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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Angst.
    Harry de Warenne blieb im dunklen Korridor vor Gwens Wohnungstür stehen, sich seiner Gefühle und vor allem seiner Verwundbarkeit allzu bewusst. Allerdings war er bereits seiner Geliebten über den Ozean nachgereist, weil er sie nicht vergessen konnte. Von dem Moment an, als ihm klar geworden war, er konnte Gwen nicht gehen lassen, hatte für ihn ein Leben voller Angst begonnen.
    Und doch zögerte er jetzt wieder, da er wusste, welche Komplikationen dies alles mit sich bringen würde – und wie gering seine Chancen waren.
    Gerechtigkeit und Schicksal gingen nun mal nicht Hand in Hand, und genau das machte ihm Angst.
    Er musste nicht anklopfen. Die Tür ging plötzlich auf, und Gwen stand da, das Haar hastig hochgesteckt, die Augen weitaufgerissen, das Gesicht blass. „Harry?“, flüsterte sie.
    Er holte tief Luft und versuchte, ein Lächeln aufzusetzen, doch es misslang ihm. „Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen“, sagte er.
    „Natürlich nicht.“ Sie brachte wenigstens ein schwaches Lächeln zustande. „Kommen Sie doch bitte herein.“
    Sein Herz schlug wild, während er eintrat und überlegte, wie er das sagen sollte, das ihn einen Ozean hatte überqueren lassen. Am meisten fürchtete er sich vor ihrer Reaktion. „Kommen Sie zurück zu mir nach Hause“, erklärte er und zuckte innerlich zusammen. Das war nicht, was er hatte sagen wollen – zumindest nicht auf diese Weise.
    „W-was?“, b rachte sie heraus.
    Für einen Moment schloss er die Augen, und als er sie wieder aufmachte, sah er zwar Gwens Gesicht vor sich, nahm aber auch wahr, dass Bridget sich hinter ihre Mutter gestellt hatte. „Als Miranda und die Jungs umkamen, wusste ich, mein Leben ist vorüber. Doch ich hatte mich geirrt, denn sosehr ich auch sterben wollte, es geschah nicht. Ich atmete weiter, ich wachte jeden Morgen auf, ich aß, ich schlief. Aber meine Welt hatte sich verändert, sie war dunkel und grau geworden.“
    Ihr standen Tränen in den Augen, als sie nach seiner Hand griff. „Ich weiß es. Ich weiß, wie sehr Sie sie liebten und wie sehr sie Ihnen fehlen.“
    „Nein, das können Sie nicht wissen“, gab er zurück. „Viele Jahre später betrat ich eines Tages mein Arbeitszimmer auf Adare, und da waren Sie, die schönste Frau, die ich je gesehen hatte. Mein Herz, das seit dem Tag stillgestanden hatte, als ich meine Familie verlor, begann wieder zu schlagen. Ich hatte Angst, Gwen. Ich hatte Angst vor Ihnen“, sagte er und hielt ihre Hand noch fester, da er fürchtete, sie könne sie zurückziehen.
    Sie sah ihn wie unter Schock an. „Sie hatten Angst vor mir?“
    „Ich hatte Angst davor, meine Frau und meine Kinder mit den Gefühlen zu verraten, die an jenem Tag in mir geweckt wurden. Ich hatte Angst, wieder jemanden so sehr zu lieben wie meine Miranda – und ich hatte Angst, diese Liebe eines Tages ebenfalls verlieren zu müssen. Ich kann eine solche Liebe nicht ein zweites Mal verlieren, Gwen“, sagte er heiser, fragte sich dabei aber, ob sie wohl verstand, was er meinte.
    „Was soll das heißen?“, entgegnete sie und ließ ihn los.
    „Ich bin nach Amerika gekommen, damit ich um Ihre Hand anhalten kann“, antwortete er einfach.
    Sie sah ihn mit großen Augen an.
    Schweiß trat ihm auf die Stirn. „Ich habe etwas recht Skrupelloses getan. Ich bestach Ihren Ehemann, damit er eine Erklärung unterzeichnet. Darin bestätigt er, ein enger Cousin von Ihnen zu sein, womit die Ehe aufgehoben werden kann. Zu dieser Abmachung gehört auch, dass er nach Kalifornien geht, was er inzwischen bereits getan hat.“ Nervös wartete er auf ihre Reaktion, doch sie war zu verblüfft, um ein Wort sagen zu können. „Ich habe hochrangige Freunde“, fügte er an. „Ich kann dafür sorgen, dass Ihre Ehe annulliert wird.“
    „Haben Sie … bin ich … habe ich Sie soeben sagen hören, dass Sie hergekommen sind, weil Sie um meine Hand anhalten wollen?“, fragte sie benommen.
    „Ja.“ Sein Tonfall war ernst, während sein Herz wild schlug. „Ich liebe Sie, Gwen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich jemals wieder verlieben könnte, doch es ist geschehen. Ich möchte für Sie sorgen, für Sie und Bridget. Ich möchte Sie beide mitnehmen, dorthin, wo Sie zu Hause sind.“
    Sie fiel ihm schluchzend in die Arme. „Ich liebe Sie auch, Harry.“
    Francesca saß auf einem der beiden Stühle vor Braggs Schreibtisch, sie war entspannt und bester Laune. Auch wenn FatherCulhane noch kein Geständnis abgelegt hatte, gab es an

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