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Es: Roman

Es: Roman

Titel: Es: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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müden Stimme zwischen Tag und Traum. »Ich bin gegen etwas Hartes geprallt. Das ist alles … alles, woran ich mich erinnern kann. Wo ist Bevvie?«
    »Weiter vorn«, sagte Ben. Rasch erzählte er ihnen von den Eiern. »Ich habe über hundert zertreten. Ich glaube, ich habe keins übersehen.«
    »Ich bete zu Gott, dass dem wirklich so ist«, sagte Richie. Er klang langsam etwas besser. »Lass mich runter, Big Bill. Ich kann laufen … Ist das Wasser jetzt lauter?«
    »Ja«, sagte Bill kurz. Die drei hielten einander im Dunkel bei den Händen. »Was macht dein Kopf?«
    »Tut höllisch weh. Was ist passiert, nachdem ich ausgeknockt worden bin?«
    Bill erzählte ihnen so viel, wie er es über sich brachte.
    »Und Es ist tot?«, staunte Richie. »Bist du dir sicher, Bill?«
    »Ja«, sagte Bill. »D-D-Diesmal b-bin ich mir ganz s-s-sicher.«
    »Gott sei Dank«, flüsterte Richie. »Halt mich mal fest, Bill, ich muss mich übergeben.«
    Bill tat es, und als Richie fertig war, gingen sie weiter. Von Zeit zu Zeit stieß Bills Fuß in der Finsternis gegen etwas Sprödes, das dann fort rollte – Teile der Spinneneier, die Ben zertrampelt hatte, vermutete er und ihn schauderte. Es war gut zu wissen, dass sie sich in die richtige Richtung bewegten, aber er war noch immer froh, dass er die Überreste nicht sehen konnte.
    »Beverly!«, rief Ben. »Beverly!«
    »Hier …«
    Ihr Ruf war schwach, ging fast in dem steten Rauschen des Wassers unter. Sie bewegten sich im Dunkeln auf sie zu, riefen stetig nach ihr und kreisten ihren Standort so immer weiter ein.
    Als sie endlich bei ihr angelangt waren, fragte Bill, ob sie noch Streichhölzer übrig hätte. Sie drückte ihm ein halbvolles Heftchen in die Hand. Er zündete ein Streichholz an und sah ihre Gesichter, die sich geisterhaft aus der Dunkelheit abhoben – Ben hatte einen Arm um Richie gelegt, der etwas vornübergebeugt dastand und aus der rechten Schläfe blutete; Beverly mit Eddies Kopf auf ihrem Schoß. Dann drehte Bill sich um. Audra lag wie eine achtlos weggeworfene Puppe auf dem Steinboden, die Beine gespreizt, den Kopf abgewandt. Die Spinnfäden, die sie umsponnen hatten, waren zum größten Teil von ihr abgefallen.
    Das Streichholz verbrannte ihm die Finger, und er ließ es fallen. Im Dunkeln schätzte er die Entfernung falsch ein, stolperte über sie und wäre um ein Haar gestürzt.
    »Audra! Audra! Kannst du m-m-mich h-hören?«
    Er stützte ihren Rücken mit seinem Arm und setzte sie auf. Dann schob er eine Hand unter ihr dichtes Haar und presste seine Finger gegen die Seite ihres Halses. Ihr Puls war da: ein langsamer, steter Takt.
    Er zündete ein weiteres Streichholz an, und als es aufflammte, sah er, dass ihre Pupillen sich zusammenzogen. Aber das war eine mechanische Nervenfunktion; ihr Blick veränderte sich nicht, auch dann nicht, als er das Streichholz so dicht an ihr Gesicht hielt, dass es ihre Haut rot färbte. Sie lebte, aber sie war nicht ansprechbar. Verdammt, es war schlimmer als das, und er wusste es. Sie war katatonisch.
    Das zweite Streichholz verbrannte ihm die Finger. Er schüttelte es aus.
    »Bill, das Brausen des Wassers gefällt mir nicht«, sagte Ben. »Ich glaube, wir sollten machen, dass wir hier rauskommen.«
    »Wie sollen wir das ohne Eddie schaffen?«, murmelte Richie.
    »Wir werden es schaffen«, sagte Bev. »Bill, Ben hat recht. Wir müssen hier raus.«
    »Ich trage sie.«
    »Selbstverständlich. Aber wir sollten jetzt gehen.«
    »In welche Richtung?«
    »Du wirst es wissen«, sagte Beverly sanft. »Du hast Es getötet. Du wirst es wissen, Bill.«
    Bill hob Audra hoch, wie er Richie hochgehoben hatte, und ging zu den anderen zurück. Das Gefühl, sie in den Armen zu halten, war beunruhigend, unheimlich; sie glich einer atmenden Wachspuppe.
    »Wohin, Bill?«, fragte Ben.
    »Ich w-w-w-weiß n…«
    (du hast Es getötet, und du wirst es wissen)
    »Also los, k-kommt«, sagte Bill. »Wollen wir doch mal sehen, ob wir den Weg nicht finden. Beverly, n-n-nimm das.« Er gab ihr die Streichhölzer.
    »Was ist mit Eddie?«, fragte sie. »Wir müssen ihn hier herausbringen.«
    »Wie s-s-sollten wir?«, fragte Bill. »Es ist … B-Beverly, dieser O-Ort wird versinken.«
    »Wir müssen ihn hier rausbringen, Mann«, sagte Richie. »Komm schon, Bill.«
    Sie schafften es, Eddies Leiche zwischen sich aufzurichten. Beverly führte sie zurück zu der Märchentür.
    Bill schob Audra so behutsam wie möglich hindurch und versuchte sie so gut wie möglich vom

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