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Es tut sich was im Paradies

Es tut sich was im Paradies

Titel: Es tut sich was im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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besonders wenn sie nicht reden, wie zum Beispiel Doktor Horton. Bei dem hat man immer das Gefühl, er durchbohrt einen förmlich mit den Augen und weiß genau, was man denkt.«
    »Der Himmel steh dem armen Doktor bei, wenn er riskieren sollte, mit seinem Blick Ihre hübsche Stirn zu durchbohren, mein Herzchen«, rief Mark lachend. »Das könnte ihm nur vollends die Sprache verschlagen. Ganz im Gegensatz zu mir, ich liebe Ihre komischen, krausen Ideen, Ihre niedlichen Grübchen und...«
    »Und was noch? Ist die Liste bald zu Ende?«
    Natürlich, das war Alec! Genau wie Pippa es vorausgeahnt hatte. Wutentbrannt und mit tierischem Ernst platze er in diese Salonkomödie. Sie sagte strahlend: »Oh, hallo, Alec. Gerade rechtzeitig zum Kaffee. Wir wollen drüben im Wohnzimmer trinken. Vielen Dank übrigens für die Milchspende.«
    »Nicht der Rede wert. Nein, ich möchte nicht warten, danke. Komm nach Hause, Kitty.«
    Er benahm sich wirklich wie ein Elefant im Porzellanladen. Kein Wunder, daß Kitty rot wurde, aber unverschämt war es von Mark, zu lachen und zu frotzeln: »Schnell, schnell — immer brav mit Herrchen gehen, wie das ein artiges Kätzchen tut.«
    »Ich will aber jetzt noch nicht. Ich war gekommen, um Pippa zu sprechen.«
    »So. Na, das dauert mir zu lange. Tut mir leid, Pippa, aber ich bin in Eile. Wenn du jetzt nicht mitkommst, Kitty, wie gedenkst du dann später nach Hause zu kommen?«
    »Oh, ich finde schon etwas«, der kokette Blick, den sie Mark zuwarf, war nicht mißzuverstehen, und dieser ging auch sofort darauf ein.
    »Selbstverständlich fahre ich Sie nach Hause. Ich bin nie in Eile, wenn ich Gelegenheit habe, mich mit zwei so charmanten Damen zu unterhalten.«
    Pippa versuchte abzubiegen. »Also, ich würde mich auch sehr gern unterhalten, aber ich habe noch eine Menge zu tun. Wir wollen nur unseren Kaffee trinken, und dann muß ich Kitty leider fortschicken. Jetzt setzen Sie sich erstmal friedlich hin, Alec. Die fünf Minuten für eine Tasse Kaffee werden Sie bestimmt noch erübrigen können, und Ihre eigene gute Sahne gibt’s dazu. Entschuldigen Sie, Kitty, daß ich Sie so kurzerhand abschiebe, aber ich möchte nicht...«
    »Möchte nicht einem gefährlichen Schürzenjäger Vorschub leisten«, vollendete Mark spöttisch. »Das meint doch unser gestrenger, kleiner Zensor, stimmt’s, Pippa?«
    Das war zuviel. Pippa merkte, wie ihr die Situation über den Kopf wuchs. Mit einem dankbaren Stoßseufzer vernahm sie in diesem Moment einen Schritt in der Bibliothek, und eine Stimme, die ihr unbekannt war, rief: »Heute was Neues auf Lager, Miss?«
    Sie öffnete die Tür und stand Dr. Horton gegenüber, der sie freundlich lächelnd begrüßte.
    »Das ist doch wohl die übliche Art, mit einer Bibliothekarin ins Gespräch zu kommen, soviel ich davon verstehe«, meinte er. »Hallo, allerseits. Nanu, Sie haben ja Gesellschaft und ah! — Kaffee rieche ich auch.«
    Er roch mehr als nur Kaffee, vermutete Pippa. Seine gescheiten Augen machten ganz den Eindruck, als könnten sie auf einen Blick alles erfassen. Aber er fuhr ungezwungen fort: »Fällt auch eine Tasse für einen schwergeplagten Medizinmann ab? Oh, und sogar Sahne. Das wird eine beliebte Besuchsstunde werden, Miss Knox, wenn Sie so üppige Gastereien veranstalten.«
    Er plauderte leicht mit ihr und Mark, aber sie fühlte genau, daß er den beiden anderen nur Zeit zum Abkühlen geben wollte. Mark war natürlich völlig gelassen, ja, er amüsierte sich sogar noch. Pippa hatte keine schlechte Wut auf ihn. Wenn er sich einbildete, ihr Haus für seine Flirts benutzen zu können, dann wollte sie ihm schon heimleuchten. Ganz abgesehen davon, daß es gewissenlos war, seine Tricks an einem einfältigen Ding wie Kitty auszuprobieren.
    Dr. Horton war noch nie bei ihr gewesen. Er zeigte sich sehr interessiert und äußerte sich höchst anerkennend, machte einen Abstecher in den Garten, um Amanda zu bewundern und schloß auf Anhieb mit Mohr Freundschaft, der entgegen seiner üblichen gelangweilten Zugeknöpftheit vor Fremden erstaunlicherweise so etwas wie Sympathie bewies.
    »Wie komisch, so benimmt er sich sonst nie zu Fremden. Mit welchen Zauberkünsten haben Sie ihn denn behext?«
    »Mit nichts als daß ich Hunde gern mag.«
    »Ist es nicht ein Glück für mich, ein so schönes Tier zu besitzen?«
    »Besitzen? Ich glaube kaum, daß Sie das behaupten können. Sie werden bald das Gegenteil merken, nämlich daß er Sie besitzt. Die Erfahrung habe ich bei Hunden

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