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Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition)

Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition)

Titel: Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Brackston
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geben bedeutete mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit, dass sie ihn verlassen würde. Also verlangte er, dass sie die Geschenke in ihrem Zimmer auslegte, wo die beiden sie jeden Tag gemeinsam anschauten. Sie mochten unbezahlbar kostbar sein, aber unter diesen Umständen waren sie wertlos für die arme Johanna. Sie erinnerten sie nur umso mehr daran, dass sie in der Falle saß. Also hat sie angefangen, den Riesen nach seltsamen Dingen zu fragen. Eigentümliche Dinge, an denen sie Gefallen fände, wie sie ihm sagte. Der Riese betrachtete dies als Herausforderung, alles zu beschaffen, worum sie ihn bat. Er hat damit geprahlt, dass es nichts gäbe, was er ihr nicht besorgen könnte. Nichts sei außerhalb seiner Reichweite und seiner Reichtümer. Sie verleitete ihn dazu, ihr ein Versprechen zu geben. Sollte sie je einen Wunsch äußern, den er ihr nichterfüllen konnte, würde er ihr erlauben zu gehen, ohne ihr Vorwürfe zu machen, ohne Groll und vor allem, ohne je den Versuch zu unternehmen, sie zurückzuholen. Nicht dass Johanna eine Gefangene im Sinne des Wortes gewesen wäre. Aber der Riese war von ihr betört. Sie wusste, würde sie einfach gehen, würde er seine Lakaien schicken, um sie zu holen. Sie musste sich von ihm die Zusicherung geben lassen, dass er sie in Ruhe ziehen lassen würde.«
    Hänsel kicherte. »Sie muss sich prächtig dabei amüsiert haben, sich unmögliche Dinge für ihn auszudenken. Kann ja nicht lange gedauert haben, bis sie ihn ausmanövriert hatte.«
    »Du kennst den Riesen nicht«, widersprach Roland. »Er ist unermesslich reich, beängstigend stark und mächtig und von unvergleichlicher Entschlossenheit. Was immer Johanna verlangte, hatte sie binnen einer Woche. Eine Halskette aus Feenflügeln. Einen Brieföffner aus einem Drachenzahn. Die Wimpern eines Einhorns.«
    »In der Tat eine findige Kreatur«, bemerkte Gretel.
    »Johanna wusste nicht mehr, was sie sich noch einfallen lassen könnte. Sie bat ihn schließlich um die edelsten, seltensten Felle, Eisbär, Silberfuchs, Nerz, Schwarzwolf. Er beschaffte alles. Verzweifelt erklärte sie, sie sei mit der Qualität der Felle nicht zufrieden, sie seien zu grob und zu kratzig, und sie brauche etwas Weicheres. Aber nicht nur einen Mantel, sondern einen ganzen Raum, in dem sie wohnen konnte und dessen Mobiliar mit den allerweichsten, allerschönsten Fellen bezogen wäre. Eines Tages reichte er ihr ein kleines Fellkissen. Die Farben waren exquisit und die Beschaffenheit so zart, so seidig   … es war Johanna nicht möglich, ihr Wohlgefallen zu verbergen. Der Riese erkannte sofort, dass sie das Fell liebte, und er versprach ihr, sie würde den speziellen Raum bekommen, umden sie gebeten hatte, vollständig ausgekleidet mit wundervollen Fellen wie dem, das er ihr gerade gegeben hatte.«
    »Katzenfell«, konstatierte Gretel.
    »Ja«, bestätigte Roland leise. »Als Johanna herausfand, was das für Felle waren, war sie beschämt und bat den Riesen, aufzuhören, aber er wollte nichts davon hören. In dieser Nacht floh sie. Sie hielt die Flucht für die einzige Möglichkeit, die grausame Jagd und das Abschlachten von Hunderten, wenn nicht Tausenden geliebter Haustiere zu verhindern. Und sie wusste inzwischen, dass es nichts gab, worum sie den Riesen bitten konnte, das er ihr nicht irgendwie beschaffen würde. Ihr blieb keine andere Wahl, als davonzulaufen. Also kam sie nach Gesternstadt und fand Arbeit in Madame Renoirs Schönheitssalon.«
    »Ein ganzer Raum, ausgestattet mit Katzenfell!« Hänsel war schockiert. »Würde mir gar nicht gefallen. Die elenden Viecher bringen mich zum Niesen. Ich könnte keinen Fuß in solch ein Zimmer setzen.«
    »Wie du siehst«, fuhr Roland fort und blickte Gretel an, »ist es unwahrscheinlich, dass Frau Hapsburgs Katzen dem Kürschnermesser entkommen sind.«
    »Das wissen wir noch nicht genau«, sagte Gretel. »Wir müssen davon ausgehen, dass die Tiere noch leben. Es gibt nur eine Möglichkeit, dies herauszufinden. Ich muss in das Schloss einzdringen.«
    »Unmöglich«, sagte Roland. »Das habe ich dir doch schon gesagt. Das Schloss befindet sich in einer Höhle, und zu der Höhle gibt es nur einen Zugang, und dort ist eine schwere, verriegelte und verstärkte Tür. Es gibt keine Möglichkeit, unbemerkt hineinzugelangen.«
    Gretel gestattete sich ein schwaches Lächeln.
    »Meiner Erfahrung nach«, bekundete sie, »ist die beste Methode, irgendwo unbemerkt hinzugelangen, es vor aller Augen zu tun.«
    »Oje«, sagte

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