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Es geschah in Hollywood

Es geschah in Hollywood

Titel: Es geschah in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dieselbe
zärtliche Weise zu erforschen, als sie sich vor mir bis ans andere Ende der
Couch zurückzog.
    »Nicht jetzt, Rick!« Sie zog
hastig die Achselbänder über die Schultern hinauf. »Es — es kommt so plötzlich !« Das entschuldigende Lächeln war entschieden ein
nachträglicher Einfall, fand ich.
    »Wie Sie meinen, Janie«, sagte
ich demütig.
    Sie hob ihr Glas und trank
einen Schluck Scotch, als ob sie ihn nötig hätte, und lächelte dann wieder.
»Sie sind ein lausiger Unterhalter, Rick Holman! Erzählen Sie mir eine
Geschichte, eine Geschichte über Ihre Arbeit — wenn Sie schon nicht über sich
selber reden wollen ?« Ihr Knie glitt wieder vor und
berührte das meine mit einer Art zögerndem Druck, der Belohnung versprach, wenn
die Geschichte erzählt würde.
    »Weil mich diese Bemerkung, ich
sei ein lausiger Unterhalter, wurmt, Janie, meine Süße«, sagte ich vergnügt,
»werde ich Ihnen die faszinierendste Geschichte erzählen, die Sie seit langem
gehört haben. Sie ist nicht nur faszinierend — sie ist auch noch das
Komischste, was Sie je gehört haben. Sie werden vor Lachen sterben, ich
verspreche es Ihnen! Und, wie es bei allen wirklich grandiosen Geschichten der
Fall ist, sie handelt von jemandem, den Sie sehr gut kennen !«
    Ihre Augen durchforschten mein
Gesicht nach irgendeinem Hinweis, dann fuhr sie sich mit der Zunge über die
Lippen und lächelte vorsichtig. »Das klingt nach Spaß, Rick! Nur los !«
    »Ich besuchte heute nachmittag Don Gallant«, begann ich. »Dieser Bursche
mag ein gewaltiger Kassenschlager sein, für mich ist er nichts als ein Knülch!
Wissen Sie, daß er sich überhaupt nur unterhalten kann, indem er Dialogfetzen
aus seinen alten Filmen aufsagt ?«
    »Nun ja«, sagte sie und zuckte
die Schultern, »jeder hat seine eigene Meinung über Don — weiter !«
    »Ich traf seine
Krankenpflegerin, als ich die Treppe hinaufging«, fuhr ich fort, »und sie war
die mit dem meisten Sex-Appeal behaftete Schwester, die ich je gesehen habe!
Eine Blonde mit einem unglaubhaften Balkon, und wie sie sich in den Hüften
wiegte, wenn...«
    »Sie können die anatomischen
Details auslassen«, knurrte sie.
    »Oh! Okay.« Ich warf ihr einen
verletzten Blick zu, aber sie beschloß, ihn zu ignorieren. »Nun, als ich ins
Schlafzimmer kam, blickte er in den Fernsehapparat...«
    Ich erzählte die ganze
Geschichte, ohne etwas auszulassen, widmete meine erbarmungslose Aufmerksamkeit
den kleinsten Details. Nach, wie mir schien, endloser Zeit kam ich schließlich
zur Pointe.
    »Können Sie sich das vorstellen ?« Ich gurgelte vor Lachen. »Da ist Don — verzweifelt
bemüht, ihr zu beweisen, daß mit seiner männlichen Potenz alles in bester
Ordnung ist — vielleicht redet er freundlich mit ihr und unternimmt halben
Herzens einen gelegentlichen Annäherungsversuch, als sie ihm plötzlich erklärt,
er solle aufhören, sich Herzschmerzen zu machen, sie sei schon die ganze Zeit
scharf auf ihn. Dann reißt sie ihre weiße Tracht herunter, zieht die Bettdecke
zurück und hüpft neben ihn in die Heia !«
    Ich hielt mir die Seiten,
während ich vor Lachen brüllte. »Ist das nicht einfach eine Wucht ?«
    »Ich halte es für den
dreckigsten, verabscheuungswürdigsten Trick, von dem ich je gehört habe«, sagte
eine graniten klingende Stimme. »Es bedarf wirklich eines besonders übel
pervertierten Gehirns, um sich so etwas Inferiores und Widerwärtiges
auszudenken !«
    Ich hörte, als ich Janies
weißes, in einer Maske von Wut erstarrtes Gesicht und das kalte bösartige
Glitzern in ihren Augen sah, plötzlich zu lachen auf.
    »Aber, Süße«, sagte ich, so als
wäre ich erstaunt, »ich dachte, es würde Sie interessieren, zu erfahren, was
für eine Art Tränentier Don Gallant ist ?« Ich
schluckte und versuchte es erneut. »Ich meine, nachdem Sie doch Monicas beste
Freundin sind ?«
    »Sie Dreckskerl !« flüsterte sie.
    »Sie Mistvieh «,
sagte ich sofort.
    » Was?« Sie bebte, als ob
ich ihr ins Gesicht geschlagen hätte.
    »Monicas beste Freundin!« Ich
lächelte verächtlich. »Mit Ihnen als bester Freundin brauchte sie gar keine
Feinde. Oder?«
    »Sind Sie verrückt ?« flüsterte sie rauh .
    »Vielleicht waren Sie am Anfang
mal Monicas beste Freundin, aber nachdem Sie ihren Mann kennengelernt hatten,
wurde alles anders ?« Ich lehnte mich gegen die
Rücklehne der Couch und zündete eine Zigarette an. »Von da an waren Sie sowohl
Monicas beste Freundin als auch Dons bevorzugte Geliebte — und da

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