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Es tut sich was im Paradies

Es tut sich was im Paradies

Titel: Es tut sich was im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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versorgen, ich weiß, aber Mohr würde es zum zweitenmal das Herz brechen.«
    »Glatter Unsinn. Soll ein Hund etwa dein Leben bestimmen?«
    »Ich habe keine andere Wahl. Es ist beinah wie mit einem Baby, man kann es nicht einfach im Stich lassen.«
    »Dann bewahre mich der Himmel vor Hunden, vor Babys und allem, was mich dermaßen an die Kette legt.«
    Etwas Aufrührerisches lag in Pams Ton, so daß Pippa dachte: >Sie hat Angst, sich an Mark zu binden. Nie könnte sie für den Rest ihres Lebens auf einer Farm versauern! Es war dumm von mir, das zu be-fürchten.<
    Laut sagte sie: »Lieb von dir, daran zu denken, aber ich kann nicht. Hier bin ich besser aufgehoben als irgendwo anders. In ein paar Tagen werde ich wieder ganz in Ordnung sein. Mach dir keine Sorgen um mich.«
    Aber Pam machte sich Sorgen, und in einem Brief an ihren Vater schrieb sie unter anderem: >Pippa geht’s ziemlich miserabel, und ich hoffe nur, sie klappt nicht ernstlich zusammen, aber es sind wohl hauptsächlich die Nerven. Klingt lächerlich bei Pippa, aber wir hatten gräßliche Aufregungen wegen Nelson Warrens Selbstmord. Du wirst davon sicher in der Zeitung gelesen haben, und die Geschichte wäre auch zu lang zum Schreiben, aber mir scheint, ihr Gemütszustand hat darunter gelitten.<
    Der Vater las den Brief und dachte: >Wußte ich doch, daß die beiden wieder in alles mögliche hineinschliddern würden! Eine neue verrückte Eskapade, vermutlich. Na, sie werden sich schon zu helfen wissen.<
    Zufällig traf er am nächsten Tag, als er zum Lunch ging, James Maclean und sagte beiläufig: »Was hat denn Ihre kleine Kusine jetzt wieder angestellt? Diese zwei Mädels hecken doch dauernd irgend etwas aus, aber wie sie auf die Schnapsidee kommen, ihre Nasen zur Abwechslung in eine Selbstmordgeschichte zu stecken, ist mir schleierhaft.«
    James konnte Mr. Mannering nicht leiden. Er runzelte die Stirn und fragte: »Selbstmord? Was für ein Selbstmord?«
    »Ach, dieser Nelson Warren da oben, Sie haben sicher schon von ihm gehört, schwerreicher Knabe, aber hoffnungsloser Misanthrop. Wurde im ersten Weltkrieg ziemlich übel lädiert und kam nie darüber weg.«
    »Ich erinnere mich zwar, gelesen zu haben, daß ein Mann dieses Namens kürzlich an einer Überdosis Schlaftabletten starb, aber was meine Kusine damit zu tun haben soll, begreife ich nicht.«
    »Die beiden treiben doch überall ihren Unfug, haben es von jeher getan. Gibt mal eines Tages eine böse Überraschung«, erwiderte Mr. Mannering anzüglich. Die Abneigung beruhte auf Gegenseitigkeit. In seinen Augen war Maclean ein überheblicher Philister, der auf jeden Witz sauer reagierte. Na, dies jetzt würde ihm zu beißen geben. Mr. Mannering lachte im Gedanken daran, als er weiterging. Und tatsächlich entschloß sich James Maclean am Wochenende nach Rangimarie zu fahren. Inzwischen gestand Pam ihre Ängste Dr. Horton. »Ich weiß nicht, was sie hat. Sie sagt kein Wort, und das sieht Pippa so gar nicht ähnlich.«
    Er lächelte fast unmerklich.
    »Absolut nicht. Sind Sie sicher, daß etwas nicht stimmt?«
    »Völlig. Sie ißt kaum und schläft immer noch schlecht. Ich habe sogar den Eindruck, sie will es vor mir verbergen, und dieses Versteckspiel ist etwas ganz Neues zwischen uns.«
    »Es gibt Dinge, die man nicht mit anderen teilen kann, nicht einmal mit der besten Freundin.«
    Sie wurde rot und blickte ihn scharf an. Erriet er, daß auch sie ihr Geheimnis hatte? Sie scheute vor diesem Gedanken zurück und fragte schnell: »Sie halten nichts von Schlafmitteln, nicht wahr?«
    »Bei jungen, gesunden Menschen auf keinen Fall. Lieber der Ursache zu Leibe rücken.«
    »Dann versuchen Sie doch mal Ihr Heil. Machen Sie die Probe aufs Exempel. Ich glaube nur nicht, daß Sie viel Erfolg haben werden.«
    Er wählte einen Abend, an dem Pam und Mark beschlossen hatten, eine Filmvorstellung im Dorf zu besuchen. Samstags wurde die Gemeindehalle behelfsmäßig in ein Kino umgewandelt, indem man einfach mehrere Reihen harter Bretterbänke hintereinanderrückte und diejenigen, die zu spät kamen, auf Benzinkanister im Hintergrund plazierte. Wenn die Sitzgelegenheiten dann immer noch nicht reichten, wurde die Schar der Dorfkinder nach vorn geholt, wo sie vergnügt auf dem Fußboden hockten und mit ausgestreckten Hälsen die langen, verzerrten Figuren auf der Leinwand bestaunten. Pippa hatte abgelehnt, sie zu begleiten, und saß untätig beim Feuer, als der Doktor eintrat.
    Schon das war ungewöhnlich bei ihr.

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