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Es ist nicht alles Gold was glänzt

Titel: Es ist nicht alles Gold was glänzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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England und willigte ein, ihn zu besuchen. Aber würde er sich auch bereitfinden, seinen Plan zu unterstützen?
    Stein kam am späten Nachmittag des darauffolgenden Tages, und Jean-Pierre unterhielt sich mit ihm zwei Stunden lang unter vier Augen in seinem kleinen Büro im Keller der Galerie. Als der Besucher fortging, lächelte Jean-Pierre stillvergnügt in sich hinein. Ein letzter Nachmittag, an dem er die Deutsche Botschaft am Belgrave Square aufsuchte und anschließend ein Telefongespräch mit Dr. Wormit von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und ein weiteres mit Mme. Tellegen-Hoogendoorm im Nederlandse Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie in Den Haag führte, verschaffte ihm schließlich alle erforderlichen Informationen. Für dieses taktische Vorgehen hätte er selbst Metcalfes Bewunderung geerntet. Der Amerikaner und die Engländer würden sich sehr anstrengen müssen, wenn sie mit seinem Plan konkurrieren wollten.
    Als James am Morgen aufwachte, lag ihm nichts ferner, als einen Plan zur Überlistung Harvey Metcalfes auszuarbeiten. Seine Gedanken waren vollauf mit Anne beschäftigt. Er rief Patrick Lichfield in seiner Wohnung an.
    »Patrick?«
    »Ja.«
    »Hier James Brigsley.«
    »Hallo, James! Hab' dich schon länger nicht mehr gesehen. Wie kommst du dazu, mich zu dieser gräßlichen Zeit zu wecken?«
    »Aber Patrick, es ist doch 10 Uhr.«
    »Tatsächlich? Ich hatte gestern einen wahnsinnig turbulenten Tag bis tief in die Nacht hinein. Was kann ich für dich tun?«
    »Du hast für ›Vogue‹ ein Mädchen fotografiert, dessen Vorname Anne ist.«
    »Summerton«, sagte Patrick ohne zu zögern. »Ich hatte sie von der Agentur Stacpoole.«
    »Wie ist sie?«
    »Keine Ahnung«, sagte Patrick. »Ich fand sie furchtbar nett, aber leider war ich wohl nicht ihr Typ.«
    »Das kann ich ihr kaum verdenken. Leg dich wieder aufs Ohr, Patrick. Auf bald.«
    Anne Summerton stand nicht im Telefonbuch – das war also danebengegangen. James blieb im Bett liegen und strich nachdenklich über sein unrasiertes Kinn; plötzlich kam ein triumphierender Ausdruck in seine Augen. Nach raschem Blättern im S-Z-Telefonbuch entdeckte er die gesuchte Nummer.
    »Agentur Stacpoole.«
    »Kann ich Ihren Direktor sprechen?«
    »Wer ist am Apparat?«
    »Lord Brigsley.«
    »Ich verbinde, Mylord.«
    James hörte ein Knacken in der Leitung und dann die Stimme des Direktors, Michael Stacpoole.
    »Guten Morgen, Mylord! Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Ich hoffe, ja. Ich suche ein Fotomodell für die Eröffnung eines Antiquitätengeschäfts, und ich möchte ein Mädchen mit Niveau – Sie verstehen schon, was ich meine.«
    James ließ eine naturgetreue Beschreibung von Anne folgen, aber so, als hätte er sie nie gesehen.
    »Wir haben zwei Damen, die, wie ich annehme, Ihren Wünschen entsprechen dürften, Mylord«, sagte Stacpoole. »Paulene Stone und Anne Summerton. Unglücklicherweise ist Paulene heute in Birmingham, wo der neue Allegro-Wagen vorgestellt wird, und Anne ist dabei, eine Zahnpastareklame in Oxford abzudrehen.«
    »Ich brauche das Mädchen aber heute«, sagte James. Wie gern hätte er Stacpoole gesagt, daß Anne bereits wieder in London sei. »Vielleicht könnten Sie mich, sobald eine von beiden frei ist, unter der Nummer 3 52 21 09 anrufen, Mr. Stacpoole.«
    James legte etwas enttäuscht auf. Wenn heute nichts daraus wird, dachte er, kann ich mich immerhin daranmachen, mir meine Rolle im ›Team gegen Harvey Metcalfe‹ auszudenken. Er war gerade im Begriff, sich resigniert damit abzufinden, als das Telefon klingelte. Eine hohe, affektierte Stimme verkündete: »Hier Agentur Stacpoole – Mr. Stacpoole möchte Lord Brigsley sprechen.«
    »Am Apparat«, sagte James.
    »Ich verbinde, Mylord.«
    »Lord Brigsley?«
    »Ja.«
    »Hier Stacpoole. Anne Summerton scheint heute doch frei zu sein. Wann soll sie zu Ihrem Antiquitätengeschäft kommen?«
    »Oh«, sagte James, für einen Augenblick aus der Fassung gebracht, »mein Geschäft ist in der Berkeley Street, direkt neben dem Restaurant ›Empress‹, und heißt ›Albemarle Antiques‹. Vielleicht könnten wir uns um 12.45 Uhr vor dem Laden treffen?«
    »Das läßt sich bestimmt arrangieren, Mylord. Wenn ich Sie innerhalb der nächsten zehn Minuten nicht zurückrufe, können Sie damit rechnen, daß die Sache in Ordnung geht. Vielleicht haben Sie die Liebenswürdigkeit, uns wissen zu lassen, ob die Dame Ihren Vorstellungen entspricht. Normalerweise sehen wir es lieber,

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