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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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wollten.
    Braggs Tonfall ließ sie aufhorchen. „Leigh Anne!“ Er klang ängstlich und überrascht. „Was ist passiert? Geht es dir gut?“
    Besorgt sah Francesca ihn an, doch er war so vertieft, dasser ihre Anwesenheit offenbar vergessen hatte. Eine Welle der Traurigkeit erfasste Francesca, als sie sein Büro verließ.
    Leigh Anne hatte ihn noch nie im Büro angerufen, nicht ein einziges Mal, und Furcht stieg in ihm auf. „Sind es die Mädchen?“
    „Rick“, keuchte sie, und er merkte ihr an, wie aufgewühlt sie war. Er erinnerte sich nicht, wann er sie das letzte Mal hatte weinen sehen, da sie sich ihm gegenüber immer stark gab. „Sie sind wohlauf, doch es geht tatsächlich um sie!“ Sie schluchzte.
    Er zwang sich, ruhig zu bleiben. „Was ist passiert?“, fragte er leise.
    Bevor sie antwortete, atmete sie tief durch. „Wir hatten einen Besucher – nein, zwei. Einen Mann namens Mike O’Donnell und seine Tante, eine ältere Dame, die Beth O’Brien heißt.“
    Obwohl er den Namen kannte, brauchte er einen Moment, um ihn dem wettergegerbten blonden Hafenarbeiter zuzuordnen. „Mary O’Shaunessys Bruder“, sagte er grimmig, und eine böse Vorahnung ließ sein Herz schneller schlagen.
    „Ja, der Onkel der Mädchen – und Mrs O’Brien ist offensichtlich ihre Großtante. Rick! Warum taucht er nach all dieser Zeit auf? Was will er?“
    Leider konnte Bragg sich nur zu gut vorstellen, was O’Donnell wollte. Der Mann war in jeder Beziehung ein Schuft. Während der Ermittlungen im Fall seiner ermordeten Schwester und seiner Frau hatte er sich wenig entgegenkommend gezeigt und kurzfristig sogar zu den Verdächtigen gezählt. Bragg und Francesca hatten erfahren, dass er ein aufbrausendes Temperament besaß, sich in Bars und Saloons herumtrieb und dass Mary Angst vor ihm gehabt hatte. O’Donnell war genau der Typ von Mann, der aus der neuen Familienverbindung seiner Nichten Kapital schlagen wollte. Aber Leigh Anne hatte soviel durchgemacht. Sie konnte so etwas im Moment nicht gebrauchen. „Erzähl mir, was passiert ist“, sagte er beruhigend. „Erzähl mir jedes Detail.“
    „Ich will die Mädchen nicht verlieren! Hat unser Anwalt die Papiere für ihre Adoption schon eingereicht?“, rief Leigh Anne, und in ihrer Stimme schwang Verzweiflung.
    „Wir werden die Mädchen nicht verlieren“, versprach er und hatte daran tatsächlich keinen Zweifel. „O’Donnell konnte sich nicht einmal um seine eigene Tochter kümmern – zuletzt hörte ich, dass sie in einem Pflegeheim ist. Es gibt keinen Grund zur Sorge.“
    „Katie und Dot haben eine Cousine?“, keuchte Leigh Anne, und Rick verstand sofort ihre Besorgnis.
    „Ich werde nachprüfen, wo sie lebt, doch O’Donnell ist bestimmt nicht aufgetaucht, um uns die Mädchen wegzunehmen. Erzähl mir genau, was er gesagt hat.“
    Er spürte, wie sie ihre Gedanken sammelte und um Fassung rang. „Er war eigentlich sehr höflich, genau wie Mrs O’Brien. Er sagte, dass der Tod seiner Schwester ihn verändert habe. Und er machte einen sehr frommen Eindruck.“
    Was Bragg allerdings bezweifelte. „Ist das alles?“
    „Ja. Er wollte nur die Mädchen besuchen und sich vergewissern, dass es ihnen gut geht. Er fragte, ob er wiederkommen dürfe. Was sollte ich tun? Er war höflich, und so musste ich ja sagen.“
    Bragg dachte an den Besuch, den er Mike O’Donnell abstatten würde. So einen Schuft konnten die Mädchen in ihrem Leben nicht gebrauchen. Und er bezweifelte, dass der Tod seiner Schwester O’Donnell verändert hatte, geschweige denn, dass er plötzlich fromm geworden war. „Hat er dir gesagt, wann er wiederkommen will? Weißt du, wo er wohnt?“
    „Ich habe ihn für Mittwoch eingeladen, sodass du ihn treffen kannst.“
    „Das war sehr klug, Leigh Anne“, lobte Rick. Er sah einen Sergeant den Gang entlanglaufen und schnippte mit den Fingern. „Bleib dran“, bat er seine Frau. Dem Sergeant sagte er: „Suchen Sie mir bitte die Akte über die Cross-Morde heraus. Und geben Sie mir die letzte bekannte Adresse von Mike O’Donnell, Ehemann des einen und Bruder des anderen Opfers.“
    „Ja, Sir“, erwiderte der massige Beamte und ging hinaus.
    „Leigh Anne, ich möchte nicht, dass du dir Sorgen machst. O’Donnells Besuch ändert nichts. Ich rufe Mr Feingold an, um mich zu erkundigen, ob die Adoptionspapiere so weit beisammen sind, und bitte ihn, die Angelegenheit zu beschleunigen. Versuch in der Zwischenzeit, an etwas anderes zu denken. Willst du noch immer

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