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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Polizeihauptquartiers. Der Raum lag im zweiten Stock des Gebäudes, nur eine Tür von Braggs Büro entfernt. Den beiden gegenüber saß Inspektor Newman, ein korpulenter und umgänglicher Mann mit ergrauendem Haar, mit dem Francesca bereits mehrmals zusammengearbeitet hatte. In diesem Moment hielt er einen Notizblock in der Hand und trug seine professionellste Miene zur Schau. Francesca ahnte, dass sie dafür verantwortlich war. Newman wusste von ihrem guten Verhältnis zu Bragg.
    Bereits während der kurzen Fahrt von Daisys Haus zur Mulberry Street hatte sich Francesca Harts Geschichte erzählen lassen. Trotzdem beobachtete sie ihn nun ein weiteresMal aufmerksam und lauschte jedem seiner Worte. Sie konnte nicht anders, schließlich hatte sie bei ihren Ermittlungen gelernt, jedes Detail zu prüfen und noch einmal zu prüfen. Oft brachten Zeugen Fakten und Geschehnisse durcheinander; genauso oft führten Verbrecher die Polizei absichtlich in die Irre. Selbstverständlich verdächtigte sie Hart nicht, und sie erwartete eine klare Schilderung der Fakten von ihm. Doch obwohl sein Gesicht ausdruckslos und seine Stimme ruhig schienen, war sie inzwischen sicher, dass die Ereignisse des Abends ihn sehr mitgenommen hatten.
    „Ich habe den Bahnhof wenige Minuten vor sieben verlassen. Da ich nicht erwartet wurde, nahm ich eine Droschke nach Hause. Wegen des dichten Verkehrs brauchte ich eine gute Stunde, bis ich dort eintraf. Eine Stunde später fand ich eine Nachricht von Daisy auf meinem Schreibtisch.“
    Was bedeutete, dass er sie gegen neun Uhr gefunden hatte, rechnete Francesca nach.
    „Und was stand darin?“, fragte Newman.
    „Sie wollte mich direkt nach meiner Ankunft sprechen, es sei sehr dringend.“ Immer noch verriet Harts unbewegtes Gesicht keinerlei Regung, doch Francesca spürte seine Anspannung. Spontan berührte sie seine Hand. Er reagierte mit einem leichten Lächeln, das jedoch nicht bis zu seinen Augen vordrang.
    „Und haben Sie irgendeine Ahnung, was so dringend sein konnte?“, fragte Newman.
    „Ich war mir sicher, dass es um eine finanzielle Angelegenheit ging“, antwortete Hart ohne zu zögern.
    Prompt warf Newman Francesca einen Blick zu und fühlte sich offensichtlich äußerst unwohl.
    Francesca wollte ihn erlösen. „Ich bin mir der Tatsache bewusst, Inspektor, dass Daisy Calders Geliebte war.“
    Mit einem leichten Erröten sah er zu ihr. „Es tut mir leid,Miss Cahill, eine solch delikate Angelegenheit ansprechen zu müssen. Es hört sich so an, als sei die Affäre beendet.“
    „Sie ist seit jenem Tag beendet, an dem Francesca eingewilligt hat, meine Frau zu werden“, schaltete sich Hart ein. „Seit dem Morgen des 24. Februar.“
    Überrascht sah Francesca ihn an. Er kannte das genaue Datum seines Antrags? In diesem Moment betrat Rick Bragg den Raum.
    Erleichtert, ihn zu sehen, sprang Francesca auf. Obwohl die beiden Männer kaum Ähnlichkeit miteinander hatten, war Calders Halbbruder ebenfalls ein gut aussehender Mann.
    Wie alle Männer der Bragg-Familie hatte Bragg goldblondes Haar, wohingegen Harts Haare dunkel wie die Nacht waren. Während er sich mit ernster Miene näherte, blickte Bragg von Francesca zu Hart. Augenblicklich verwandelte sich Calders Gesicht in eine undurchdringliche, ausdruckslose Maske.
    Francesca spürte die Spannung zwischen den Männern, als sie Ricks ausgestreckte Hände ergriff. „Ich bin so froh, dich hier zu sehen, Rick! Calder macht gerade seine Aussage. Natürlich weißt du schon, dass Daisy tot ist.“
    „Ja, das hat man mir gesagt“, erwiderte er und küsste sie auf die Wange. „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    Sie nickte. „Mir geht es ganz gut. Doch Rose ist am Boden zerstört.“ Erst nach einem kurzen Zögern wagte sie hinzuzufügen: „Und Calder ist ebenfalls sehr aufgewühlt.“
    Was Rick ganz offensichtlich nicht glaubte. „Aber was tust du hier, Francesca? Bist du Zeugin des Mordes?“
    „Nicht wirklich“, erwiderte Francesca rasch. Sie bemerkte, dass Bragg ihre Hände nicht losließ und Hart sie wie ein Habicht beobachtete. Sanft löste sie sich von Bragg. „Rose hat die Leiche entdeckt und nach mir geschickt, um ihr zu helfen. Offenbar hat Rose Daisy zuerst entdeckt, und Calder fand die Leiche, während Rose die Nachricht für mich aufgab. Als ichzum Haus kam, war Rose bei Daisy, und Calder suchte nach dem Mörder. Er hatte gerade mit einigen Bediensteten gesprochen.“
    An dieser Stelle wandte sich Bragg an Hart. „Ich möchte

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