ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition)
Art.
Ich erzähle ihr von den beiden heute angekommenen Briefen und sie meint, die könnte ich ohne weiteres dem Altpapier zuführen, denn die besagen gar nichts. Im Gegenteil. Durch das persönliche Engagement von Frau Müller sind wir jetzt nicht nur Geschäfts-, sondern parallel dazu auch noch Privatkunde, was unseren Status noch weiter kompliziert, denn so einen Fall gibt es überhaupt nicht und momentan könnte ich nicht einmal eine zusätzliche ISDN-Telefonnummer bestellen. Das System ist nämlich nun mit einer Sperre belegt.
Glücklicherweise sitzt Frau Huber aber auf einer Position, die es ihr erlaubt, das zu tun, was das eigentliche Ziel der Aktion war. Sie klickt ein paarmal in der Software und aus dem Geschäftskunden-Status wird ein Privatkunde. Ist das nicht herrlich? Es geht also doch, man muss nur wollen, oder können.
Phase 1 kann also vermutlich als abgeschlossen bezeichnet werden, denn Frau Huber versichert mir, dass sie die Serie der Pannen beenden wird und ich positiv überrascht sein werde. OK, das geht natürlich nicht, aber überraschen lass ich mich trotzdem, obwohl ich es erst glaube, wenn ich es sehe.
Kommen wir nun also zum Entertainmentpaket. Und zwar zum KOSTENLOSEN Entertainmentpaket.
Frau Huber gibt zu, dass sie in dem Bereich nicht wirklich viel Einblick hat und sich deshalb im Vorfeld von einigen Experten bestätigen hat lassen, dass es niemals eine Werbeaktion gegeben hat, in der von kostenloser Hardware die Rede war. Komischerweise wussten aber die zwei Mitarbeiter, die ich Anfang Juni am Telefon hatte, davon und haben mir dies im jeweiligen Gespräch auch versichert. Wir erinnern uns, der eine hatte sogar den Auftrag ins System „eingegeben“. In welches System ist leider bis heute noch nicht geklärt. Es liegt allerdings die Vermutung nahe, dass es sich um das Kanalisationssystem gehandelt hat.
Nach dem Stand der Dinge wären also, bei jetziger Bestellung des E-Paketes, 99 € für den Festplattenrecorder fällig. Ich wiederhole mehrfach, dass es mir hier nicht um das Geld, sondern ums Prinzip geht, und lasse zwischen meinen Worten, ebenfalls mehrfach, einen dann eben nötigen Anbieterwechsel durchblitzen. Aber auch das zeigt keine Wirkung und deshalb entschließe ich mich, jetzt Klartext zu reden und an den wirtschaftlichen Verstand der Frau Huber bzw. des Unternehmens Telekom zu appellieren.
Ich frage also gerade heraus, ob Frau Huber für einen Stundenlohn von 5 € arbeitet, denn aktuell dauert das Gespräch bereits gute 40 Minuten, zuzüglich der Gebühren für einen Anruf in das, für die Telekom, externe Mobilnetz, und ob es nicht sinnvoll wäre, den Fall damit abzuschließen, mir die Hardware zukommen zu lassen, diese zu berechnen und gleichzeitig eine entsprechende Gutschrift mit auf die Rechnung zu setzen. Das Wort Kulanz fällt ebenfalls, aber Frau Huber ist nach eigener Aussage nicht befugt, über so etwas zu entscheiden.
Sie verspricht aber, mich morgen zwischen 13 und 16 Uhr anzurufen und bis dahin eine Entscheidung parat zu haben. Ob diesbezüglich am Vormittag eine Telekom-Aufsichtrats-Sondersitzung einberufen wird, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Ausschließen würde ich es aber nicht.
Nach exakt 49 Minuten und 18 Sekunden ist das Gespräch beendet und ich bin voller Spannung ob der morgigen Ereignisse.
17. Juli
Um 10 Uhr ruft die per Fax alarmierte Frau Müller an und teilt mir, leicht angesäuert, mit, dass ihr der Vorgang entzogen wurde und sich nun jemand aus der Zentrale darum kümmert. Ich erkläre ihr, wer dieser „jemand“ ist und dass bereits ein längeres Gespräch stattgefunden hat, was heute Nachmittag fortgesetzt und dann hoffentlich auch beendet wird.
Sie versichert mir, dass sie alles in ihrer Macht mögliche getan hat und ich verspreche ihr, sie per Fax über den Ausgang dieser Marathonschlacht zu informieren.
Es ist genau 14:30 Uhr, als wieder mein (Nicht-Telekom-)Handy klingelt und Frau Huber sich meldet. Auf die Frage, warum sie nicht wie besprochen auf dem Festnetz anruft, sagt sie mir, dort würde es 4-5 mal klingeln und danach ginge die Mailbox an. Sehr verwunderlich, denn ich habe keine Mailbox, oder doch? Eingerichtet habe ich zumindest nie eine, doch es stellt sich heraus, dass offenbar eine der meinem ISDN-Anschluss zugeordneten, aber noch nie verwendeten Rufnummern, mit eben einer solchen Mailbox ausgestattet ist. Falls ich mal dazu komme, höre ich mir die darauf eingegangenen Nachrichten ab, viele können
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