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Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Titel: Es soll Liebe sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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was ich vielleicht finden könnte.
    Aber ich würde mich von Fritz nicht ärgern lassen. Wir waren gut zurechtgekommen. Ich küsste beide Jungen auf die Wange und stieg die Kellertreppe hinauf zu Phoebes Teil des Hauses (»Festland«, wie Jimmy es zu nennen pflegte). Ich blieb in der Diele stehen und lauschte der Stille. Ein breiter Streifen Abendsonnenlicht verlief über eine Wand und schimmerte auf den Goldrahmen der Bilder. Die Luft war voller goldener Staubpartikel, die hypnotisch langsam umherwirbelten.
    »Hi – ich bin’s«, rief ich leise.
    »O Liebling, wie schön.« Phoebes Stimme klang so herzlich und kraftvoll wie immer, sodass es mir einen leichten Schock versetzte, sie auf dem Sofa liegen zu sehen, zugedeckt mit dem alten dunkelblauen Quilt, den ihre Mutter gemacht hatte. Neben ihr stand ein kleiner Tisch, der mit unheimlichen braunen Flaschen, Tüchern, Gläsern und Taschenbüchern übersät war – eine Ansammlung, die man nur an Krankenbetten sieht. Ich glaube, dies war das erste Mal, dass ich Phoebe jemals wie eine Kranke erlebte. Sie lag in einem Berg von Kissen, das Telefon in Reichweite. Ich küsste sie auf die Stirn. Ihre Haut fühlte sich so dünn an wie Seidenpapier.
    Nun setzte sie sich jedoch mit beruhigender Lebhaftigkeit auf. »Ist das mit Fritz und Madeleine nicht wundervoll?«
    Wir prusteten gemeinsam, wie die beiden Alten aus der Muppet-Show, und ich wurde zuversichtlicher.
    »Meine Kuppelei verläuft ausgesprochen gut«, erzählte ich ihr. »Wir haben eine Dinnerparty bei mir geplant, bei der zwei überaus geeignete junge Damen dabei sein werden.«
    Ich beschrieb Hazel und Elspeth. Phoebe wollte jede Einzelheit wissen und war enttäuscht, dass ich nur ein Foto von Hazel dabeihatte.
    »Aber sie sind bestimmt beide entzückend. Bereiten wir ein überaus romantisches Essen für sie vor. Etwas so dahinschmelzend Köstliches, dass sie ihr Herz verlieren müssen.«
    »Das ist alles schön und gut«, wandte ich ein, »aber vergiss nicht, dass ich es kochen muss.«
    »Kann ich nicht …«
    »Phoebe, sei nicht dumm. Wenn Fritz feststellt, dass du auch nur einen Handgriff für dieses Essen tust, bringt er mich um.«
    Sie lächelte, keineswegs überzeugt –, aber sie widersprach auch nicht, weil sie so stolz auf Fritz war, und darauf, dass er sich Sorgen um sie machte. »In Ordnung, ich werde nicht kochen. Aber ich kann dir die Damasttischdecke und die Servietten leihen.«
    »Oh, ich habe eine Tischdecke.«
    »Dieses karierte Ding?« Phoebe schüttelte bekümmert den Kopf. »Das geht überhaupt nicht. Und du brauchst den Kandelaber. Er sieht großartig aus und verbirgt den braunen Fleck in der Mitte des Tischtuchs.«
    »Das klingt alles ein wenig gewaltig, und meine Wohnung ist nur eine Hundehütte.«
    »Bei Kerzenschein sieht alles besser aus«, sagte Phoebe zuversichtlich.
    »Vermutlich. Sollte ich Blumen besorgen? Oder ist das zu vornehm?«
    »Definitiv Blumen«, sagte Phoebe bestimmt. »Und dabei musst du mich helfen lassen. Ich meine es ernst – was auch immer Fritz sagt. Du hast keine Hand für Blumen.«
    »Ich weiß.« Meine schiefen Arrangements sahen stets kläglich aus. Ich musste zugeben, dass ich sehr erleichtert war, wenn Phoebe mir dabei zur Seite stand. Ich brauchte sie, und ich brauchte das beruhigende Gefühl, dass sie noch da war.
    Sie griff mit zitternder Hand nach einem Glas Wasser und trank vorsichtig einen Schluck. »Liebling, würdest du mir einige Bücher herunterreichen? Ich brauche Anregungen. Und lass uns eine Tasse Tee trinken.«
    Auf einem Küchenregal stand Phoebes wertvolle Kochbuch-Sammlung. Ich reichte ihr Elizabeth David, Jane Grigson und die ehrwürdige Marguerite Patten, deren Seiten fleckig und verklebt waren. Zufrieden summend, blätterte sie diese durch, während ich eine Kanne Earl-Grey-Tee kochte. Während der nächsten halben Stunde tranken wir Tee und sprachen über das Essen.
    »Du bist viel besser, als du glaubst«, sagte Phoebe. »Du hast das Zeug zu einer wirklich guten Köchin – dir fehlt nur das Selbstvertrauen.«
    Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne drangen durch das Küchenfenster. Phoebe beschattete ihr Gesicht mit einer Hand, die fast durchscheinend wirkte.
    Ich fragte: »Soll ich die Jalousie herunterlassen?«
    »O nein, Liebling. Danke. Ich spüre die Sonne gerne. Liebst du dieses herrliche Wetter nicht auch? Ein wunderschöner Tag nach dem anderen!«
    Ich dachte unwillkürlich, dass diese sonnigen Tage und die Blumen, die sie

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