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Es muss nicht immer Grappa sein

Titel: Es muss nicht immer Grappa sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafit
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schon war: »Hi, Leute, hab was ganz Affengeiles aufgetan: Kiki ohne alles (!), zu sehen in voller Pracht bei …«
    Es folgte die Adresse von Hein Carstens’ Homepage. Ich klickte drauf. Klar, die Erotikserie! Ich hatte sie ja schon gesehen. Woman pure . Eine nackte Frau auf einer weißen Matratze …
    Ja. Auf den Bildern räkelte sich Karin Bauer, Kiki Moreno, Kassandra-Sandy oder meinetwegen auch Kikischka-Baby und fummelte an sich rum!
Der Kaviar muffelt
    Der nächtliche Wodka war weniger schädlich als der Grüne Veltliner am Vorabend. Putzmunter und zufrieden über meine bisherigen Nachforschungen duschte ich lange, färbte mir die grauen Haare weg und schaute in den Kühlschrank. Leere. Mir war nach frischen Brötchen, aber ich wollte den neuerlichen Besuch in Frau Schmitzens Bistro mit einem dienstlichen Termin verbinden.
    Im Auto wählte ich Anton Brinkhoffs Nummer. Der Hauptkommissar hockte an seinem Schreibtisch, wollte sich aber nicht auf ein Treffen einlassen. Erst als ich ihn mit der Aussicht auf eine wichtige Information köderte, stimmte er zu – nicht ohne zu sagen: »Sie bringen mich in Teufels Küche, Frau Grappa!«
    »So kurz vor Ihrem Ruhestand macht sich keiner mehr den Stress, Ihnen ein Disziplinarverfahren anzuhängen«, tröstete ich ihn.
    Im Bistro erzählte ich der Bäckersfrau etwas von einem konspirativen Treffen. Das war ganz in ihrem Sinn, denn sie hatte eine Vorliebe für Verbrechen und alles Mörderische.
    »Also, Frühstück für zwei und den Tisch in der Ecke. Damit wir von der Straße aus nicht zu sehen sind.«
    »Wegen der Zielscheibe, ja?«, überlegte sie.
    »Genau, Frau Schmitz. Sie wissen ja, wie das abläuft. Langsam fährt ein Wagen vorbei, aus dem Fenster ragen die Maschinenpistolen. Und schon ist Ihre Scheibe Geschichte. Und dann der ganze Dreck im Laden … das viele Blut, die Gehirnmasse an der Wand, die schreienden Menschen, die Kamerateams …«
    »Ach, jetzt übertreiben Sie abba«, beschwerte sich die Bäckerin.
    »Ich setz mich schon mal hin. Der Herr wird gleich da sein.«
    »Wer isses denn?«
    »Liebe Frau Schmitz, es ist besser, wenn Sie nichts wissen. Dann können Sie auch unter der Folter nichts verraten.«
    Sie nickte bedächtig. »Und wie erkenne ich ihn?«
    »Er wird einfach ins Bistro durchgehen und dann sieht er mich ja.«
    »Gebongt.« Sie trollte sich.
    Natürlich kannte sie den Hauptkommissar, aber so war es spannender für sie. Brinkhoff betrat den Laden fünf Minuten nach mir.
    »Die liebe Frau Schmitz hat mich angesehen, als sei ich ein Geist«, erzählte er.
    »Das wundert mich nicht«, erklärte ich. »Ich hab sie ein wenig gefoppt und ihr etwas von einem konspirativen Treffen erzählt.«
    »Genauso komme ich mir auch vor«, seufzte Brinkhoff. »Wir sollten es kurz machen.«
    »Aber ich wollte Sie doch zum Frühstück einladen.«
    »Auch das noch! Beamtenbestechung!«
    Die Bäckerin brachte das Frühstück, rollte die Augen und ließ uns ganz schnell wieder allein.
    »Sagt Ihnen der Name Boris Gogol etwas?«, begann ich.
    Brinkhoff wurde wachsam. »Wie kommen Sie auf Herrn Gogol?«, sagte er dann.
    »Er ist der Oberrusse der Region. So eine Art Mafia-Pate.«
    »Und was hat der mit der netten alten Frau Schöderlapp zu tun?«
    »Das weiß ich noch nicht. Ich habe ihn erst gestern Abend kennengelernt. Aber er hat eine Gemeinsamkeit mit Ihrer Zweitleiche, Hein Carstens.«
    »Ach so? Da sind Sie auch dran?«
    Ich zuckte die Schultern: »Grappa ist der Ort für Mord.«
    »Und das Gemeinsame?«
    »Das Gemeinsame hat einen Namen, oder vielmehr vier.«
    »Wie bitte?«
    »Karin Bauer, Kiki Moreno, Kassandra-Sandy oder meinetwegen auch Kikischka-Baby. Suchen Sie sich einen aus.« Ich berichtete, was ich letzte Nacht erlebt und entdeckt hatte.
    Brinkhoff hatte etwas Mühe, die vier Namen derselben Person zuzuordnen, aber schließlich ging das Aha-Leuchten durch seine Augen. »Die Hamburger Kollegen sind noch dabei, die Bekannten und die Kunden von Carstens zu befragen. Leider sind diese Vernehmungen sehr langwierig. Da ist Ihr Tipp wirklich wertvoll. Und jetzt sagen Sie mir, was Sie von mir wollen.«
    »Dass Sie Boris Gogol unauffällig überprüfen und mir das Ergebnis mitteilen. Dass Sie sich Inkasso Moskau vornehmen. Gogol und Inkasso Moskau könnten der Schlüssel zum Mord an Oma Schöderlapp sein.«
    »Sie denken an die beiden Männer, die für die Enkel der Toten gehalten wurden?«
    »Ja, Inkasso Moskau verkehrt im selben Restaurant wie Gogol. Wie

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