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Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition)

Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition)

Titel: Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Brackston
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Hänsel, in dessen Stimme nun Müdigkeit mitschwang. »Das hört sich danach an, als würde ein Plan daraus werden.«
    »In der Tat«, bestätigte Gretel seinen Verdacht. »Roland, mach es dir nicht zu bequem. Du musst etwas für mich tun. Finde heraus, welches Fuhrwerk Frau Peterson gehört. Eine Münze sollte reichen, die Information aus dem Stallburschen herauszuholen. Sieh dir das Gepäck in der Kutsche an.«
    »Denkst du, sie hat Katzen dabei?«
    »Das würde meinen Verdacht bestätigen. Aber pass auf«, fügte sie hinzu, als er bereits zur Tür ging. »Störe sie nicht. Wir dürfen Inge nicht darauf aufmerksam machen, dass wir ihr auf der Spur sind. Hänsel. Hänsel!«
    »Was ist los …? Hol’s der Teufel, Gretel, ich war gerade eingeschlafen!«
    »Wir haben zu tun. Geh runter   …«
    »Muss ich?«
    »… und lass deinen Charme bei dieser Schönheit von einer Barfrau spielen. Wir brauchen warme Kleider für die morgige Reise. Irgendwas Gescheites, das uns vor der Kälte schützt und uns aussehen lässt wie Bauern. Und lass dir von ihr Proviant zusammenpacken. Vor uns liegt ein anstrengender Weg.«
    »Und was tust du«, wollte Hänsel wissen, »während wir deine Aufträge ausführen?«
    »Ich werde überlegen, Hänsel. Jeder von uns muss das tun, was er am besten kann.«
    Murrend machte Hänsel sich auf den Weg.
    Gretel ging wieder im Zimmer auf und ab. Gerade als siegeistig eine Liste möglicher Handlungsverläufe zusammenstellte, kehrte ein leicht atemloser Roland zurück.
    »Hast du Katzen gefunden?«, fragte sie.
    »Ein Dutzend oder mehr«, bestätigte er nickend. »Und noch etwas. Frau Peterson hat eine große, geschlossene Kutsche, und die Käfige mit den Katzen stehen nahe am Heck. Wenn man das Segeltuch anhebt und darunterschaut, bekommt man nur Katzen zu sehen. Ich wollte gerade wieder gehen, als sich eines der größeren Tiere bewegt hat und hinter ihm etwas Sonderbares zum Vorschein kam. Ich habe genauer nachgesehen und eine locker verpackte, beängstigende Waffensammlung gefunden.«
    »Meinst du Schwerter?«
    »Und Schilde und Musketen. Und Schwarzpulver.«
    »Schwarzpulver!«
    »Was denkst du, hat das zu bedeuten?«
    »Ich glaube, es bedeutet, dass wir Frau Peterson unterschätzt haben. Der Lohn für die Katzen reicht ihr nicht mehr. Sie ist hinter dem Schatz des Riesen her.«
    »Um den zu bekommen, müsste sie den Riesen töten.«
    »Darum das Schwarzpulver und die muskulöse Statur ihrer Begleiter.«
    Als Hänsel zurückkam, war er nicht minder aufgeregt und mehr als nur ein bisschen erschrocken.
    »Herrje, Gretel«, schnaufte er, »das rätst du nie!«
    »Nein, wahrscheinlich nicht«, entgegnete sie in der Annahme, es wäre wohl das Beste, ihm seinen Willen zu lassen.
    »Na los, versuch es.«
    Natürlich hätte sie das Spiel mitspielen und ihm seinen Augenblick der Bedeutsamkeit schenken können, aber der blasierte Ausdruck in seinem Gesicht ärgerte sie, und ihre Geduld löste sich augenblicklich in Luft auf.
    »Inge und ihre Männer werden den Riesen angreifen und versuchen, seinen Schatz zu stehlen«, sagte sie.
    Hänsels Mund klappte auf, und sein Zigarrenstummel fiel zu Boden.
    »Wie zum Teufel   …«
    »Vergiss es. Wie hast du es herausgefunden?«
    Er grinste breit. »Kristina hat ein Talent dafür, interessante Dinge mitanzuhören und im Kopf zu behalten, und sie kann wunderbar hilfsbereit und entgegenkommend sein, wenn man sie auf die richtige Art dazu ermutigt.«
    »Ich wage kaum zu fragen, was das sein mag.«
    Aufgeblasen vor lauter Stolz schob Hänsel die Daumen in sein Wams. »Ach«, sagte er beiläufig, »ein nettes Wort, eine sanfte Berührung ihrer Wange, ein schlichter Kuss auf den Mund, eine feste Hand auf   …«
    »Halt!« Gretel schloss die Augen. »Du hast genug erzählt, um mir Albträume zu verschaffen. Deshalb ist es eine Gnade, dass in dieser Nacht keiner von uns schlafen wird.«
    »Nicht?« Hänsel fiel in sich zusammen wie ein harpunierter Kugelfisch.
    »Wo sind die Kleider, die du holen solltest?«
    »Kristina kümmert sich darum. Sie legt sie in unseren Wagen. Die Lebensmittel auch. Aber hör mal, du hast gesagt, wir brauchen unseren Schlaf. Wir müssten ordentlich ausruhen, hast du gesagt.«
    »Die Umstände verlangen, dass wir sofort in Aktion treten«, erklärte Gretel. »Es ist unerlässlich, dass wir eher am Schloss eintreffen als Frau Peterson. Wir müssen rein, Frau Hapsburgs Katzen suchen   …«
    »Falls noch welche leben«, fiel Roland ihr ins

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