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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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gleichzeitig hatte sie den verzweifelten Wunsch, Hart zu beschützen.
    „Francesca?“
    Sie befeuchtete die Lippen. „Vor Mitternacht“, log sie. „Ich schätze, wenige Minuten nach Hart.“ Dabei konnte sie selbst kaum glauben, dass sie einen Mann anlog, in den sie einst verliebt gewesen war und der ihr noch immer viel bedeutete.
    Bragg rieb sein Kinn. „Calder?“
    „Ich habe Daisy gefunden, kurz nachdem ich hineingegangen bin“, antwortete der, ohne Francesca anzusehen. „Offenbar hat man sie durch mehrere Stiche in die Brust getötet.
    Auch wenn niemand so etwas überleben kann, habe ich sicherheitshalber nach ihrem Puls gesucht.“
    Seine Stimme war so ruhig, als ob sie sich über das morgige Wetter unterhielten, doch seine Hände umklammerten die Lehne des Stuhls, auf dem er saß, und die Knöchel waren weiß.
    Weil er nach unten schaute, konnte Francesca sein Gesicht nicht sehen, doch sie wollte sich nicht länger etwas vormachen. Offensichtlich war Calder verzweifelt und zutiefst getroffen. Mit Sicherheit empfand er noch etwas für Daisy. Francesca war verletzt und eifersüchtig.
    Doch gleichzeitig wollte sie ihn trösten und rückte daher näher zu ihm. Sofort sah er sie an. Sie spürte, dass er sie beruhigen wollte und jede Trauer, die er empfinden mochte, hinter einer Maske versteckte. Dann sah er Bragg an.
    „Ich habe dort einen Augenblick mit ihr gesessen“, sagte er ruhig. „Ich stand unter Schock. Ich konnte es einfach nicht glauben.“
    Bragg nickte. „Du hast Blut auf deinem Hemd“, sagte er.
    Während seiner Aussage hatte Hart sein dunkelgraues Jackett zur Seite gelegt. Getrocknetes Blut befleckte den feinen Baumwollstoff seines Hemdes.
    „Hast du sie in den Armen gehalten?“, fragte Bragg.
    Francesca erstarrte.
    Ein endloser Augenblick verging, und Francesca stellte sich vor, wie Hart sich den Moment in Erinnerung rief, als er Daisy tot auf dem Boden des Arbeitszimmers gefunden hatte. Sie berührte seinen Arm, doch er schien es nicht zu bemerken. „Ich sah sie, sobald ich ins Arbeitszimmer kam. Die Tür war halb offen. Überall war so viel Blut. Ich wusste sofort, dass man sie ermordet hatte.“ Hart blickte seinen Halbbruder an. „Trotzdem habe ich mich vergewissert, dass sie nicht mehr atmet.“ Er klang, als hielte er einen Vortrag. Dann hielter inne und sah nach unten. „Ja, ich habe sie in den Armen gehalten.“
    Gequält wandte sich Francesca ab.
    „Erzähl weiter“, forderte Bragg ihn auf, als hätte er nicht gerade Harts Gefühle enthüllt.
    „Ich habe mich sofort gefragt, ob der Mörder noch im Haus ist. Als ich gerade mit der Suche beginnen wollte, sah ich, wie Rose das Haus betrat, ohne einen Umhang oder Ähnliches. Offensichtlich war sie nur kurz draußen gewesen. Argwöhnisch geworden, versteckte ich mich vor ihr. Sie ging auf direktem Weg ins Arbeitszimmer und schien nicht überrascht, Daisy dort tot zu sehen, doch sie war sehr verzweifelt.“
    „Sie hat dich nicht gesehen?“, fragte Bragg.
    Hart schüttelte den Kopf. „Wir wissen alle, dass Rose Daisy sehr gemocht hat. Auch wenn mir ihr Verhalten merkwürdig vorkam, habe ich nicht weiter darüber nachgedacht, sondern das Haus durchsucht. Ich hatte gerade mit dem Butler und der Magd gesprochen, als ich Francesca traf.“
    „Und das war gegen Mitternacht“, hakte Bragg nach.
    „Das nehme ich an“, erwiderte Hart, der plötzlich müde klang. „Sind wir fertig?“
    Normalerweise wäre Francesca wegen ihres Betrugs beschämt und verlegen gewesen, doch es gab zu viel, was sie beunruhigte und verletzte. Sie konnte nicht darüber hinwegkommen, dass Hart zugegeben hatte, Daisy in den Armen gehalten und offenbar um sie getrauert zu haben. Obwohl er natürlich jedes Recht dazu hatte. Schließlich empfand sie auch noch etwas für Bragg. Sollte ihm etwas geschehen, würde sie bis zum letzten Tag ihres Lebens trauern. Warum konnte sie dann nicht akzeptieren, dass auch Hart noch etwas für Daisy empfand?
    Weil sie immer eifersüchtig darauf gewesen war, dass HartDaisy so sehr begehrt hatte, dass er sie zu seiner Geliebten machte.
    Auf keinen Fall wollte sie daran denken, wie unsicher sie sich in Daisys Anwesenheit immer gefühlt hatte. Sie atmete tief ein und stürzte sich ins Gefecht. „Rick, ich war erst wenige Minuten da, als ich auf Hart stieß. Als ich ankam, stand die Eingangstür halb offen. Ich entdeckte die weinende Rose mit Daisy in ihren Armen. Es gab keine Spur der Tatwaffe. Ich deckte die Leiche zu und

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