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Es ist nicht alles Gold was glänzt

Titel: Es ist nicht alles Gold was glänzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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müssen uns dessen bewußt sein, daß wir nur dann nicht scheitern werden, wenn wir nicht nur dieses eine Mal, sondern insgesamt viermal erfolgreich sind. Auf keinen Fall darf der Gegner unterschätzt werden, nur weil wir die erste Runde gewonnen haben.«
    »Schon gut, Professor«, sagte James. »Wir können uns nach dem Abendessen wieder übers Geschäft unterhalten. Anne ist heute nachmittag extra gekommen, um die Lachs-Mousse zu machen, und die verträgt sich schlecht mit Harvey Metcalfe.«
    »Wann werden wir dieses Märchenwesen kennenlernen?« fragte Jean-Pierre.
    »Wenn wir das alles hinter uns haben.«
    »Heirate sie ja nicht, James – sie ist nur hinter deinem Geld her.«
    Alle lachten. James hoffte, der Tag würde kommen, an dem er ihnen erzählen könnte, daß sie die ganze Zeit über alles gewußt hatte. Er holte das Boeuf en Croûte und zwei Flaschen 1970er Echezeaux herein. Jean-Pierre schnupperte anerkennend an der Sauce.
    »Im nachhinein möchte ich sagen, sie sollte ernsthaft in Betracht gezogen werden, wenn sie im Bett nur halb so gut ist wie in der Küche.«
    »Du wirst keine Gelegenheit bekommen, dir ein Urteil darüber zu bilden, Jean-Pierre. Begnüge dich ruhig damit, ihre Salatsauce zu genießen.«
    »Du warst einfach hervorragend heute morgen, James«, sagte Stephen, um die Konversation von Jean-Pierres Lieblingsthema wegzumanövrieren. »Eigentlich solltest du wirklich zur Bühne gehen. Nur so, als Mitglied der englischen Aristokratie, ist dein Talent einfach verschwendet.«
    »Das habe ich schon immer gewollt, aber mein alter Herr ist dagegen. Wenn man eine große Erbschaft zu erwarten hat, muß man schön brav und folgsam sein.«
    »Warum lassen wir ihn nicht in Monte Carlo gleich alle vier Rollen auf einmal spielen?« schlug Adrian vor.
    Die Erwähnung von Monte Carlo hatte eine ernüchternde Wirkung auf sie.
    »Zurück zur Arbeit«, sagte Stephen. »Bist jetzt haben wir 447.560 Dollar eingenommen. Die Ausgaben für das Bild und eine nicht vorgesehene Nacht im Dorchester belaufen sich auf 11.142 Dollar. Also schuldet uns Metcalfe noch 563.582 Dollar. Denkt an das, was wir verloren, nicht an das, was wir gewonnen haben. Nun zum Unternehmen Monte Carlo: Sein Gelingen hängt von einem auf die Minute genauen Timing ab und davon, daß wir unsere Rollen gut spielen. Adrian wird uns jetzt die nötigen Details erklären.«
    Adrian nahm sein grünes Dossier aus der neben ihm stehenden Aktentasche und sah einen Augenblick seine Notizen durch.
    »Jean-Pierre, ab heute läßt du dir einen Bart wachsen, damit man dich in drei Wochen nicht wiedererkennt. Außerdem mußt du dir die Haare ganz kurz schneiden lassen.« Jean-Pierre verzog schmerzlich sein Gesicht, was Adrian mit einem mitleidslosen Grinsen quittierte. »Ja, du wirst einfach abstoßend aussehen.«
    »Das«, meinte Jean-Pierre, »ist überhaupt nicht möglich.«
    »Und wie steht's mit Baccarat und Blackjack?« fuhr Adrian fort.
    »Ich habe in den fünf Wochen 37 Dollar verloren, mein Mitgliedsbeitrag bei Crockfords mitinbegriffen.«
    »Geht alles auf Spesen«, bemerkte Stephen. »Damit ist Harvey mit 563.619 Dollar bei uns im Debet.«
    Die anderen lachten, nur Stephen verzog keine Miene; er meinte es bitterernst.
    »James, wie kommst du mit dem Lieferwagen zurecht?«
    »Vom St. Thomas Hospital bis zu dir in die Harley Street brauche ich 14 Minuten. Die tatsächliche Strecke in Monte Carlo sollte ich eigentlich in 11 Minuten schaffen können – ich muß sie nur am Tag vorher ein paarmal zur Probe abfahren, und natürlich muß ich das Fahren auf der verkehrten Seite der Straße üben, bis ich es beherrsche.«
    »Komisch, daß alle mit Ausnahme der Briten auf der verkehrten Straßenseite fahren«, warf Jean-Pierre ein.
    James tat, als habe er nichts gehört.
    »Außerdem bin ich mir nicht über alle Verkehrsschilder auf dem Kontinent im klaren.«
    »Die stehen sämtlich im ›Guide Michehn‹, den ich dir zusammen mit meinem Dossier gegeben habe.«
    »Ich weiß, aber ich werde mich trotzdem sicherer fühlen, wenn ich die Strecke wirklich abgefahren und nicht bloß Karten studiert habe. Es gibt ziemlich viele Einbahnstraßen in Monaco, und ich möchte sie nicht in der verkehrten Richtung passieren.«
    »Mach dir keine Sorgen, du wirst Zeit genug haben, wenn wir erst mal dort sind. Bleibt also noch Stephen, der so ungefähr der fähigste Medizinstudent ist, den ich jemals gehabt habe. Du bist doch mit deinen neuerworbenen Kenntnissen zufrieden,

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