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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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mit den Mädchen in den Park?“
    Am anderen Ende entstand eine kurze Pause. „So weit habe ich noch gar nicht gedacht.“
    „Ich finde, du solltest bei deinen ursprünglichen Plänen bleiben. Es ist ein wunderschöner Tag.“
    Sie zögerte. „Rick, Katie hatte Angst vor ihrem Onkel.“
    Das konnte er sich vorstellen. Soweit er sich erinnerte, hatte O’Donnell seine Frau und seine Schwester tyrannisiert, und vermutlich hatte er das mit den Mädchen ebenfalls getan. „Überlass O’Donnell und die Adoption mir“, sagte er.
    „Natürlich“, flüsterte Leigh Anne.
    „Leigh Anne“, fügte er rasch hinzu, und sein Griff um den Hörer verstärkte sich. „Ich werde zusehen, dass ich zu einer vernünftigen Zeit nach Hause komme, auf keinen Fall später als sechs.“
    Einen Moment herrschte Schweigen. Dann sagte sie: „Ich glaube, das ist eine gute Idee, Rick. Danke.“
    Seltsamerweise hüpfte sein Herz bei ihren Worten vor.
    Francesca wies Raoul an, die Kutsche um die Ecke von Daisys Haus zu parken, damit man sie bei einem Blick aus denVorderfenstern nicht sehen konnte. Sie wollte nicht entdeckt werden, falls Rose noch im Haus war. Um auf jeden Fall unerkannt zu bleiben, hatten sie auf dem Weg einen Abstecher zu B. Altman gemacht. Dort kaufte Francesca einen Rock und eine Bluse von der Stange und zog sich im Ankleideraum um. Außerdem erstand sie einen Strohhut, den sie jetzt trug. Für einen flüchtigen Blick würde ihre Verkleidung reichen.
    An der Ecke Fifth Avenue wartete Joel auf sie, einen halben Block von Daisys Haus entfernt. Als Francesca sich dem Treffpunkt näherte, sah sie ihn unter einer Ulme herumlungern. Als er sie entdeckte, richtete er sich auf und lief auf sie zu. „Miz Cahill!“ Schon von Weitem erkannte sie an seinem strahlenden Lächeln, dass er sehr zufrieden mit sich war.
    Ebenfalls lächelnd zog sie ihn am Ohr. „Spuck es aus, junger Mann“, forderte sie ihn in jenem Slang auf, den er ihr beigebracht hatte.
    „Ich hab’ eine Nachbarin, die gesehen hat, wie eine Lady gestern Abend bei Miz Jones vorgesprochen hat, so gegen sechs oder sieben Uhr.“
    Überrascht ließ Francesca ihn los. „Joel! Wer ist diese Nachbarin, und hat sie die Lady gut sehen können? Denn Daisy wurde zwischen sieben und neun Uhr erstochen – vielleicht hat sie die Mörderin gesehen!“
    Joel grinste breit. „Die Frau trug ein grünes Kleid und hatte dunkle Haare. Sie kam mit einer Kutsche. Die Nachbarin wohnt gleich da drüben“, sagte er und deutete auf das nebenliegende Haus. „Sie heißt Mrs Firth.“
    Reglos stand Francesca da und sprach ihre Gedanken aus. „Rose trug gestern Abend ein grünes Kleid – und Rose hat dunkle Haare.“ Aber Rose besaß definitiv keine eigene Kutsche. „Wie gut konnte Mrs Firth die Besucherin erkennen?“
    „Sie hat sie nur kurz gesehen, weil sie selbst gerade nach Hause kam.“
    „Rose hat noch immer kein Alibi“, sinnierte Francesca. Ihr Herz schlug bis zum Hals. „Vielleicht wird diese Neuigkeit sie dazu bringen, den Namen des Gentlemans preiszugeben, mit dem sie gestern Abend angeblich zusammen war.“ Hatte Rose zwischen sechs und sieben Uhr bei Daisy vorgesprochen? Falls ja, gab es nur ein kleines Zeitfenster, innerhalb dessen sie ihre Freundin ermordet haben konnte. Trotzdem musste Francesca die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass Rose gegen sechs bei Daisy vorgesprochen hatte, dann zu ihrem Kunden gegangen und später zurückgekehrt war. Doch dieses Szenario kam ihr merkwürdig vor. Im Geiste machte sie sich eine Notiz, dass sie noch einmal Rose und Mrs Firth befragen musste. Und auch das Haus wollte sie noch immer nach Spuren durchsuchen. „Weißt du, ob Rose noch in Daisys Haus ist?“
    „Ich habe sie vor einer Stunde fortgehen sehen“, sagte Joel. „Wollen Sie nicht mit ihr sprechen?“
    „Doch, aber vor allem möchte ich das Haus nach Hinweisen auf Daisys Vergangenheit oder andere wichtige Personen in ihrem Leben durchsuchen.“ Dass man ihre Durchsuchung des Gebäudes als Einmischung in die offiziellen Ermittlungen der Polizei interpretieren konnte, daran wollte Francesca lieber nicht denken. Einen Moment hatte sie überlegt, ob sie Bragg von ihrem Plan erzählen sollte, sich dann aber dagegen entschieden. Als sie ihn verlassen hatte, war er sehr beschäftigt gewesen. Wenn sie etwas Verwertbares finden sollte, würde sie ihn sicher darüber informieren, sie wollte es eben nur zuerst untersuchen. Ihr Instinkt riet ihr, ab jetzt allein vorzugehen,

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