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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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ihre Fassung wiedererlangt und sich dem Wunsch widersetzt hatte, sich zu übergeben.
    „Ein Kopfschuss“, meinte Farr lapidar.
    Wieder drehte sich Francesca auf der Stelle, machte aber keine Anstalten, den kleinen, schmutzigen Raum zu betreten. Sie mied es auch, den Toten anzusehen, über den sich Farr inzwischen gebeugt hatte. „Ja, ihm wurde aus nächster Nähe in den Kopf geschossen“, erklärte Farr schließlich. „Von der Seite, würde ich sagen.“
    Sie fragte sich, ob Chief Farr überhaupt irgendwelche Gefühle besaß. „Hält er eine Waffe in der Hand?“, fragte sie. Genau sehen konnte Francesca den Gegenstand nicht, da sie den Anblick des Toten noch immer scheute, aber in seiner rechten Hand schien sich etwas Dunkles, Glänzendes zu befinden.
    „So ist es“, sagte Farr freudestrahlend und richtete sich auf. „Nach dem Geruch zu urteilen, wurde mit ihr auch ein Schuss abgegeben. Ich möchte wetten, die Kugel steckt irgendwo in seinem Kopf.“
    „Was?“, rief Francesca verwundert.
    „Könnte Selbstmord gewesen sein. Sieht jedenfalls ganz danach aus, oder was meinen Sie, Commissioner?“
    „Selbstmord?“, wiederholte Francesca verblüfft.
    „Wir sollten die Waffe in seiner Hand und die Kugel in seinem Kopf untersuchen, anstatt voreilige Schlüsse zu ziehen. Newman, sehen Sie sich gründlich in der Umgebung um. Möglicherweise ist das da nicht die Tatwaffe. Wenn es kein Selbstmord war, will ich die Waffe haben, mit der der Mann umgebracht wurde.“
    „Ja, Sir“, gab Newman zurück und eilte aus dem Zimmer.
    Dabei wäre er fast mit einem sehr schmächtigen Mann mitschmutzig blondem Haar zusammengestoßen, der nicht viel älter als Francesca zu sein schien. Er packte den Türgriff, als würde er sonst zu Boden sinken, und rief: „Was zum Teufel ist denn geschehen?“
    Bragg ging zu dem Fremden, während einer der Beamten im Flur seine Position so veränderte, dass dem Mann kein Fluchtweg blieb. „Sind Sie ein Nachbar?“, fragte Bragg.
    Der Mann wandte sich ab und war weiß wie die Wand. Francesca ging zum Fenster und riss es weit auf, dann holte sie erst einige Male tief Luft, während sich ihre Gedanken überschlugen. Hatte Sullivan sich umgebracht? Wenn ja, warum? Gab es einen Zusammenhang zwischen dem Mord an ihm und dem an seiner Frau? Dann hörte sie den Mann antworten: „Nein, ich wohne hier. Was ist mit Sullivan geschehen?“
    „Er ist tot“, erwiderte Bragg. „Wer sind Sie?“
    „Ron Ames.“
    „Lassen Sie uns nach draußen gehen, wir müssen Ihnen einige Fragen stellen.“
    Francesca wandte sich um, während Bragg und Ames in den Hausflur gingen. Farr durchsuchte die Schubladen, und sie fragte sich, was er wohl zu finden erhoffte. Schließlich förderte er eine gerahmte Fotografie zutage, die zwischen anderen Habseligkeiten versteckt gewesen war. Es zeigte Kate, die die Hand eines Mannes in einem dunklen Anzug hielt. Der Mann wirkte etwas älter als sie selbst. „Wer ist der Gentleman?“, fragte sie.
    „Keine Ahnung“, erwiderte Farr, der nach wie vor unpassend gut gelaunt war.
    Von heftiger Antipathie gegen den Mann erfüllt, verließ sie das Zimmer und hörte Ames gerade noch sagen: „Etwa ein Jahr. Ja, wir haben uns das Zimmer seitdem geteilt. Josh Bennett kam vor ein paar Monaten dazu, das vierte Bett ist nicht belegt.“
    „Könnten Sie sich einen Grund vorstellen, warum Sullivan sich das Leben nehmen sollte?“, wollte Bragg wissen.
    Ames zuckte mit den Schultern. Er hatte seine Fassung wiedererlangt, sein Gesicht hatte nun eine fast gesunde Farbe angenommen. „Warum sollte er’s nicht machen? Seit Monaten hatte er keine Arbeit, er schuldete mir die Miete, er hatte keine Frau. Außer dem Schnaps hat er doch nichts mehr gehabt!“
    Francesca mischte sich ein. „Hat er jemals von seiner Ehefrau gesprochen?“
    „Von Kate?“
    Sie war erstaunt, dass er ihren Namen wusste. „Ja, genau, von seiner Frau, Kate.“
    „Von ihr redete er immer dann, wenn er betrunken war. Also eigentlich jeden Abend“, meinte Ames grinsend. „Arbeiten jetzt auch schon Frauen bei der Polizei?“
    Sie sah zu Bragg, ohne auf die Frage einzugehen. Womöglich waren sie auf eine Spur gestoßen. „Seit wann lebten die beiden getrennt?“
    „Schon seit ich ihn kannte. Über ein Jahr, würde ich sagen. Sind Sie eine Polizistin?“
    „Ich bin Kriminalistin, Mr Ames, und ich arbeite für die Polizei. Was denken Sie: Liebte er seine Frau immer noch?“, fragte sie energisch.
    Ames schien das

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