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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Fall zu spät dran sein. Pünktlichkeit gehörte wahrlich nicht zu ihren Stärken.
    „Ja, Sir.“ Joel grinste breit und wandte sich zu seiner Mutter um. Hart war im Begriff, ihn zu fragen, ob der Nachmittag mit Blick auf Francescas Ermittlungen erfolgreich gewesen sei, da sagte Joel: „Wir haben den Nachmittag mit einem Picknick im Park verbracht. Ich habe Katie beigebracht, wie man angelt.“ Dann wurde er etwas ernster. „Wir haben bloß gar nichts gefangen.“
    Hart hielt inne. Es kam ihm sogar so vor, als würde der ganze Raum um ihn herum erstarren, während sich in seinem Inneren ein bohrendes Gefühl regte. Man musste kein Genie sein, um zu wissen, dass es sich bei Katie um Braggs Pflegekind handelte. Er ermahnte sich stumm, auf diese Tatsache nicht überzureagieren. Niemand war arbeitseifriger als sein Halbbruder, und es gab keinen Zweifel daran, dass Bragg den ganzen Nachmittag im Polizeipräsidium verbracht hatte. Francesca war sicher aus purer Höflichkeit mit seiner Frau zum Picknick gegangen, schließlich gab es kein anderes weibliches Wesen, das so umsichtig und rücksichtsvoll war wie seine Verlobte. „Dann hattet du und Miss Cahill also ein Picknick mit Mrs Bragg und den Kindern?“, fragte er betont beiläufig, obwohl er die Antwort kaum erwarten konnte.
    „Ja, Sir“, antwortete Joel. „Ich meine, Mrs Bragg war nicht sehr lange dort. Mr Bragg kam dann zu uns, und sie ist nach Hause gegangen. Das war toll. Er hat mir und Katie geholfen, damit wir einen Fisch fangen. Und er hat Miss Cahill beigebracht, wie man angelt.“ Wieder grinste er. „Miss Cahill hat auch einen Fisch gefangen – ihren allerersten!“
    Calder wollte seinen Ohren nicht trauen.
    Francesca stürmte außer Atem und völlig aufgelöst ins Haus. Es war kurz nach sechs, und Hart würde sie um sieben Uhr zum Essen abholen. Nach ihrer Krise am Abend zuvor wollte sie sich heute von ihrer besten Seite präsentieren. Sie würde ihr neues, blassgrünes Seidenkleid anziehen, das er noch nicht kannte, dazu Schmuck, den sie von Connie ausgeliehen hatte. Sie wusste, es blieb ihr kaum noch Zeit, um ihre Haare zu frisieren. Ohne das Hausmädchen würde sie auf keinen Fall fertig werden. „Ich brauche Bette!“, rief sie, als sie ihre Mutter am anderen Ende des langen Korridors sah.
    Julia kam ihr entgegen, erwiderte aber nichts.
    Noch während Francesca weitereilte, musste sie wieder an diesen schrecklichen Nachmittag denken. Am Ende hatte sie es nicht geschafft, Bragg mit den Kindern im Park allein zu lassen. Sie war sich seiner Pein nur zu deutlich bewusst gewesen, hatte es aber geschafft, das Gespräch auf ihre Ermittlungen zu lenken. Stundenlang waren sie jedes kleine Detail durchgegangen und hatten überlegt, wie wahrscheinlich es war, dass es sich bei einem ihrer Verdächtigen tatsächlich um den Schlitzer handelte. Sie waren zu keinen neuen Erkenntnissen gelangt, aber zumindest hatten Braggs Augen einen anderen Ausdruck angenommen, als sie schließlich den Picknickkorb wieder einpackten, um sich auf den Weg zu machen. Kurz bevor sie sich von Raoul nach Hause fahren ließ, hatte Bragg ihre Hand genommen und gedrückt. „Danke.“
    Francesca hatte mit dem strahlendsten Lächeln reagiert, das sie zustande brachte, da sie nicht wollte, dass er wieder in seine düstere Stimmung verfiel. „Du musst dich bei mir nicht bedanken“, hatte sie gesagt.
    Jetzt allerdings fiel ihr Julias finsterer Gesichtsausdruck auf. Oh nein, sie konnte nicht noch mehr schlechte Neuigkeiten ertragen. „Mama, ich brauche Bette! Ich muss baden, mich frisieren und anziehen, und ich habe nicht mal eine Stunde Zeit! Heute Abend will ich Hart nicht warten lassen!“
    „Dein Vater möchte dich in seinem Arbeitszimmer sprechen, Francesca“, sagte Julia mit leiser Stimme.
    Francesca hatte eben ihren Rock raffen und die Treppe nach oben eilen wollen, aber bei den Worten ihrer Mutter hielt sie abrupt inne. Auf einmal erinnerte sie sich daran, dass Hart ihren Vater hatte besuchen wollen, um den Hochzeitstermin auf Juni vorzuverlegen. Aber hätte er das so kurz nach dem Fiasko vom Abend zuvor gemacht? „Mama? Du schaust so besorgt?“, sagte sie mit einem unguten Gefühl.
    Auf einmal nahm Julia sie in die Arme. „Du weißt, wie sehr ich dich liebe und wie sehr ich möchte, dass du glücklich bist“, schluchzte sie.
    Francesca löste sich aus der Umarmung, da sie wusste, dass ein solcher Tonfall und eine derartige Formulierung aus dem Mund ihrer Mutter nichts

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