, fragte Periklis, ohne sich um den Wortwechsel zwischen Marley und Yan nis zu kümmern.
„Wenn du hinfliegst und sie wieder so aufregst, hetze ich Therons Sicherheitsleute auf dich!“, sagte Bella drohend.
„Sag es mir einfach, Bella. Bitte! Ich muss sie sehen. Ich muss wissen, dass es ihr und dem Baby gut geht.“
„Als ich gestern mit ihr telefoniert habe, war alles in Ordnung“, sagte Marley beiläufig.
„Es scheint, als seien Bella und du ganz gut beschäftigt“, brummte Yan nis düster.
Marley schnaubte. „Wenn wir die wichtigen Dinge euch Männern überlassen würden, gäbe es nichts als Katastrophen!“
„Hör sich das einer an“, erwiderte Theron trocken.
Bella notierte etwas auf einem Blatt Papier und reichte es Periklis. „Hier ist ihre Adresse. Sie vertraut mir, Periklis. Also vermassele es nicht.“
Erleichtert umarmte Periklis seine Schwägerin und drückte ihr einen Kuss auf die Wan ge. „Danke. Ich bringe Jewel zurück, sobald ich kann.“
Jewel streichelte Eric sanft über die Haare. Der Junge schlief friedlich. Behutsam zog sie die Decke um ihn zurecht und schlich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer.
In der Küche bereitete sie sich eine Tas se Tee und trank die wohltuende Flüssigkeit in kleinen Schlucken.
Das Timing hätte nicht besser sein können. Als Jewel in Miami ankam, hatte Eric gerade seine alte Pflegefamilie verloren und wartete zusammen mit Hunderten anderer Kinder auf eine neue. Es hatte einige Tage gedauert, bis alle notwendigen Papiere ausgefüllt waren und das Jugendamt Jewel überprüft hatte. Doch jetzt gehörte Eric zu ihr.
Anfangs war der Junge still und zurückhaltend gewesen. Zweifellos dachte er, dass auch dieses Zuhause nur vorübergehender Natur war. Jewel versuchte nicht, ihn mit Wor ten vom Gegenteil zu überzeugen. Mit der Zeit würde sie sein Ver trauen schon gewinnen.
Das Wichtigste war, dass er jetzt ein Zuhause hatte. Dank Bella hatten sie beide ein Zuhause.
Nach einem letzten Blick auf den schlafenden Eric ging Jewel ins Wohnzimmer und machte es sich in ihrem Lieblingssessel gemütlich. Die Abende waren lang und einsam. Alles war so still. Jewel hatte sich an Periklis’ Gesellschaft gewöhnt und vermisste ihn.
Sie war gerade eingedöst, als es klingelte. Eilig
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