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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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im Leben – seine selbstsüchtigen Bedürfnisse zu erfüllen. Ich beurteile Hart nicht anders als jeden anderen Menschen.“
    „Das stimmt nicht“, flüsterte Francesca, betroffen von Braggs Anklage. „Und jede Geschichte hat zwei Seiten. Vielleicht war er zu eifersüchtig, um jemals der Bruder zu sein, den du dir wünschtest und den du verdient hast. Irgendwie hat eure Kindheit bei ihm furchtbare Narben hinterlassen und bei dir nicht.“
    „Wir waren beide hungrig und trugen abgelegte Kleidung. Wir mussten beide zusehen, wie unsere Mutter sich an Männer verkaufte – bis wir mit ansehen mussten, wie sie starb. Sag mir nicht, dass ich keine Narben davongetragen habe. Ich wusste, dass ich niemals wie diese Freier werden würde – niemals –, wusste, dass ich niemals jemanden benutzen, sondern stattdessen allen helfen wollte, soweit es mir möglich wäre.“
    „Gott allein weiß, warum die gleiche Kindheit dich zu einem Leben der guten Taten führte und Hart zu einem Leben skandalöser Zügellosigkeit“, erwiderte Francesca betrübt. „Doch ist nicht auch Gott allein derjenige, der darüber richten sollte? Es ist nicht zu spät, Rick, wenn du nicht aufgibst.Es ist nicht zu spät, um zu vergeben und zu vergessen. Es ist nicht zu spät für euch beide, um wieder zueinanderzufinden. Ihr seid Brüder.“
    „Oh doch, es ist viel zu spät“, sagte Bragg harsch. „Sag ihm, er soll sich einen Anwalt besorgen, denn ich bin ziemlich sicher, dass er ihn brauchen wird.“
    „Wirst du ihn festnehmen? Wie kannst du das tun! Du hast selbst gesagt, dass Daisy vor neun ermordet wurde, und Hart kam erst viel später dorthin! Was ist mit Rose? Sie war vor Hart am Tatort.“
    „Ich sagte doch, ich schließe Rose nicht aus. Doch Hart kann direkt von Grand Central zu Daisy gefahren sein, sodass er schon um halb acht da war. Was, wenn sie wieder einen Streit hat ten?“
    „Und er was getan hat?“, fragte Francesca bissig. „Hat er sie in einem Anfall von Zorn erstochen und ist dann fortgelaufen, um später zurückzukommen und Beweisstücke zu entfernen? Hart ist kein Mörder. Und er hat zu viel Selbstbeherrschung, um auf eine solche Weise zu töten.“
    „Ach, tatsächlich? Ich erinnere mich eher an sein unkontrolliertes Temperament, Francesca.“
    „Und hast du sein Personal befragt? Ich bin sicher, dass mehrere seiner Diener bezeugen können, dass er ab acht zu Hause war. Damit hätte er kaum eine Gelegenheit gehabt, Daisy umzubringen, oder?“
    „Newman ist gerade vor Ort.“ Er blickte sie nicht an, sondern ging zum Schreibtisch, setzte sich und schlug eine Akte auf. Offensichtlich war er aufgewühlt und wollte ihr Gespräch beenden.
    Francesca konnte nicht glauben, dass Bragg bereit war, das Schlechteste von Hart zu glauben und ihm sogar einen Mord zutraute. Unaufhaltsam wuchs die Spannung zwischen ihnen.
    Bragg sah kurz auf, sein Gesicht war verschlossen. „Wirbrauchen noch immer deine Aussage. Du kannst sie bei Newman abgeben oder, falls er nicht da sein sollte, bei einem der jüngeren Beamten.“
    Nach einem knappen Nicken nahm sie sich ein Herz und trat auf ihn zu. „Rick.“
    Doch er schaute nicht auf. Um ihn dazu zu bringen, sie anzusehen, berührte sie seine Hand.
    „Ich werde beweisen, dass er unschuldig ist.“
    „Ob du es glaubst oder nicht, ich hoffe, dass dir das gelingt.“ Er wollte ihr seine Hand entziehen, doch sie verstärkte ihren Griff und ließ ihn nicht los. Überrascht schaute er wieder zu ihr auf.
    Unverwandt sah sie ihm in die Augen. „Ich möchte nicht, dass dieser Fall zwischen uns steht. Wir sollten uns nicht streiten. Deine Freundschaft ist mir wichtig und wird es immer bleiben – auch nach meiner Heirat mit Hart.“
    „Du hast mich angelogen, Francesca. Hast du wirklich geglaubt, ich würde es nicht herausfinden?“
    „Dann sei wütend auf mich. Aber lass es nicht an Hart aus“, bat sie und versuchte nicht daran zu denken, dass sie Alfred ebenfalls zu einer Lüge überredet hatte.
    Unnachgiebig sahen sie einander an. Dann seufzte er. „Ich hasse es, mit dir zu streiten, aber es ist zu spät. Hart steht zwischen uns, oder? Du hast mich angelogen, um ihn zu beschützen. Und solange du mit ihm zusammen bist, wird er immer zwischen uns stehen.“
    Als sein Telefon klingelte, nahm er sofort den Hörer ab. Betrübt wandte sich Francesca ab. Fast von Beginn an war es so gewesen, dass sie zwischen den beiden Männern stand – wie eine furchtbare Trophäe, die beide für sich gewinnen

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