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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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zurück und lief los.
    „Ihre Suite ist im ersten Stock“, rief Rourke ihm nach.
    Evan nahm zwei Stufen auf einmal. Immer noch sah er Maggie, wie sie von Culhane festgehalten und bedroht wurde, wie ihr Gesicht vor Entsetzen bleich und verzerrt gewesen war. Die Tür zu ihrer Suite stand offen, im Kamin brannte ein Feuer. Maggies Schlafzimmer befand sich zur Rechten, und er entdeckte sie sofort in ihrem Himmelbett.
    Sie schlief fest, Joel saß bei ihr, von den anderen Kindern war nichts zu sehen. Evan fiel ein, dass die Haushälterin sie vor einer Weile in die Küche mitgenommen hatte, um ihnen eine Portion Eiscreme zu machen.
    Sein Herz schlug schneller, als er Maggie sah.
    Joel bemerkte ihn und sprang auf, und im nächsten Moment hatte er sich bereits Evan in die Arme geworfen. Er hielt den Jungen fest, gab ihm einen Kuss auf den Kopf und sagte leise: „Es ist alles in Ordnung, deiner Mutter geht es gut. Sie hat nur einen gewaltigen Schrecken abbekommen.“
    Schließlich ließ Joel ihn wieder los, und Evan sah ihm an, dass er versuchte, mannhaft zu sein, indem er seine Tränen unterdrückte. „Sie haben sie gerettet. Danke, Mr Cahill, vielen, vielen Dank.“ Er hielt ihm die Hand hin.
    Auf einmal bemerkte Evan, dass Maggie gar nicht schlief. Sie lag lediglich ganz ruhig auf dem Bett, hatte den Blick aber auf sie beide gerichtet. Er nahm Joels Hand und schaffte es, den Jungen wieder anzusehen. „Gern geschehen“, erwiderte er.
    Dann wandte er sich abermals Maggie zu. „Darf ich?“, fragte er so höflich, wie er nur konnte. In ihrer Gegenwart auf Förmlichkeiten Rücksicht zu nehmen, fiel ihm nicht leicht.
    „Ja, bitte“, sagte sie, da sie verstand, dass er erst ihre Erlaubnis brauchte, ehe er das Zimmer betrat.
    Langsam näherte er sich dem Bett und wünschte, er hätte Blumen mitgebracht. „Gott sei Dank, dass Sie wohlauf sind“, hörte er sich sagen. Um den Hals trug sie einen Verband.
    Sie hob ihre Hand, er nahm sie und hielt sie fest, während sich sein Herz zu überschlagen schien.
    „Sie haben mir das Leben gerettet“, brachte sie heraus, nachdem sie ihre Lippen benetzt hatte. „Danke, Evan.“
    Zu gern hätte er sich zu ihr aufs Bett gesetzt, doch das verbot ihm sein Anstand. Stattdessen hielt er einfach nur ihre schmale Hand. Es gab so vieles, was er ihr sagen wollte. Doch welches recht hatte er dazu?
    War er verliebt?
    „Ich hatte noch niemals solche Angst, Maggie“, gestand er im Flüsterton. „Als ich Sie mit diesem Mörder sah …“ Er konnte nicht weitersprechen.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ich hatte auch Angst. Ich dachte an meine Kinder und daran, was sie ohne mich machen sollten. Doch dann wurde mir klar, Sie würden sich um sie kümmern, nicht wahr?“
    Schließlich setzte er sich doch auf die Bettkante, da es ihm schlichtweg selbstverständlich vorkam, das zu tun. „Ja, natürlich würde ich mich um sie kümmern, das wissen Sie. Aber es geht Ihnen gut. Sie haben einen Schock, aber es ist jetzt vorüber, und Sie sind in Sicherheit.“
    Als sie auf einmal ihre Hand zurückzog, reagierte er bestürzt, bis er merkte, dass sie stattdessen ihr Gesicht an seins schmiegen wollte. „Ich schulde Ihnen viel mehr, als ich jemals wiedergutmachen kann“, sagte sie.
    Er wusste, er sollte sie nicht küssen. Das war der einzige klare Gedanke, den er fassen konnte. Und dann beugte er sich doch zu ihr vor.
    Maggie ließ die Hand sinken und sah ihn mit großen Augen an, während er näher kam und sie zu küssen begann.
    Sie schnappte überrascht nach Luft, als er sie innig küsste, um niemals dieses Gefühl zu vergessen. Dann erwiderte sie den Kuss, erst zaghaft, dann immer leidenschaftlicher.
    Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis Evan merkte, wie der Druck ihrer Lippen auf seinen nachließ. Maggie wurde ruhig, und er brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass das Laudanum seine Wirkung gezeigt hatte.
    Maggie Kennedy war fest eingeschlafen.
    Er saß da und betrachtete sie, unfähig, normal durchzuatmen. Sein Herz war von Schmerz erfüllt.
    Evan stand auf. Sie war so hübsch, wie sie dalag und friedlich schlief. Es tat weh, sie anzusehen.
    In einigen Tagen würde er Bartolla heiraten.
    Er betete, Maggie möge sich nicht an diesen Kuss erinnern.
    Sein ganzer Körper war angespannt, als er das Haus am Madison Square betrat. In der Hand hielt er ein Bukett mit roten Rosen aus dem Gewächshaus, die für Leigh Anne bestimmt waren. Er war sich sicher, sie würde sie abweisen – so wie sie

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