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Es ist nicht alles Gold was glänzt

Titel: Es ist nicht alles Gold was glänzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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zur Überprüfung fertig haben. Ist das klar?«
    »Ja«, murmelte James niedergeschlagen.
    »Noch weitere Fragen?« forschte Stephen.
    Niemand meldete sich.
    »Gut. Wir gehen nun jede der drei Operationen nochmals in allen Einzelheiten durch.«
    Protestierendes Murren erhob sich, das Stephen bewußt ignorierte. »Bitte denken Sie daran, daß wir es mit einem Mann zu tun haben, der es nicht gewohnt ist, zu verlieren. Eine zweite Chance werden wir nicht bekommen.«
    Während der nächsten anderthalb Stunden sprachen sie nacheinander jede der Operationen bis ins kleinste Detail durch in der Reihenfolge, in der sie zur Ausführung gelangen sollten: als erste Jean-Pierres während der zwei Wimbledon-Wochen, als zweite Adrians in Monte Carlo und als dritte Stephens während und nach der Ascot-Woche.
    Es war spät, als sie sich endlich vom Tisch erhoben. Zum Umfallen müde trennten sie sich. Jeder hatte vor ihrer nächsten Zusammenkunft noch eine Reihe von Aufgaben zu bewältigen. Sie gingen alle ihrer Wege, nachdem sie vereinbart hatten, sich am kommenden Freitag im Jericho-Operationssaal des St. Thomas Hospital wieder zusammenzufinden.

8
    Die nächsten drei Wochen bedeuteten harte Arbeit für alle vier, da jeder nicht nur die Ausführung seines eigenen Projekts organisieren, sondern auch die Pläne der anderen drei beherrschen mußte. Der Freitag brachte sie alle wieder zusammen für die erste von vielen Übungsstunden im St. Thomas Hospital, die durchaus zufriedenstellend verlaufen wäre, hätte James es nur fertiggebracht, auf seinen Füßen zu bleiben. Es war noch nicht einmal der Anblick von Blut, der ihm übel werden ließ – der Anblick des Messers hatte vollkommen genügt. Der einzige Vorteil dieses Zwischenfalls bestand in James' Augen darin, daß er wieder einmal darum herumkam, erklären zu müssen, warum er keinen eigenen Vorschlag parat hatte.
    In der darauffolgenden Woche beanspruchten die Vorhaben fast ihre gesamte Zeit. Stephen erhielt in der Harley Street eine intensive Schulung über ein medizinisches Spezialgebiet.
    James verbrachte viele Stunden damit, einen alten Lieferwagen durch dichtesten Verkehr vom St. Thomas Hospital zur Harley Street zu fahren und bereitete sich so auf seinen Schlußtest in Monte Carlo vor, von dem er annahm, daß er um etliches leichter ausfallen würde. Auch weilte er einige Tage in Oxford, um sich mit der Arbeitsweise des Sekretariats der Universitätskasse vertraut zu machen und die Schritte Mr. Castons, des Sekretärs, zu verfolgen.
    Jean-Pierre wurde nach einer Wartezeit von 48 Stunden und nach Entrichtung einer zu Lasten von Mr. Metcalfe gehenden Gebühr von 5,25 Pfund Mitglied von ›Crockfords‹, dem exklusivsten Londoner Spielclub, und verbrachte seine Abende damit, den reichen Müßiggängern beim Baccarat und Blackjack zuzusehen, wobei die Einsätze häufig 1.000 Pfund erreichten. Nach drei Wochen war er so weit, daß er dem ›Golden Nugget Casino‹ in Soho beitreten konnte, wo die Einsätze in der Regel unter 5 Pfund blieben. Am Monatsende hatte er es auf eine Spieldauer von 56 Stunden gebracht, wobei er jedoch so vorsichtig setzte, daß er nur einen geringen Verlust zu verzeichnen hatte.
    James' allergrößte Sorge war noch immer sein eigener Plan. Je länger er sich mit diesem Problem herumschlug, desto weniger wurde er mit ihm fertig. Ständig wälzte er es in seinem Hirn herum, selbst dann, wenn er seinen Lieferwagen mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch London steuerte. Eines Tages, nachdem er den Wagen bei Carnie in der Lots Road, Chelsea, wieder abgeliefert hatte, überlegte er sich, während er in seinem Alfa Romeo zu Annes Wohnung an der Themse fuhr, ob er es wagen sollte, sich ihr anzuvertrauen.
    Anne war gerade dabei, ganz besondere Leckerbissen für James zuzubereiten. Sie wußte mittlerweile, daß er gutes Essen nicht nur schätzte, sondern es sein Leben lang als etwas Selbstverständliches hingenommen hatte. Das selbstgemachte Gazpacho duftete sehr appetitlich, und der Coq au Vin war beinah fertig. In letzter Zeit hatte sie es vermieden, Aufträge außerhalb Londons anzunehmen, da sie – für wie kurze Zeit auch immer – nicht von James getrennt sein mochte. Sie war sich durchaus bewußt, daß er seit langer Zeit der erste Mann war, mit dem sie gern geschlafen hätte, aber bisher war er nichts mehr als zärtlich und aufmerksam gewesen.
    James kam mit einer Flasche Beaune Montée Rouge 1971 – auch sein Weinbestand ging rapide zur

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