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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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dachte ebenfalls daran, nach dem Mörder zu suchen, als ich ein Geräusch in der Eingangshalle hörte. Auf dem Weg dorthin bin ich dann in Calder hineingerannt.“
    „Und du bist aus welchem Grund zu Daisy gefahren?“
    Stumm griff Francesca in ihre mit Perlen bestickte samtene Abendtasche und reichte ihm den Brief. Er las ihn und gab ihn an Newman weiter. „Nehmen Sie ihn zu den Unterlagen“, wies er ihn an. Dann blickte er Hart an. „Und die Nachricht, die Daisy dir geschickt hat?“
    In Gedanken versunken strich Hart sich über das Kinn. „Die ist vermutlich auf meinem Schreibtisch, wo ich sie liegen gelassen habe.“
    „Ich fürchte, ich brauche sie, Calder.“
    „Ich lasse sie dir zukommen“, versprach Hart noch immer leicht abwesend. Francesca beobachtete ihn und bemerkte, wie Bragg sie dabei ansah. In diesem Mordfall würde sie nicht gerade mit Freuden ermitteln. Dann fiel ihr etwas ein. „Rose hat angegeben, dass sie Daisy tot aufgefunden hat, Rick. Ich denke, wir müssen sie als Verdächtige in Betracht ziehen, so unangenehm das auch ist.“
    Doch Bragg ging nicht auf Francesca ein, sondern sprach weiter mit Hart. „Du hast vermutlich ein ganzes Haus voller Zeugen, die bestätigen, dass du von deinem Eintreffen gegen acht Uhr bis zu deiner Abfahrt um halb zwölf zu Hause warst?“
    „Alfred hat mich hereingelassen, als ich vom Bahnhof kam. Ich bin sicher, dass er mich auch hat abfahren sehen.“
    Bragg notierte sich etwas. „Und dein Kutscher kann sicherlich bestätigen, dass er dich um halb zwölf zu Daisy gefahren hat, oder?“
    Harts Miene blieb unbewegt. „Nein, ich habe eine Droschke genommen.“
    „Rick! Calder war mindestens drei Stunden zu Hause! Ich bin sicher, dass mehrere Leute vom Personal das bestätigen können“, warf Francesca ein.
    Woraufhin Bragg sie nur wortlos anschaute, wie sie voller Panik bemerkte. Ganz eindeutig glaubte Rick nicht alles, was sein Halbbruder angegeben hatte.
    „Rick, ich möchte mit dir allein sprechen“, sagte Hart plötzlich.
    Sofort geriet Francesca in Alarmstimmung. „Calder!“, rief sie.
    „Nein.“ Wie Stahl blitzten seine Augen sie an. „Ich möchte mit meinem Bruder etwas Privates besprechen.“
    Francescas Sorgen wuchsen. Daher zögerte sie, bis Rick sagte: „Ich möchte ihn ebenfalls allein sprechen. Francesca, es ist spät. Ich werde das hier mit Hart zu Ende führen, und dann kann er dich nach Hause fahren, solange du mir versprichst, dass du morgen als Erstes hierherkommst, um deine Aussage zu Protokoll zu geben.“ Er lächelte ihr zu.
    Aber sie erwiderte das Lächeln nicht. Wenn die beiden allein miteinander sprechen wollten, würden sie über sie reden – oder über etwas, das sie nicht hören sollte. Wenn sie sich zusammentaten, hatte sie keine Chance. Sie musterte Rick, der sie viel zu wohlwollend anlächelte, und dann Hart, der nicht den Anflug eines Lächelns zeigte. Er schien fest entschlossen – doch wozu?
    „Ich bringe dich in ein paar Minuten nach Hause“, versprach er.
    Was sie auch tat, sie konnte diese private Unterredung nicht verhindern. Seufzend sah sie Rick an. „Natürlich komme ich morgen als Erstes vorbei. Was ist mit Rose?“
    „Ich werde sie gleich befragen, sofern sie dazu in der Lage ist. Falls nicht, lasse ich sie nach Hause bringen und spreche ebenfalls morgen mit ihr.“
    Sollte Rose sich als Mörderin erweisen, würde das Francesca sehr überraschen. Ihr tat die Frau leid. „Rick, sie ist in Trauer.“
    „Das weiß ich.“ Er legte ihr eine Hand auf den Rücken und führte sie quer durch den Raum zur Tür. „Newman? Warum bringen Sie Miss Cahill nicht schon mal nach unten und befragen dann Rose.“
    „Wie Sie wünschen, Sir“, erwiderte Newman.
    Stumm beobachtete Calder, wie Francesca den Raum verließ. Doch ein Teil von ihm hätte sie beinahe zurückgerufen. Bevor sich die Tür hinter ihr schloss, warf sie ihm einen beruhigenden Blick zu. Er kannte sie so gut, daher wusste er auch, dass sie ihn trösten und beschützen wollte. Das war wundervoll, und später würde er dankbar dafür sein. Doch heute Nacht hatte er keine Verwendung für irgendwelche Gefühle, nicht einmal für die seiner Verlobten. Heute Nacht verweigerte er jedes Gefühl.
    Wieder und wieder stiegen Bilder von Daisy vor seinem inneren Auge auf, ihr Zorn, ihre Tränen und zuletzt ihre blutüberströmte Leiche.
    Entschlossen wandte er sich an Rick und sagte: „Ich möchte nicht, dass Francesca in diese Ermittlungen verstrickt

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