Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben
Mädchen.“
Francesca kniete weiterhin neben ihr, um auf gleicher Höhe mit ihr zu bleiben, dann nahm sie Leigh Annes freie Hand. „Man sagt aus gutem Grund, was geschehen, ist nun mal geschehen, und es lässt sich nicht ändern.“
„Ich denke nicht an meinen Unfall. Rick verdient Glück, und das kann ich ihm nicht geben.“
„Wieso nicht?“, entgegnete Francesca. „Er liebt dich!“ Fast hätte sie angefügt, dass er selbst es ihr gesagt hatte. Doch dann erinnerte sie sich auch daran, welchen verzweifelten und verwirrten Eindruck er in letzter Zeit machte. Sie wusste, sie durfte sich nicht einmischen, auch wenn es noch so verlockend war.
„Francesca, meine Liebe, steh auf“, sagte Leigh Anne plötzlich. „Diese Position ist alles andere als bequem.“
Erst als Francesca sich erhob, merkte sie, wie ihr die Knie schmerzten. Als sie noch überlegte, was sie tun sollte, griff Dot nach ihrer Hand und strahlte sie an. „Park! Park! Park gehen?“, forderte sie lautstark.
„Mrs Flowers bringt euch in den Park. Ich werde gleich nachkommen“, erwiderte Leigh Anne freundlich, aber bestimmt.
Schmollend ließ Dot von Francesca ab.
Katie zog an Leigh Annes Hand. „Mama, kann Francesca auch mit uns in den Park kommen?“
Einen Moment lang war sie über dieses Anliegen überrascht, dann sah sie zu Francesca. „Würde es dir etwas ausmachen, uns zu begleiten? Du bist herzlich willkommen, und die Mädchen wären über deine Gesellschaft begeistert. Joel kann auch mitkommen, wenn er möchte.“
Francesca dachte an das Gespräch, das sie mit John Sullivans Mitbewohner führen wollte, doch das konnte warten. Leigh Anne war jetzt wichtiger. „Ich würde gern mitkommen“, sagte sie. „Außerdem ist Harts Kutsche groß genug, dass wir alle darin Platz finden können.“
Dot stieß einen Freudenschrei aus, während Joel leise aufstöhnte.
„Hey“, sagte Joel, der die Hände tief in seinen Taschen vergraben hatte. „Willst du angeln?“
Katie sah ihn überrascht an. Francesca saß zusammen mit Leigh Anne auf einer roten Decke und aß ein Sandwich, während Dot mit einer kleinen Puppe beschäftigt war. Es war ein wunderbarer Tag, viele Familien und Paare waren in den Park gekommen, manche picknickten, andere gingen spazieren oder ließen sich von einer Kutsche fahren.
„Ich weiß nicht, wie man angelt“, erwiderte Katie und sah zu Leigh Anne.
„Das ist ganz einfach“, meinte Joel. „Für den Haken nehmen wir eine Haarnadel, und einen Wurm können wir ausgraben. Dann brauchen wir nur noch eine Leine, und dafür nehmen wir die Schnüre, die um die Servietten gebunden waren.“
Katie lächelte schüchtern und sah abermals zu Leigh Anne, die ihr aufmunternd zunickte. „Versuch es doch einfach mal, Darling. Es hört sich an, als könnte es dir Spaß machen.“
Während die beiden Kinder zum See liefen, der nur ein Stück weit von dem Platz entfernt war, an dem sie picknickten, rief Leigh Anne ihnen nach: „Pass auf, Katie, dass du nicht ins Wasser fällst.“ Zu Francesca gewandt sagte sie: „Joel ist so ein kluger Bursche.“
„Ja, das stimmt. Für meine Ermittlungen ist er von unschätzbarem Wert, und mir erscheint er mehr wie ein junger Bruder.“ Francesca schaute wieder zu den Kindern. Joel machte die Haarnadel, die er zum Haken gebogen hatte, an der Schnur fest. „Ich mag ihn sehr gern – und seine Familie kann ich ebenfalls gut leiden.“
„Wie geht es eigentlich deinem Bruder?“, fragte Leigh Anne interessiert, doch sie hatte kaum ausgesprochen, als sie auf einmal kreidebleich wurde und einen zutiefst entsetzten Eindruck machte.
Francesca folgte ihrem Blick und sah Rick Bragg, der sich ihnen mit in den Taschen vergrabenen Händen näherte. Sie warf Leigh Anne einen Seitenblick zu. Die strich sich nervös und mit zitternden Händen über ihren Rock, ihr Gesicht wirkte vor Anspannung wie erstarrt.
Bragg blieb vor ihnen stehen. „Hallo“, sagte er bemüht ungezwungen und kniete sich hin, um seine Frau auf die Wange zu küssen, während Francesca aufsprang.
Leigh Anne sah nicht zu ihm auf, als er Dot zur Begrüßung über den Kopf strich und sich dann Francesca zuwandte. Sie lächelte, als er ihr ebenfalls einen Kuss auf die Wange gab. „Wie wunderbar, dass du dich zu uns gesellen kannst“, sagte sie und warf wieder einen kurzen Blick zu seiner Frau.
„Es ist wirklich ein perfekter Tag für ein Picknick“, merkte er an und ließ seinen Blick von Leigh Anne zum See wandern. „Ah,
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