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Es grünt so grün

Es grünt so grün

Titel: Es grünt so grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ward Moore
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hinter mir verheddert. Diese verbrannten Halme. Nur einen Moment noch …“
    „Hier ist KPAR, die Stimme von Edendale. Aufgrund technischer Schwierigkeiten müssen wir kurz unterbrechen und bringen deshalb Musik, bis der Kontakt zu unserer mobilen Übertragungsstation wieder da ist und der Vorort-Bericht über das ungewöhnliche Gras weitergeht …“
    „Krrk. Quork, Krrmp – hier ist A. R.’s mobile Sendestation. Hier bin ich wieder, auf der Straße vor dem Wohnhaus der Dinkmans – ein wenig außer Atem, aber nichts Schlimmes, und jetzt wieder zu unserem Bericht über den Kampf gegen das Teufelsgras. Wir hatten ein wenig Ärger, aber das ist jetzt vorbei. Scheint, daß die Unkrautbrenner nicht das ganze Gras auf dem Parkstreifen zwischen Straße und Gehweg beseitigt hatten, und als ich das Mikrofonkabel hinter mir hergezogen habe, kam es … nun, es wurde wieder irgendwie lebendig und verwickelte sich mit dem Kabel. Doch jetzt ist alles in Ordnung. Alles unter Kontrolle. Die Jungs mit dem Unkrautbrenner sind zurückgegangen und nehmen sich den Parkstreifen noch einmal vor, nur um sicherzugehen.
    Ich muß Ihnen sagen – das Gras kann wirklich wachsen. Es ist erstaunlich, einfach erstaunlich. Man hat von Pflanzen gehört, die wachsen, während man hinschaut; das hier wächst, wenn man nicht hinschaut. Es wächst, wenn man ihm den Rücken zuwendet. Um es zu veranschaulichen: Während die Männer gerade zum zweiten Mal mit dem Parkstreifen beschäftigt sind, ist das Gras zurückgekehrt und wieder gewachsen, wo sie es verbrannt haben. Und jetzt fängt es an, wieder über den Beton zu wachsen. Man kann richtig sehen, wie es sich bewegt. Die Ausleger laufen voran und kriechen wie Tausende kleiner grüner Schlangen vorwärts. Stellen Sie sich einmal vor: Gras, das sich wie eine Armee aus Würmern fortbewegt. Eine Armee, die man nicht aufhalten kann. Weil sie lebendig ist. Lebendig, und sie rückt auf uns vor. Sie ist lebendig. Sie ist lebendig. Sie ist …“
    „Hier ist Sender KPAR. Wir werden unmittelbar nach dem Zeitzeichen unser normales Programm fortsetzen. Und jetzt bringen wir eine Sendung der Hersteller von Chewachoc, dem süßen Abführmittel mit dem Loch …“
    Nachdenklich setzte ich meinen Weg fort. Der Daily Intelligencer lag an einem Zeitungsstand aus, eine schmutzig-schwarze Schlagzeile verschandelte seine reine Oberfläche. STADTRAT TRITT ZUSAMMEN, UM DIE BEDROHUNG DURCH DAS GRAS ZU BEENDEN.
    Ich vertraute der Ankündigung. Schnell. Ich hatte genug von Mrs. Dinkmans Rasen.
     
    13.
     
    „Weener, Sahib, das Schicksal hat uns miteinander verbunden.“
    Ich hoffte, nicht. Ich war Gootes und seiner verschrobenen Dialekte leid.
    „Dank Ihres weiblichen Burbank – Ihre Wissenschaftlerin will mit W. R. nicht Ball spielen. Der Chef hat ihr eine fabelhafte Summe angeboten –‚viel Bier in kleinen Fäßchen, viele Dutzend hartgekochte Eier und Waren für einen fabelhaften Betrag’ – fabelhaft für W. R. jedenfalls; und dafür sollte sie die Sonderberichterstattung über diese Grasgeschichte übernehmen. J. S. Francis, weltbekannter Chemiker, exklusiv im Intelligencer. So sollte es laufen. Ihr Geschlecht hätten wir weggelassen. SCHÖPFER DES WILDEN GRASES: JETZT SPRECHE ICH!
    Na ja, sie ergriff die Chance nicht. Meinte praktisch zu W. R., er solle sich zum Teufel scheren. Meinte praktisch zu ihm, er solle sich zum Teufel scheren“, wiederholte er, offensichtlich hin und her gerissen zwischen Tadel für das Sakrileg und Bewunderung für die mutige Tat.
    Miss Francis besaß in dieser Richtung offenbar ein Talent. Ich überlegte, ob ich Gootes von meiner Entdeckung, daß sie verrückt war, Mitteilung machen sollte, entschied mich aber dagegen, da immerhin noch die Möglichkeit bestand, daß dies den Wert meiner Beziehung zum Entdecker des Metamorphers abwertete. Ich wurde für meine Vorsicht bald belohnt.
    „Oh, Weeneru san“, fuhr Gootes fort, der sich jetzt wohl durch den Orient bewegte, „es wild Ihnen nicht schwelfallen, einige Yen aufzunehmen. Hatten Sie nicht elst gesteln fünfzig Eiel von Ledakteul san?“
    „Vierzig“, verbesserte ich ihn.
    „Vielzig, fünfzig – was macht das schon, solange Sie gesund sind?“ Er holte eine Karte heraus, zeigte sie mir, zerriß sie, schüttelte die Hand und wies sie vollständig und unbeschädigt vor. „Spaß beiseite, Mann; der alte Herr hat sich den Floh ins Ohr gesetzt, Sie zum Sonderkorrespondenten zu machen – auf meinen Rat hin, natürlich, ich

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