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Es muß nicht immer Kaviar sein

Es muß nicht immer Kaviar sein

Titel: Es muß nicht immer Kaviar sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Mario Simmel
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wird Ihnen helfen.«
    »Cordon bleu«, sagte Thomas schwach. Um ihn begann sich wieder alles zu drehen, während Oberst Werthe die Stahlschellen aufschloß.
    »Ja, bitte.«
    Noch lebe ich, dachte Thomas, noch atme ich. Was wird sich daraus noch machen lassen? Er sagte, indessen seine Lebensgeister wieder ein wenig erwachten: »Na schön. Dann wollen wir dazu vielleicht gefüllte Auberginen machen.«
    Eine halbe Stunde später erklärte Thomas dem Mädchen Nanette, wie man Auberginen zubereitet. Nanette war ein schwarzhaariges, ungemein appetitliches Mädchen, das über einem ungemein engen schwarzen Wollkleid eine weiße Schürze trug. Thomas saß neben Nanette am Küchentisch. Oberst Werthe hatte sich zurückgezogen. Immerhin: Das Küchenfenster war vergittert …
    Immer wieder kam Nanette ganz nahe an Thomas heran. Einmal streifte ihr nackter Arm seine Wange, einmal berührte ihre pralle Hüfte seinen Arm. Nanette war eine gute Französin; sie ahnte, wen sie da vor sich hatte. Und Thomas sah trotz der Qual und Entbehrung, die er hinter sich hatte, noch immer aus wie das, was er war: ein richtiger Mann.
    »Ach, Nanette«, seufzte er schließlich.
    »Ja, Monsieur?«
    »Ich muß mich bei Ihnen entschuldigen. Sie sind so hübsch. Sie sind so jung, unter anderen Umständen säße ich nicht so da. Aber ich bin fertig. Ich bin kaputt …«
    »Pauvre Monsieur«, flüsterte Nanette. Und dann gab sie ihm einen Kuß, ganz schnell, ganz flüchtig, und errötete dabei.
    Das Essen fand in einem großen, dunkel getäfelten Raum statt, durch dessen Fenster man in den Park hinaussah. Der Oberst trug jetzt Zivil – einen ausgezeichnet geschnittenen Flanellanzug.
    Nanette servierte. Immer wieder glitt ihr mitleidiger Blick über den Mann in der zerdrückten, schmutzigen Zuchthauskleidung, der sich doch betrug wie ein englischer Aristokrat. Er mußte mit der linken Hand essen, an der rechten waren zwei Finger verbunden …
    Oberst Werthe wartete, bis Nanette die Auberginen serviert hatte, dann sagte er: »Delikat, wirklich delikat, Herr Lieven. Womit ist das überbacken, wenn ich fragen darf?«
    »Mit geriebenem Käse, Herr Oberst. Was wollen Sie von mir?« Thomas aß wenig. Er fühlte, daß er nach den Hungerwochen, die er hinter sich hatte, seinen Magen nicht überfordern durfte.
    Oberst Werthe aß mit Appetit. »Sie sind ein Mann von Prinzipien, höre ich. Sie wollen sich lieber totschlagen lassen, als dem SD etwas zu verraten oder gar für diese Sch …, diese Organisation zu arbeiten.«
    »Ja.«
    »Und für die Organisation Canaris?« Der Oberst nahm noch eine Aubergine.
    Thomas fragte leise: »Wie haben Sie mich bei Eicher herausbekommen?«
    »Ach, das war ganz einfach. Wir haben hier in der Abwehr einen guten Mann sitzen, Hauptmann Brenner. Der verfolgt Ihre Laufbahn schon lange. Sie haben sich allerhand geleistet, Herr Lieven.«
    Thomas senkte den Kopf.
    Menu • Paris, 12. Dezember 1942
    Dabei schloß Thomas Lieven
    den Pakt mit des Teufels Admiral.
     
    Gefüllte Auberginen
    Kalbsschnitzel Cordon bleu mit kleinen Erbsen
    Crêpes Suzette
    Gefüllte Auberginen:
Man nehme große, feste Auberginen, bei uns auch Eierfrüchte genannt, schäle sie dünn und halbiere sie der Länge nach. Man höhle sie vorsichtig aus und drehe das Fruchtfleisch mit Rind- und Schweinefleisch, einer Zwiebel und einer eingeweichten Semmel ohne Rinde durch den Wolf. – Man verarbeite die Masse mit einem Ei, Salz, Pfeffer, Paprika und etwas Sardellenpaste zu einer pikanten Farce. Man fülle damit die Auberginen. – Man gieße etwas Fleischbrühe auf den Boden einer gut gebutterten Auflaufform, setzte die gefüllten Auberginen hinein, bestreue sie mit geriebenem Käse und Butterflöckchen und backe sie bei mittlerer Hitze eine halbe Stunde lang.
    Cordon bleu:
Man nehme zarte Kalbsschnitzel, klopfe sie gut und belege die Hälfte eines jeden mit einer Scheibe Schinken, darauf eine Scheibe Emmentaler Käse, so daß ein etwa fingerbreiter Rand frei bleibt. – Man bepinsle dann die Ränder des Schnitzels rundum mit Eiweiß und klappe die unbelegte Hälfte über die belegte, drücke die Ränder fest an. – Nun wälze man das Fleisch in Mehl, leicht gesalzenem und gepfeffertem Eigelb und Semmelbröseln und brate es dann in der Pfanne in reichlich Butter auf beiden Seiten schön goldbraun. – Man reiche dazu feine grüne Erbsen, die man leicht mit Salz und gehackter Petersilie bestreut.
    Crêpes Suzette:
Man backe eine größere Anzahl von

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