Es: Roman
bekannt zu geben, dass Richard P. Macklin, wohnhaft in Derry, Charter Street 73, verhaftet und unter Anklage gestellt wurde, seinen Stiefsohn Dorsey Corcoran getötet zu haben, der am 31. Mai letzten Jahres an den Folgen eines angeblichen Unfalls verstorben war.
»Die gerichtsmedizinische Untersuchung der Leiche Dorsey Corcorans hat zweifelsfrei ergeben, dass der Junge heftig geschlagen wurde«, erklärte Borton. Obwohl Macklin behauptet hatte, der Junge sei beim Spielen in der Garage von einer Trittleiter gefallen, sagte Borton, dass der gerichtsmedizinische Befund gezeigt habe, dass der Corcoran-Junge mit einem stumpfen Gegenstand, möglicherweise einem Hammer, heftig geschlagen worden sei. »Die festgestellten Verletzungen, besonders die Schädelverletzungen, können unmöglich die Folgen eines Sturzes sein«, zitierte Borton aus dem gerichtsmedizinischen Befund. Er fügte hinzu: »Dieser Junge wurde unerbittlich und grausam misshandelt und dann zum Sterben ins Krankenhaus eingeliefert.«
Auf die Frage, ob die Ärzte, die den kleinen Dorsey behandelt hatten, ihrer Meldepflicht bei Fällen von Kindesmisshandlung nicht nachgekommen seien, sagte Borton: »Sie werden bei der Gerichtsverhandlung sehr unangenehme Fragen beantworten müssen.«
Nach seiner Meinung befragt, in welchem Zusammenhang diese Entwicklungen mit dem kürzlichen Verschwinden von Dorseys älterem Bruder Edward stünden, der vor vier Tagen von Macklin und seiner Frau Monica als vermisst gemeldet wurde, sagte Chief Borton nur: »Ich glaube, die Sache sieht jetzt sehr viel ernster aus als zunächst angenommen.«
Aus Derry News, 25. Juni 1958, Seite 2:
LEHRERIN BERICHTET VON HÄUFIGEN VERLETZUNGEN EDWARD CORCORANS
Henrietta Dumont, die in der fünften Klasse der Derry – Elementary – Schule in der Jackson Street unterrichtet, berichtete, dass Edward Corcoran, der nun seit einer Woche vermisst wird, oft »voller blauer Flecke und anderer Verletzungen« zur Schule kam. Mrs. Dumont, die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges immer eine der fünften Klassen an dieser Schule unterrichtete, sagte, der Junge sei eines Montags, etwa drei Wochen vor seinem Verschwinden am letzten Schultag, »mit fast völlig zugeschwollenen Augen zur Schule gekommen. Auf meine Frage, was denn passiert sei, erklärte er, sein Vater habe »ihn sich vorgenommen, weil er sein Abendessen nicht aufgegessen habe.«
Auf die Frage, weshalb sie diesen Vorfall nicht gemeldet habe, obwohl die Strafe ihr »ziemlich streng« vorgekommen sei, erwiderte Mrs. Dumont: »Dies ist nicht das erste Mal in meiner Laufbahn als Lehrerin, dass ich so etwas erlebe. Beim ersten Mal hatte ich einen Schüler mit Eltern, die Prügel mit Disziplinarmaßnahmen verwechselten. Ich habe versucht, etwas dagegen zu unternehmen. Die stellvertretende Rektorin, damals Gwendolyn Rayburn, hat mir gesagt, ich sollte mich nicht einmischen. Sie sagte mir, wenn sich Schulangestellte in Fälle von Kindesmisshandlung einmischen, erinnert sich die Schulbehörde immer daran, wenn Steuern zugeteilt werden. Ich ging zum Rektor, und er sagte mir, ich solle die Sache vergessen, andernfalls würde ich suspendiert werden. Ich fragte ihn, ob eine Suspendierung wegen so etwas in meinen Unterlagen auftauchen würde. Er sagte, eine Suspendierung müsste nicht im Zeugnis eines Lehrers auftauchen. Ich hatte verstanden.«
Auf die Frage, ob die Einstellung im Schulsystem von Derry heute noch dieselbe ist, antwortete Mrs. Dumont: »Nun, wie sieht es denn im Licht der momentanen Situation aus? Und ich möchte hinzufügen, ich würde jetzt nicht mit Ihnen reden, wenn ich nicht am Ende dieses Schuljahres pensioniert worden wäre.«
Mrs. Dumont fuhr fort: »Seit diese Sache ans Licht gekommen ist, knie ich mich jeden Abend hin und bete, dass Eddie Corcoran diese Bestie von Stiefvater einfach sattgehabt hat und weggelaufen ist. Ich hoffe, wenn Eddie in der Zeitung liest oder im Radio hört, dass Macklin festgenommen worden ist, wird er nach Hause kommen.«
In einem kurzen Telefongespräch widersprach Monica Macklin der Aussage von Mrs. Dumont aufs Schärfste. »Rich hat Dorsey nie geschlagen, und Eddie auch nicht«, sagte sie. »Ich sage Ihnen das jetzt, und wenn ich sterbe und vor den Thron Gottes trete, werde ich ihm dasselbe sagen.«
Aus Derry News, 28. Juni 1958, Seite 2:
»DADDY SAGT, ICH BIN BÖSE«, ERZÄHLTE DER KLEINE JUNGE SEINER VORSCHULLEHRERIN WENIGE TAGE VOR SEINEM TOD
Eine hiesige Vorschullehrerin, die nicht
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