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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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der Mörder sein. Er hatte seiner Schwester nie verziehen, was sie der Familie angetan hatte. Und sogar jetzt, nach ihrer Beerdigung, war er nicht bereit, ihr zu vergeben.
    Und schließlich war da noch Sam Wilson. Welches Motiv er haben sollte, vermochte Francesca nicht zu sagen. Aber er konnte für die fraglichen Tatzeiten auch kein Alibi vorweisen. Und Francis hatte für ihn gelogen, damit er für den Donnerstag ein Alibi hatte.
    Abermals rieb sie sich die Schläfen. Der Mörder musste einer dieser drei Männer sein, nur welcher? Und wer hatte ihr die Nachricht geschickt? Und was um Himmels willen war es bloß, das ihr beharrlich entging?
    Vor ihrem geistigen Auge sah sie wieder Kates Beerdigung. Es schien nicht so, als würde derjenige noch auftauchen, der sie herbestellt hatte. Immerhin wartete sie nun schon sicher eine halbe Stunde. Hart hatte gesagt, es sei eine Falle, doch er hatte sich geirrt. Es war ein Ablenkungsmanöver gewesen!
    Wieder ging sie im Geiste die Beerdigung durch. Alle waren dort gewesen. Sie und Hart, Bragg und Farr, Francis und Sam, Gwen und ihre Tochter, David Hanrahan und Lord Randolph, Kates Bruder und Maggie. Die Bilder und Gesichter begannen sich in ihrem Kopf zu drehen, bis sie immer stärker verwischten. Father Culhane stand auf der Kanzel und hielt seine gefühlvolle Trauerrede. In seinen leuchtend blauen Augen spiegelten sich Leidenschaft und berechtigter Zorn überdieses Verbrechen wider.
    Alle waren sie zu Kates Beerdigung gekommen.
    Außer Margaret hatten die anderen Opfer des Schlitzers Culhanes Gottesdienste besucht.
    Francesca schüttelte den Kopf, als könnte sie so ein klareres Bild bekommen.
    Aber es klappte nicht.
    Da fiel ihr auf, dass Father Culhane jedes der Opfer kannte, sehr gut sogar.
    Ihr Herz begann zu rasen und wollte sich nicht wieder beruhigen, so sehr Francesca es auch versuchte. Mit einem Mal musste sie überlegen, wie groß er war. Er stammte aus einer vornehmen irischen Familie, er hatte auffallend blaue Augen – strahlend blaue Augen, die eine Frau nicht so schnell vergessen würde, selbst wenn sie mit dem Mann nur zufällig abends an einer Hausecke zusammenstieß.
    Die Gedanken überschlugen sich. Alle überlebenden Opfer standen nun unter Polizeischutz, sodass der Mörder sich nicht unbemerkt zu Gwen begeben konnte.
    Maggie hatte keinen Polizeischutz, aber sie war dem Schlitzer auch nicht zum Opfer gefallen.
    Und Maggie gehörte zu Culhanes Gemeinde, der Pfarrer kannte sie sehr gut.
    Wenn er der Schlitzer war und wenn er heute wieder zuschlagen wollte, dann war Maggie das ideale Opfer – unbeachtlich der Tatsache, dass sie derzeit bei Hart wohnte.
    Francesca betete, sie möge sich irren, während sie auf die Straße rannte und Raoul zuwinkte, der auf dem Bock von Harts Kutsche saß. Er sah sie, löste die Bremsen, nahm die Zügel und ließ die schwarzen Pferde lostraben.
    Hart kam aus der Hotellobby, Bragg tauchte aus einem Seiteneingang auf. Als sie zu ihr eilten, rief Francesca: „Ich glaube, Father Culhane ist der Mörder. Ich fürchte, Maggiesoll sein nächstes Opfer werden!“
    „Aber ich bin sehr müde“, beklagte sich Mathew und gähnte gespielt.
    Maggie beugte sich kopfschüttelnd über ihn. „Tu einfach so, als wäre das hier das Klassenzimmer. Du musst erst die Worte buchstabieren, die ich dir gegeben habe. Wenn du fertig bist, gehen wir in die Küche und essen zu Mittag.“
    Mathew verzog das Gesicht, griff aber nach seinem Bleistift und begann zu schreiben.
    Sie ging zu Paddy, der auf dem Boden saß und in einem Bilderbuch blätterte. Lizzie saß neben ihm und malte mit Buntstiften ein Bild. „Das ist aber hübsch, Lizzie“, sagte sie zu ihrer Tochter und lächelte sie an. Dabei war sie sich nur zu bewusst, wie aufgesetzt dieses Lächeln war – so sehr, dass es schmerzte. Doch dann überlegte sie, ob wohl ihre Gefühle durcheinander gerieten und es gar nicht ihr Lächeln war, das so schmerzte, sondern ihr Herz.
    Sie wollte nicht länger über Evan Cahill nachdenken. Die hübsche Countess bekam von ihm ein Kind, bald würden sie heiraten, und sie wünschte den beiden ein glückliches Leben. Die zwei passten hervorragend zusammen. Ihr wurde übel. Sie drückte den Rücken durch und schloss kurz die Augen. Wie hatte sie nur so dumm sein können, sich in einen Mann zu verlieben, den sie nie bekommen und von dem sie allenfalls träumen konnte?
    Sie strich über ihre Lippen und war außerstande, den einen Kuss zu vergessen, den er ihr

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