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Es tut sich was im Paradies

Es tut sich was im Paradies

Titel: Es tut sich was im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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hoffnungsvoll.
    Aber drei Räume am Strand kosteten mindestens achtzehnhundert Pfund.
    Sie schüttelte ablehnend den Kopf. Unmöglich. Es würde schon schwierig genug sein, James den Hauskauf schmackhaft zu machen, aber ihm auch noch beichten zu müssen, daß sie eine Hypothek aufgenommen hatte — nein, nicht auszudenken.
    »Das kommt nicht in Frage. Ich könnte mich auch nicht wohl fühlen, wenn es nicht ganz und gar mir gehörte.«
    Von soviel übertriebener Empfindsamkeit schien Mr. West einen Moment wie vor den Kopf geschlagen zu sein, dann aber sagte er zögernd: »Da wäre ja noch ein Haus, gerade fällt mir’s ein. Ein billiges noch dazu. Alt ist es allerdings, zugegeben, und nicht am Wasser. Es liegt im Geschäftsviertel. Aber vielleicht um so besser, da zieht’s mehr Kunden an.«
    »Welches?« fragte Alec ungeduldig. »Etwa das vom alten Mahoney?«
    »Ja — doch, genau das meinte ich. Ist lange nichts dran repariert worden, das stimmt, und alt, wie gesagt. Man muß ein bißchen Geld ‘reinstecken, ‘n neuen Anstrich — ne hübsche, helle Tapete, und da sollen Sie mal sehen. Kleine, fleißige Händchen können da Wunder vollbringen.« Dabei grinste er Kitty an und rieb sich die eigenen dicken Wurstfinger mit öligem Behagen.
    Pippa fand ihn abscheulich und verspürte wenig Interesse für das alte Haus. Das >Geschäftsviertel<, das war diese häßliche, enge Dorfgasse, und sie zog es doch mit aller Macht an die Küste.
    Kitty kokettierte unterdessen schamlos weiter. »O ja, ich finde es auch, es macht so viel Spaß, ein altes Haus neu herzurichten, Mr. West. Sie haben vollkommen recht, nur — «
    Der Rest des Satzes entging Pippa, weil Alec ihr von der anderen Seite her ins Ohr flüsterte: »Kein schlechter Kauf, falls der Preis einigermaßen diskutabel ist. Geben Sie’s nicht auf, ich mach’ das schon«, und in seinen Augen glomm jenes unternehmungslustige Licht auf, das Pippa im Laufe der Zeit als untrügliches Zeichen bei jedem Farmer kennenlernen sollte, der Gelegenheit wittert, einen Preis zu drücken oder etwas wohlfeil einhandeln zu können, selbst wenn er keine Verwendung dafür hat.
    Schließlich entschied man sich, das Objekt gemeinsam zu besichtigen, aber dann schaute sich Pippa mit enttäuschtem Blick um... Es war eines jener verfallenen Häuser, die sie anfangs gesehen hatte, und stand offenbar seit längerem unbewohnt und leer. Vorn klebte eine kleine Veranda, und das Ganze lag nur etwa dreieinhalb Meter von der Straße zurück, durch einen morschen Zaun mit teilweise zerbrochenen Latten abgegrenzt. Nicht das kleinste Stückchen Garten war vorhanden, und Leute mit recht sonderbarem Schönheitsempfinden hatten den Vorplatz offenbar als Abladestelle für Glasscherben, alte Blechbüchsen und leere Zigarettenschachteln benutzt. Mr. West holte einen Schlüssel hervor, und sie betraten das Innere, während Alec wie aufgezogen redete.
    »Lieber Himmel, wer soll denn diesen alten Kasten noch kaufen! Der hätte ja schon längst abgerissen werden müssen. Ich staune bloß, weshalb Ihr komischer Bezirksausschuß da keine Hand rührt. Eine dreckige Ruine ist das, weiter nichts.«
    West hob in schwachem Protest die Hände. »Bitte schön, keine Kraftausdrücke in Gegenwart von Damen«, brummte er vorwurfsvoll.
    »Na, sagen wir schlicht, ein Schandfleck Ihrer Gemeinde. Kein Wunder, daß die Badegäste behaupten, in der hiesigen Verwaltung säßen lauter Holzköpfe.«
    Tief gekränkt beeilte sich Mr. West zu versichern: »Das Haus ist stabil und solide. Es wird noch stehn, wenn diese ganzen fadenscheinigen Neubauten längst zusammengefallen sind.«
    »Schade«, bemerkte Alec unfreundlich.
    Pippa überließ die beiden sich selbst und unternahm auf eigene Faust einen Rundgang. Durch die Haustür gelangte man unmittelbar in einen großen Raum mit Kamin und drei Fenstern. Die Tapete hing in Fetzen herab, Boden und Wände starrten von Schmutz. Dahinter, durch einen engen Gang abgeteilt, lagen zwei weitere Zimmer, ebenfalls nicht klein, die durch die vordere Feuerstelle mitgeheizt werden konnten. Die Nebengelasse bestanden aus einer winzigen Küche und einer handtuchschmalen Abstellkammer, beide ohne jeglichen Anstrich und mit spinnwebverklebten Fenstern.
    Auch eine primitive Badestube entdeckte sie nach längerem Suchen, und zwar in dem weitläufigen rückwärtigen Garten. Hier befand sich ein Schuppen, groß genug, um drei Wagen von Balduins Kaliber bequem aufnehmen zu können, eine Ecke war durch einen

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