Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)
halben Stunde.
ZWEI Alleinstehende? Was ist los mit ihnen? Schon gut, ich komme auf jeden Fall. XXX
Matthew schickte später eine E-Mail des Inhalts, dass Elspeth die Einladung gerne annähme. Meine Dinnerparty war auf den Weg gebracht, was bedeutete, dass ich den nächsten Schritt in Angriff nehmen konnte – die Kleidung. Ich war mir sicher, dass weder Fritz noch Ben die leiseste Ahnung davon hatten, wie viel Arbeit in diesem Bereich nötig war.
Shay und Puffin kamen an diesem Tag ins Büro. Ich bat sie während der Teepause um kleidungstechnischen Rat. Sicher schlurfte Shay überwiegend in verschiedenen muffigen, fleckigen Kleidungsstücken umher, und Puffin neigte zu sportlichen, formlosen Aristokratenklamotten aus Köper, aber ich vertraute darauf, dass sie mehr über die Philosophie von Männerkleidung wüssten als ich. (Ich hatte Matthew fragen wollen, traute es mich aber nicht, nachdem ich die Darlings als perfekte Dinnergäste angepriesen hatte.)
Shay fragte: »Was tragen sie normalerweise?«
»Jeans verschiedener Art.« Das war einfach. »T-Shirts, Sportkleidung. Fritz besitzt einige grelle Hemden und Ben eine eher fadenscheinige Samtjacke.«
»Grell und fadenscheinig«, sann Shay. »Keine guten Beschreibungen, wenn du sie mit hübschen Frauen zusammenbringen willst. Irgendwelche Anzüge?«
Darüber musste ich erst mal nachdenken. »Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube mich zu erinnern, dass sie bei der Beerdigung ihres Dad in recht annehmbaren Anzügen erschienen. Aber das war vor sechs Jahren.«
Schweigen entstand, da alle im Büro, ich eingeschlossen, daran denken mussten, dass die Jungen nur allzu bald neue Trauerkleidung brauchten.
»Ein Anzug ohne Krawatte ist eine gute Wahl für ein formloses Dinner«, riet Puffin. »Wie viel Geld haben sie zur Verfügung?«
Ich wusste es nicht. Später, obwohl ich eigentlich einen Geistesblitz in meinen Artikel über den Gründer des Magazins einbringen sollte, rief ich Phoebe an.
»Gib mir deine Bankdaten«, sagte sie. »Ich überweise dir etwas Geld.«
»Mir? Warum nicht ihnen? Vertraust du ihnen nicht?«
»Oh, natürlich. Aber wenn ich Fritz den Scheck gebe, wird nur seine Überziehung gedeckt. Und du weißt, dass Ben ein Talent dafür besitzt, Dinge zu verlieren – er hatte bereits so viele Ausweise, dass die Behörden ihn bestimmt schon für einen internationalen Betrüger halten. Ich fürchte, du wirst mit ihnen einkaufen gehen und die Sachen mit deiner Karte bezahlen müssen.«
»Hmmm. Das wird ihnen nicht gefallen.«
»Ich werde sie darum bitten. Das funktioniert normalerweise als letztes Mittel.«
Sie musste stark gebeten haben, weil Fritz am Nachmittag anrief, um mich zu einer Shopping-Tour am Samstag zu verdingen.
»Morgens habe ich Probe«, erklärte er mir, »aber die findet direkt am West End statt. Du und Ben könntet mich danach treffen.«
»Also klappt das mit deiner Rolle in dieser freien Theaterproduktion tatsächlich?«
»Sicher.«
»Und was wird gegeben?«
Fritz seufzte tief. »Das steht noch nicht fest. Wir sind noch in einem Stadium des Ausprobierens. Ich hoffe zu Gott, dass es etwas sein wird, was mich gut aussehen lässt – ich habe dieser Agentin bereits eine unterwürfige Nachricht hinterlassen. Sie ist eine schreckliche alte Lesbe, aber vielleicht ist es an der Zeit, mit einer Agentin zu arbeiten, die nicht in mich verliebt ist.«
»Also ist sie nur an deinem Talent interessiert?«
Ich hörte Fritz kichern. »Meine letzte Agentin ist ihre schlimmste Feindin. Sie wird alles tun, um ihr eins auszuwischen.«
»Nicht übel. Dann sehen wir uns am Samstag.«
»Okay – aber ich warne dich, Grimble, du solltest dich besser zurückhalten.«
»Was soll das denn heißen?«
»Versuche nicht, uns wie Matthew auszustaffieren. Wir sind viel zu jung und sexy.«
Ich dachte etwas später darüber nach. Natürlich hatte ich mir Matthew als Vorbild genommen. Aber ich konnte mir Fritz oder Ben nicht ersthaft in Matthews stereotypen grauen Anzügen, sorgfältig gebundenen Krawatten oder geschmackvollen Tuchhosen vorstellen. O Gott, wo kauften junge, sexy Männer ihre Kleidung? Anscheinend hatte ich die Sprache der Jungen und Reizvollen verlernt. War meine eigene dezente Kleidung ebenso langweilig wie Matthews? Warum klei-dete ich mich so, als wäre ich in mittlerem Alter? Verdammte Hölle, ich war erst einunddreißig. Die Jugend konnte noch nicht vorbei sein. Ich hatte angenommen, dass Matthew und ich die Darlings oberflächlich
Weitere Kostenlose Bücher