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Es ist ja so einfach

Es ist ja so einfach

Titel: Es ist ja so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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auf, jetzt kommt erst der schönste Ulk an der Sache«, sagte Peter. »Alf folgte mir zum Auto und flüsterte: >Sagen Sie Ihrer Schwester, daß Melly mich gezwungen hat, ein Loch zu graben, in dem wir >Schwiegermutters Platz< endgültig beerdigt haben. Sie wollte die anderen Pflanzen auch hinauswerfen, aber da sagte ich: >Nein, nicht alle, nicht die, die neulich geblüht hat. Ihre Schwester wird schon wissen, warum, und wird’s Ihnen sagen. Und ihr sagen Sie von mir, daß sie und der Kaktus es geschafft hätten, und daß ich nicht wüßte, ob sie mehr Stacheln hat oder er.< Und dann lachte der alte Knabe laut und meinte, du seist ebenso ungestüm wie seine Melly — was ich bedingungslos bestätigen kann.«
    Nun, offenbar hatte Alf mich von allen Versprechungen entbunden, die ich ihm oder ihr gegeben hatte; deshalb erzählte ich Trina und Peter den Hergang, aber nichts von Mellys Bankrott und ihren leeren Regalen. Als ich endete, sprang Trina vom Stuhl und umarmte mich.
    »Liebste, wie tapfer und klug von dir!« rief sie. »Hätte nie gedacht, daß gerade du dich in die Angelegenheit anderer Leute einmischen würdest.«
    »Also, da schlag’ einer lang hin!« rief Peter, nach Luft schnappend, »Helen ist doch die Weltmeisterin der geschwätzigen Weisheitsapostel!« Und dann erzählte er ihr, trotz meiner Proteste, alles von meiner schändlichen Karriere als >Tante Maudie<. Trina lachte ganz unbändig, als sie sich ausmalte, wie ich in einem Büro gesessen und mit der Schreibmaschine den Teenagers gute Ratschläge über den Umgang mit ihren Freunden und über das richtige Make-up gegeben hatte. »Goldkind«, sagte sie, »es ist ja kaum glaublich, daß du ein so dunkles Doppelleben geführt hast! Mir kamst du immer kühl, reserviert und leidenschaftslos vor.«
    »Im innersten Herzen habe ich stets den innigen Wunsch, alle Menschen auf den rechten Pfad zu bringen«, gestand ich ein.
    Sie seufzte. »Ach, willst du es nicht auch bei Angus und mir probieren? Da hast du großen Spielraum.« Lachend kam sie wieder auf Mellys Kaktus zurück, den sie sich bei der nächsten Blüte auch gern ansehen wollte.
    Ich hatte jedoch nicht das Verlangen, in Trinas Leben einzugreifen. Die Geschichte war mir zu ernst. Sogar >Tante Maudie< wußte, wo ihre Grenzen lagen.
     
     
     

12
     
    Es machte uns ganz stolz, daß wir an einem Tage drei Briefe von früheren Gästen bekamen. Der erste, auf teurem Papier, war von Iris Macleod, die ihre Adresse mitteilte und schrieb: »Dummerweise vergaß ich, Ihnen die zu geben, für den Fall, daß Briefe für mich dort eintreffen.« Es habe ihr in unserem Camp sehr gefallen, und sie glaube, bei uns einige Freundschaften geschlossen zu haben. »Mit Ihnen und Ihrem Bruder und meiner Namensvetterin, nicht zu vergessen den schönen Hund. Sagen Sie Trina, daß ich vermutlich nicht mehr sehr lange Iris Macleod sein werde und daß auch ihr Name sich vielleicht ändern wird.«
    Trina sah ganz erschrocken aus. »Was kann sie damit meinen? Wenn Angus so — so abscheulich wäre und sich von mir scheiden ließe, hieße ich dann nicht mehr Mrs. Macleod?«
    »Nur ruhig, Karnickel«, sagte Peter beschwichtigend. »Du bleibst auch dann eine Macleod, ja. Mrs. Catriona Macleod. So schottisch! Muß man dabei nicht an Burgen mit Türmen und Dudelsackmusik beim Essen denken?«
    »Laß die Uzerei, Peter. Iris will doch nur auf ihre >sittsame< Art andeuten, daß sie den richtigen Mann gefunden hat und erwartet, daß Trina ihrem Beispiel folgen wird. Oh, ich hoffe nur, daß sie diesmal klug gewesen ist.«
    Der zweite Brief war von Nancy Brooks. Sie bedauerte, mich behelligen zu müssen, glaubte aber, irgendwo ein Paar Ohrringe liegengelassen zu haben, vielleicht im Duschraum. »Große mit Perlen, sehr hübsch. Der junge Mann, mit dem ich am Strand spazierenging, hat sie mir geschenkt. Sie waren an dem Abend so lieb, also sind Sie vielleicht bereit, sie mir nachzuschicken — an diese Büroadresse, weil Mama von den Ohrringen nichts weiß. Sie weiß auch nicht, daß er heute vormittag angerufen hat und morgen abend mit mir ins Kino gehen will. Daran sehen Sie, Miss Napier, daß Ihr Camp mir Glück gebracht hat. Herzliche Grüße an alle, besonders an Peter und Bruce.«
    »Na also«, sagte Trina zu Peter, »das ist deine Belohnung dafür, daß du sie vor den gräßlichen Boys gerettet hast. Wie nett, daß sie mit einem von den zwei >reizenden< in Verbindung geblieben ist. Ich bin so froh, daß ich das eingerenkt

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