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Es ist nicht alles Gold was glänzt

Titel: Es ist nicht alles Gold was glänzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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können.
    »Wunderbar«, sagte Adrian. »Stephen und ich haben mit dem Taxi 15 Minuten von der Klinik bis zum Hotel gebraucht, und wenn Jean-Pierre mir unverzüglich durchgibt, daß der Ballon im Casino hochgegangen ist, sollte ich eigentlich Zeit genug haben, dafür zu sorgen, daß bei eurer Ankunft alles vorbereitet ist.«
    »Ich hoffe inbrünstig, daß der Ballon im Casino herunterkommt und weit davon entfernt sein wird, hochzugehen«, bemerkte Jean-Pierre.
    »Ich habe mir durch eine Agentur eine Schwester vermitteln lassen, die ab morgen abend abrufbereit ist. Die Klinik verfügt über alle erforderlichen Einrichtungen. Eine Tragbahre vom Eingang bis zum OP zu bringen, dauert ungefähr 2 Minuten – also müßte ich von dem Augenblick an, in dem James den Wagenpark verläßt, mindestens 16 Minuten haben, um mich vorzubereiten. James, du kannst das Vehikel um 12 Uhr auf dem Klinikparkplatz abholen. Die Schlüssel liegen auf den Namen Dr. Barker bei der Aufnahme. Mach zwei Probefahrten, aber nicht mehr – ich möchte nicht, daß die Leute neugierig werden oder daß du sonst irgendwie auffällst. Und könntest du dieses Paket bitte hinten in den Wagen legen?«
    »Was ist da drin?«
    »Drei lange weiße Laborkittel und ein Stethoskop für Stephen. Und wenn du schon dabei bist – überzeuge dich lieber gleich, ob du die Bahre einwandfrei auseinanderklappen kannst. Nach den zwei Probefahrten bringst du den Wagen wieder auf den Parkplatz, gehst zurück auf dein Zimmer und bleibst dort bis 23 Uhr. Von da ab mußt du bis 4 Uhr morgens durchgehend auf dem Parkplatz darauf warten, daß Jean-Pierre dir entweder durchgibt: ›Alle Stationen klar zum Gefecht‹ oder: ›Entwarnung‹. Außerdem besorgt ihr alle euch neue Batterien für eure Sprechfunkgeräte. Wir können nicht riskieren, daß der ganze Plan nur wegen einer 10-Penny-Batterie ins Wasser fällt. Ich fürchte, du wirst bis heute abend nichts anderes tun können als abwarten und Tee trinken, Jean-Pierre. Hoffentlich hast du ein paar Bücher auf deinem Zimmer.«
    So unauffällig, wie er gekommen war, verzog sich Jean-Pierre auch wieder, während die anderen zurückblieben.
    »Okay, James. Von jetzt an kannst du jederzeit deine Probefahrten machen – nur daß du mir heute abend auch ganz wach und munter bist!«
    »In Ordnung. Dann gehe ich also nun und hole mir die Schlüssel in der Klinik bei der Aufnahme. Hoffentlich hält mich niemand wegen eines wirklichen Notfalls an.«
    »Stephen, laß uns jetzt das Ganze noch einmal durchexerzieren – wenn nämlich diesmal etwas schiefgeht, verlieren wir mehr als nur Geld. Fangen wir ganz von vorn an: Was tust du also, wenn das Lachgas unter fünf Liter abfällt …«
    »Kontrolle alle Stationen … Kontrolle alle Stationen … Unternehmen Metcalfe. Hier Jean-Pierre. Ich bin auf der Treppe zum Casino. Kannst du mich hören, James?«
    »Ja. Ich bin auf dem Klinikparkplatz – Ende.«
    »Hier Adrian. Ich bin auf dem Balkon von Zimmer 217. Ist Stephen bei dir, Jean-Pierre?«
    »Ja. Er sitzt an der Bar vor einem Drink.«
    »Viel Glück – Ende.«
    Jean-Pierre führte von 19 bis 23 Uhr zu jeder vollen Stunde eine Stationskontrolle durch, nur um Adrian und James davon in Kenntnis setzen zu müssen, daß Harvey noch nicht aufgetaucht sei.
    Endlich – um 23.16 Uhr – erschien er und nahm seinen reservierten Platz am Baccarat-Tisch ein. Stephen hörte auf, an seinem Tomatensaft zu nippen, und Jean-Pierre ging hinüber, um neben dem Tisch geduldig darauf zu warten, daß einer der Männer rechts oder links von Harvey aufstehen würde. Eine Stunde verging. Harvey verlor ein wenig, spielte aber weiter – ebenso wie der große dünne Amerikaner zu seiner Rechten und der Franzose zu seiner Linken. Eine weitere Stunde verging, und immer noch rührte sich niemand vom Fleck. Dann hatte der Franzose links neben Metcalfe plötzlich eine Pechsträhne; er sammelte seine paar übriggebliebenen Chips ein und stand vom Tisch auf. Jean-Pierre machte einen Schritt vorwärts.
    »Ich fürchte, Monsieur, dieser Platz ist für einen anderen Herrn reserviert«, sagte der Croupier. »Auf der anderen Seite des Tisches ist noch ein Platz frei.«
    »Muß nicht sein«, antwortete Jean-Pierre und zog sich zurück, die Ehrerbietung, mit der die Monegassen die Reichen behandeln, verwünschend. Stephen konnte von der Bar aus sehen, was passiert war, und gab Jean-Pierre durch verstohlene Zeichen zu verstehen, daß es besser sei, wenn sie gingen.

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